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sichte, so dass er fiir einen jungen Arikkara gehalten wnrde, legte sich dann zu
einer Frau, mid schnitt dieser nachher einen Busch Haare ab, mit welchem er sich
enlfernle. Er hätte die Frau tödten können, w ie K o k o a h k i s , jedoch dieses Ihat
er nicht.
Wunden sollen, wie schon gesagt, bei den Indianern wunderbar leicht heilen.
Bei PfeilscLüssen stösst man gern den eingedrmigenen Pfeil gänzlich hindurch, damit
wenigstens die Eisenspilze nicht ln der Wunde zurück bleibe. Oefters werden
im Gefechte Männer oder Weiber scaipirt, die nachher wieder zn sich kommen und
geheilt werden. Eiue solche grosse Kopfwunde wird mit Fett eiiigerieben, der
Medecine-Mann beräuchert sie und singt dazu»). Krankheiten kommen nicht selten
unter den Indianern vor. Die Mandans und Mönnitarris leiden öfters an den
Angen; manche sind einäugig, oder haben ein F ell auf einem Auge. Bei Aogen-
entzüuduiigen haben sie den Gebrauch, das innere Auge mit einem scharfen sägeu-
artigen Grasblatte zu kratzen, wobei viel Blut iliesst, nnd dies mag häniig den
Verlust des Auges herbei fuhren. Bhenniatismen, Husten und dergleichen kommen
häulig bei ihnen vor, da sie in der grössten Kälte halb nackt gehen, und sich in
das Eiswasser stürzen. Ihre Schwitzbäder in einer fest verschlossenen Hütte, wo
man einen dicken Dampf durch auf erhitzte Steine gegossenes Wasser erzeugt,
siud oft wirksam. Sie gehen alsdann schnell in die Kälie und wälzen sich im
Schnee, oder stürzen sich iu den eisbedeckten F lu ss, kehren aber nicht wieder in
die Wärme zurück, wie hei den russischen Dampfbädern. Manche Indiauer sollen
hei dieser Kur auf der Stelle todt geblieben seyn. Eiuige leiden an Gichtaiifälleii,
z. B. krummen Gliedern; dagegen sind alle diejenigen, welche jene heftigen
Kuren überstanden, desto kräftiger und abgehärteter. Eine andere Kur ist das
*) Schon B r a d b u r y (I. c. p. 78.3 red e t von einem sc aip irt gewe sen en Manne, mehre an d ere Beispiele findet
man m verschiedenen Sch riftste lle rn a n s e f iih r t, z. B. h e lM e k e n n e y (pag. 2 9 1 .), d e r s e .lp ir le n Ojlz
o i : w »»''‘-SV'a a e rwiih n t is t u. s. w. Bel den M ü n n itarris b efanden sich g e g enw ä rtig zw e i
•o ic ae M a n n er, die ih ren Kopf mit e in e r .Mütze bcdeclit tru g e n , nnd die Blosse dnrclians n icht sehen
Treten des ganzen Leibes und besonders des Bauches bei verschiedenen Gelegenheiten,
welches auch bei den Brasilianern vorkommt. Man tritt alsdann so stark,
dass oft Verbärtungeu in den Eingeweideii entstehen, oder Geschwüre, besonders
in der Leber. Das Schweissbad wird gegen alle Arien von Krankheileu angeweu-
det. Die Vaccine, deren Anwendung bei mehren Nationen in der Gegend der
grossen Seen, besonders den Ojibuäs keine Schwierigkeiten fan d * ), hat man bei
den Mandans und Mönnitarris noch nicht ausgeiibt. Blutspeien soll häufig Vorkommen,
doch nicht die eigentliche Lungensucht. Gonorrhöen sind sehr häufig, sie
behaupten alle venerischen Uebel durch die Crows von jenseit der Rocky-Mountains
erhallen zu haben. Bei solchen Krankheiten setzen sie sich über einen erhitzten
Topf, verbrennen sich dadurch aber häufig. Bubonen schneidet mau der Länge
nach mit einem Messer auf, und läuft dann ein Paar Meilen w e it , so stark mau kann.
Die Gelbsucbt soll nicht Vorkommen. Brechmittel sollen sie nicht kennen, fühlen
sie sich aber uiibebaglicli im Magen, so stecken sie eine Feder in den Hals und
bewirken auf diese Art Erbrechen. Ihre Abführungsmittel stammen aus dem Pflan-
zeureiche. Poyson-Wine (R/iiis radicans) verursacht besonders Kindern oft Geschwulst.
Die Klapperschlangen sind in der Nähe der Dörfer selten, daher anch
ihr Biss; diese Indiauer sollen aber gute Mittel dagegen besitzen. Erfrorene Glieder
reibt mau mit Schnee; bei Scbneeblindheit, die im März sehr häufig ist, badet mau
die Augen in einer Auflösung von Schiesspulver in Wasser. Zur Ader lassen
sie häufig und zwar mit einem scliarfeii Feuersteine oder Messer. Sie bitten häufig
die Weissen um Arzneieu und unterziehen sich gern ihren Kuren. Auch für ihre
Pferde haben diese ludianer verschiedene Mittel; sie geben z. B., wenn ein Pferd
Harnverliallungen hat, demselben ein Stück eines Wespennestes ein.
Stirbt ein Mandan oder Mönuitarri, so lässt man ihn nicht lange im Dorfe liegen,
er Avird ein Paar hundert Schritte von demselben auf ein etwa 6 Fuss langes,
schmales, auf 4 etAva 1 0 Fuss hohen Pfählen ruhendes Gerüste gelegt, Avelches sie
-•) s. S c h o o I k r . a f i na rra t. o f. a n exped. (o Ka ska lake pag. 1 8 u. 8 3 .