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Der Seueca- gelit in den Oswego-FIuss, welchen er hildeii hilft; seine Mündung
ist ziemlich ansehnlich.
Der folgende Tag (3 . Juli) zeigte uus früh die Gegend von Syracuse iu Onou-
dago-County, welche vom Onoudago-Creek durchflossen wird und wo ehemals
der Wohnsitz des zahlreichen Stammes der Onoudago-Indianer war, welche zu
den bekannten 6 Nationen gehörten. Jetzt ist diese Gegend bebaut, der Boden
fruchtbar und belebte Ortschaften zeigen sich au verschiedeneu Stellen. Man hat
diese Landschaft den Indianern ahgekauft und einen Theil von ihnen angesiedelt.
Syracuse ist ein bedeutender Ort und wird gewöhnlich Dorf genannt, obgleich er
das Ansehen einer Stadt hat. Vor 2 0 Jahren stand hier ein einziges Haus, jetzt
zählt man mehr als 5 0 0 Häuser, unter welchen mehre ansehnliche Gebäude, mehre
Kirchen, ein grosser Gasthof, Courthouse und Gefäugniss, eine Bank u. s. w ., so
wie viele ansehnliche Laden sich auszeichuen. Die gauze Umgegend ist salzhaltig,
hat Salzquellen und man gewinnt eine grosse Meuge dieses Produkts. Man leitete
auch in der Entfernung einer Meile von deu Quellen hei Salina das Salzwasser in
die Nähe vou Syracuse, wo dasselbe in flachen Behältern von der Sonne ahgedampft
und das Salz crystallisirt wird. Die Salzwerke von Salina, über welche man sich
in verschiedenen Schriften unterrichten kann, liegen nördlich von Syracuse.
Da sich hier mehre Strassen und Canäle kreuzen, so hielten wir au, um Passagiere
abzuwarten, besonders die Packet-Böte vom O weg o -S ee , der nun auch
schon Dampfschiffe trägt. Wir besahen während dessen die Spuren des grossen
Brandes, welcher im vergangenen Frühjahre stattgefunden liatte. Obgleich viele
Gebäude neu und schöner aufgebaut Avareii, so zeigten sich dennoch überall noch
die Merkmale der Feuersbruust. In südwestlicher Richtung von Syracuse dehnt
sich ein weites sanftes Thal aus, von fernen Waldhöhen begrenzt, in welchem mau
mehre nette Ortschaften liegen sieht. Unter diesen ist das auf einem grünen Hügel
liegende Onoudago-Hili bemerkbar, in dessen Umgebung die Ueberreste der Onondago
Indianer angesessen sind. Man rechnet von Syracuse 8 Meilen bis zu der
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S telle, wo vor Zeiten ihr Hauptort Onondago la g , wo sie ihre Council-fires
(Rathsfeuer) hatten, und wo die damals mächtige uud kriegerische Nation ihre
Staatsangelegenheiten herieth, Krieg und Frieden schloss. Ouondago-Hill soll eine
nette Stadt seyn, wo sich ehemals das Courthouse befand; dieses steht zwar noch,
allein der Sitz der Gerichte ist jetzt nach Syracuse verlegt.
Wir sahen zu Syracuse mehre Ouondago-Indiauer, die sich vou den Senecas
und Tuscaroras nicht bedeutend unterschieden; auch ihre Tracht war ganz dieselbe.
Die Weiber giengen iu weisse Avolleue Decken gehüllt. Nach einer Stunde setzte
das Boot die Reise fort, uud ich beobachtete nun grosse Striche gänzlich mit deu
Stöcken ahgetriebeuer Wälder bedeckt, andere mit schwarzgebrannten krausen
Wurzelstöcken, welches einen sonderbaren eben nicht anziehenden Anblick giebt,
wo die mit vielen trockenen Stämmen gemischte Sumpflerche (L a r ix ) wächst; die
trocknen Höheu sind mit Laubholz bedeckt*).
Wir hatteu zu Syracuse mehre neue Passagiere aufgenommen, und unser Boot
war höchst a’oU gepropft. Da es in vielen Gegenden von America selbst unter den
sogenanuten Gentlemen die Gewohnheit isf, Tabak zu kauen, so hat man in allen
dieseu Boten grosse runde Blechgefässe mit einer OeiTuung, welche deu Dienst der
holländischen Quispeldoortges vertreten, üebrigens zeigte sich jetzt an diesen mit
Menschen aller Art, Geschlechter uud Alter überfüllten Böten recht auffallend, wie
man iu America auf deu Geldgewinnst rafTuiirt; denn die Einrichtung zur Unterbringung
so vieler Menschen avar höchst zweckmässig und avohl ausgedacht.
Jenseit des Dorfes Maulius iu Manlius-Toavnship, Onondago-County, erblickte
ich Dickungen von Lebensbäuraeu, besonders an sumpfigen Stellen, aus welchen Na-
Nach d e r a’e rsicherung d e r Bewoliocr wachsen h ie r sechs Arten von Nadelholz, die IJemloch, die Sp ru c e,
die aVhile P in e , die Yellow P in e , die N o rw a y Pine und die Pitcii P in e , die beiden le tz te r e n au unfrucht-
h n ren Stelleu Q a r re n grounds)- Die AValduugen sind h ie r gemischt mit N.adel- und Lan b h o lz, doch soll
eich 5 Meilen vou h ie r hein Nadelholz mehr z e ig e n , welches in nördlicher Bichtung immer mehr z ii-
nimmt. Das d ü rre Holz in den hiesigen AValdungen, e.igte man m ir, sey gewöhnlich das des Debens-
bauraes C T huja), d e r h ie r 6 0 Fuss hoch wird. Sein Holz giebt vorzüglich g u te P fo ste n , auch Holz zu
Bottichen und a u s den ju n g e n Stiümnen macht man seh r schöne Hopfenstangen. Viele solcher Stangen
sah man h ie r im Canale in d e r Nähe d e r AValdungen anfgestellt.
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