Farbe darauf angegeben. Auf dem Kopfe trugen vier vou ihnen, dies sind die ächten
Hunde, eine colossale, weit über die Schulter hinaus reichende Mütze oder
Haube vou Raben- oder Elsterfederu, au deren Spiizeu kleine weisse Flaumfedern
augeklebt sind. In der Mitte dieser unförmlichen Federmasse ist der ausge-
breitet aufrechtstehende Schwanz eines wilden Truthahns oder des Kriegsadiers angebracht.
Um deu Hals trageu diese vier Haupthunde eiueu langen Streifen von
rolhem Tuche, der über den Rücken hinab bis auf die Waden hängt, und in der
Mitte des Rückens in einen Knoten zusammen geknüpft wird. Diese sind die wahren
Hunde, die ein Stück Fleisch, welches mau ihnen in’s Feuer wirft, sogleich
roh verschlingen müssen. P e h r i s k a -R u h p a ist in diesem abeutheuerlichen Aufzuge
auf der XXIH. Tafel sehr treffend abgebildet. Zw e i andere Männer trugen
eben solche colossale Mützen vou gelblichen, dunkel quer gestreiften Uhufederu,
und einer die grosse schöne Mähchsi-Akub-Häschka, alle übrigen waren auf dem
Kopfe mit eiuem dichten Busche vou Rabeu-, Elstern- oder Uhufedern geziert, der
das Zeichen der Bande ist. Am Halse trugen sie sämmtlich ihre lauge Ihkoschka,
im linken Arme ihre Waffe, Flinte, Bogen oder Streitkolbe, iu der rechten
Haud aber das für ihre Bande bestimmte Schischikué, eiueu mit blauen und weissen
Glasperlen verzierten und über und über mit Thierhufeu behangenen Stock,
vorn mit eiuer Adlerfeder und am uuteren Eude mit eiuem mit Perlen gestickten
Stück Leder verziert. Die Krieger schlossen dea Kreis, in dessen Mitte eiue
grosse Trommel gesetzt wurde, auf welche fünf schlecht angezogeue Männer iu
sitzender Stellung schlugeu; ausser diesen standen noch zwei Mäuner zur Seite,
von welchen eiu jeder eine kleine Trommel gleich einem Tamburin schlug. Zu
den heftigen schnell wiederholten Schlägen der Trommel pfiffen die Hunde iu stehender
Stellung abwechselnd auf ihren Kriegspfeifen iu kurzen gleichartig und oft
wiederholten Sätzen, dann fiengen sie plötzlich an zu tanzen. Die Tänzer liessen
ihre Roben hinter sich auf die Erde fallen und einige tanzten iu der Mitte des
Kreises mit vorgeueigtem Oberleibe, mit beiden Füssen zugleich etwas von dem
Boden in die Höhe springend und dabei fest auftretend. Die übrigen Indiauer, tanzi-
ten in Unordnung, das Gesicht nach dem Kreise gewendet meist auf einem Haufen
ziemlich dicht zusammen gedrängt, indem sie zuweilen alle zugleich deu Kopf und
Oberleib mehr senkten, während Kriegspfeifen, Trommeln und Schischikués ein heftiges
Getöse verbreiteten.
Am 1 0 . März kamen ein Paar von P i c o t t e abgesandte Engagés mit Briefen
und einem Hundeschlitten mit getrocknetem Fleische an. Der eine der Männer war
schneeblind, Avelches jetzt in diesem Monat bei dem heftigen Glanze der Sonne
auf der Schneefläche sehr geAvöhnlich i s t Er liess sich von seinem Cameraden an
eiuem Stocke führen.
Am 1 1 . März empfand ich die ersten Spuren einer Unpässlichkeit, welche täglich
zunahm und mich bald gänzlich auf mein Lager bannte. Sie begann mit dem
Anschwellen des einen Knies, welches sich bald über das ganze Bein verbreitete,
wobei dasselbe die Farbe des ausgetretenen dunklen Blutes bekam. Ein heftiges
Fieber stellte sich ein, dabei grosse Mattigkeit, und ohue Arzt und zweckmässige
Medeciü Avurde meine Lage täglich hülfloser und trauriger, da niemand diese Krankheit
kannte. Auch die übrigen Be\A'ohuer des Forts befanden sich abwechselnd
unwohl. Unsere Nahrungsmittel Avaren dabei sehr schlecht. Der Kaffee musste,
um zu öconomisiren, höchst kraftlos gemacht AA’erden, statt Zucker und Melasse
hatten wir nur noch 3 0 Pfund Honig, womit man den ersteren versüsste. Unser
Getränk war Flusswasser, und da auch die Bohnen schon sehr sparsam Avaren, so
bestand unsere Nahrung beiuahe ausschliesslich im Mays, der im Wasser abgekocht
wurde, wodurch unsere Verdauung geschAvächt war.
Am 1 3 . März befanden sich die Augen des schneeblinden Mannes wieder her-
gestellt und man konnte ihn zu P i c o t t e hinab senden. Mau hatte heute die ersten
wilden Enten den Missouri aufwärts streichen sehen, und Herr K ip p machte Schrot,
um bald auf diese erwünschteu Vögel zu jagen. Am 1 4 . öffnete mau eine im Forte
befindliche mit Mays angefüllte Cache (Verborg), dereu Inhalt man vollkomuien
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