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Y011 WenU terbei, als Fliiiieii, Boben, wolleue Decken und dergleicbeii, welcbe
sie Stück für Stück vor ihm iiiederlegt, bis er befriedigt ist, aufsteht und ihr in
den Wald folgt.
E s giebt auch noch andere Tänze, weiche sich kaufen und verkaufen lassen,
bierbiii gebürt ein zweiter der Käua - Karakächka, ferner der Tanz des Iialbge-
scborenenKopfes, ischobä-Kakoscbocbatä (ch guttural), welcben die untere Classe
kaufen kann; bevor sie noch das Aller hat, Käua - Karakächka zu werden.
Das Medecine-Fest, die Insignien und der Tanz, die zu dem balbgesclioreneii
Kopfe gehören, werdeu später beschrieben werden. Ein anderer Tanz ist der der
alten Hunde, Meni'ss-Cbäh-Öcbatä (ch guttural), O ld-Do g -Dau ce, Ja danse des
vieux chiens. Die Bande der Hnude kann ihn von der der Stiere kaufen, bevor
sie selbst Stiere werden, oder sieb iu die Bande Berock-Öchatä einkaufen darf.
Bei dem alten Hundelanze malt man sich w e iss, die Hände roth und schwarz, und
trägt um den Leib eine Binde von Bärenfell (Grizzly-Bear) uud vom Hinlerkopfe
herabbängende Federn.
Der sogenannte beisse Tanz (Wadäddäscböcbalä, ch guttural) wird jetzt in
Bnbplare uud bei den Mönnitarris getanzt, welcbe letztere ihn von den Arikkaras
kauften. Die kleinen Hunde, deren Namen man nicht kennt, führen ihn auf. Man
zündet dabei ein grosses Feuer an, und wirft eine Menge vou glühenden Kohleu
auf dem Bodeu auseinander, zwischen welchen die jungen Leute völlig nackt,
also mit blossen Füssen umher tanzen. Die Hände mit den Vorderarmen, so wie
die Füsse bis über die Knöchel, werden dabei roth angeslrichen. Auf dem Feuer
kocht ein Kessel mit zerschnittenem Fleische, und wenn dieses recht gar ist, greifen
sie mit der Hand iu die kochende Flüssigkeit, nehmen das Fleisch heraus und
verzehren e s , mit der Gefahr sich zu verbrennen. Die Znlelztkommeiideii haben
dabei das übelste Geschäft; sie müssen am tiefsten iu das kochende Wasser greifen.
Während des Tanzes trägt man die Waffen und das Schischikué in den Händen.
Às-Chôh-Ôchala (0 voll, ch Kehle) ist ein anderer Tanz, der in einem der
nachfolgenden Capitel beschrieben werden wird. Schischikué und Trommel begleiten
den Tanz, der wie gewöhnlich im Cirkel aufgeführt wird, ln der Hand tragen
sie dabei mit Federn und Bärendärmeii verzierte Bogenlanzen *).
Auf eiue ganz ähnliche Art wie bei den Männern ist unter den Mandans auch
das weibliche Geschlecht dem Aller nach in vier Classen getheilt. Die jüngste
Bande führt deu Namen Erühpa-Mih-Ochatä (beide letzte Worte zusammen gesprochen),
die Flinteii-Bande (Bande du fusll). Sie tragen hinten am Kopfe ein
Paar Kriegsadler-Dauufedern hefestigt, malen sich und haben ihren Tanz.
Die nächste Classe, iu welche sie sich einkaufen, ist die der Flussbande
Passan-Mih-Öchatä (la bande de la rivière) oder die River-Class. Wenn diese
tanzen, so tragen sie eiue Adlerfeder vor dem Kopfe mit eiuem weissen Bande
befestigt, welche uach der linken Seite hinaussteht, und einen mit Gras umwickelten
Kiel hat.
Die dritte Classe bilden die H eu -Weiber, Chan-Mlh-Öchatä (ch guttural,
an franz.), les femmes du foin, the women of the hay, welche, wenn sie tanzen,
ihre besten Kleider anlegen und nur den Scalpgesang singen.
Die vierte Classe endlich sind die Weiber vou der Bande der weissen Bisonkuh,
Ptihü-Tack-Öchatä (a im zweiten Worte ZAvischen a , ö nnd ä ausgespr.),
les femmes de la vache blanche. Sie bemalen das eine Auge mit einer Farbe nach
ihrem Geschmacke, meistens himmelblau. Am Kinne vom Munde herab sind diese
meist alten Weiber zum Theil mit scbwarzeu Linien tattowirt**). Um den Kopf
tragen sie ein breites Stück von weisser Bisonkub-Haut, wie eine Husarenmütze,
*) Die Bo genlauze (Erüh p a -H ic lilii (.ich g u ttu ra l) is t ein g rö s se r Bogen, an dessen einem Ende das Eisen
e in e r Lan z e b e fe stig t ist. Sie d ien t mir a ls ZierwalTe und wird im E rn ste nicht g eb rau ch t. Sie ist
schön m it Ad lerfedern v e rz ie r t, o ft auch mit rolhem Tuche, und h a t, vollständig d e c o r ir t, e in en W e rih
v on 1 0 0 bis 2aO Gulden. Sie e rb t vom V a te r a u f deu Soliii fo rt, und man k an n sie n icht wohlfeil e r h
a lle n , z uw e ile n muss mau eiu Pferd und mehr dafür geben.
**) Ganz ähnliche T a ttow iru n g a ls diese senk re ch ten scliwarzeu Linien am Kinne d e r -M an d a n -W eib er'sa k
Capt. B e e c h e y bei den Eskimaux und den Californiern. Siebe B e e c h e y ’s Heise Vol. I. pag. 3 6 0 und
Vol. il. pag. 77. Die Eskimaux h a tten 3 Linien.
P r. Maximilian v. W . ile ise d. N .-A . 2. Bd. iQ