300
Hütte, io welclier C h a rb o n n e a u schlief, stahlen sie 4 Pferde und niemand bemerkte
die Diebe. An diesem Tage fand man in den Hütten und Pfosten des Ortes
Pfeile stecken, welche die Feinde nach den Menschen während der Nacht ahge-
schossen hatten.
Am 4. Februar früh kam ein junger Mönnitarri in das Fort, welcher an einem
langen Stocke eine Hand des gestern erlegten Feindes mit eiuem Bindfaden aufge-
häugt trug, ein Haufen von Kiuderu zog hinter ihm her. S ih -S ä , der junge stets
bei Herrn K ip p befindliche Mandan nahm die Trophäe mit Wohlgefallen uud trug
sie überall umher. Um 9 Uhr Abends zeigte der Thermometer 4 5 die Schä-
häckes oder Prairie-Wölfe bellten während der Nacht heftig neben dem Forte, sie
hatteu jetzt ihre Ranzzeit Avie unsere Füchse. Am 5. Februar war das Wetter
uoch gelinde, um 8 Uhr Morgens 4 0 ° , dennoch hatte es Avährend der Nacht ein
Avenig gefroren. P ie Pferde weideten schon Avieder in der Prairie, und ich bemerkte
einige kleine Spinnen au dem Grase. Unsere Wagen fuhren aus, um Gras aus der
Prairie zu holen, es war gegen Mittag beinahe heiss und massige Bewegung des
Körpers A’crursachte Ausdünstung. Der Bach hinter dem Forte floss stark mit Wasser
ab, B e lh um e u r , Avelcher mit einigen Leuten uud Pferden mehre Tage auf
der Bisonjagd abAveseiid gewesen war, kehrte ohue ein Loih Fleisch zurück, er
hatte gar keiue Bisonten angetroffen. Aus Mangel an Talg entbehrten wir der Lichter,
und sassen deshalb deu halben Abend am Kaminfeuer. Am 7. Februar wurden
3 andere Eugagés, Penture, Bouille und Pierre Abuchon nach dem Handelsposten
von P i c o t t e bei den Yanktonans abgesendet, welche zwei mit Mays beladene
Pferdeschlitten führten, uud Fleisch, Talg und einige andere Bedürfnisse fordern
sollten. Später sahen wir die indianischen Pferde aus der Prairie zusammen treiben,
da man jenseit des Flusses Bisonheerden gesehen haben Avollte. Herr B o dm e r
zeichnete einen herühmten Mandan-Krieger vortrefflich ähnlich, dessen Name Up-
s ic h t ä (cÄ guttural), die grosse Schwärze oder Dunkelheit, la grande noirceur war.
Dieser ansehnliche, grosse, charackteristische Mann hat eine Menge Coups gemacht.
Iu eiuem Gefechte tödtete er drei Assiniboins. Im Jabr 1 8 2 2 bei einer Gelegenheit,
wo man fünf dieser Indianer tödtete, erreichte er einen derselben im Missouri,
ergriff ihn bei den Haaren uud tauchte ihm den Kopf so lange unter Wasser, bis
er ertrunken war. Wir erhielten etwas Bisoufleisch vou dem taubstummen Mandan,
M a h c h s i-N ih k a , der Avegen des kürzlicherleSten Mönuitarri immer mit geschwärztem
Gesichte umher gieng. Die Mandans Avaren auf die Bisoujagd geritten und mit
ihnen B e lh um e u r und C o n to is ; allein alle kamen unverrichteter Sache zurück,
da man 3 0 0 Dacotas (Sioux) gesehen haben wollte.
Iu den nächstfolgenden noch immer gelinden Tagen war es sehr interessant die
Thätigkeit der Indianer auf dem E^usse mit auzusefaen. Eine Menge von Weibern
trugeu von dem unlem Walddorfe schwere Lasten nach Mih-Tulta-Haugkusch,
besonders schAvere Bürden Holz. Sie batten gegenüber dem Forte einen daselbst
im Eise entstandeneu fliessenden Canal zu passiren, der jetzt wieder mit dünnem
Eise belegt AA’ar; dieses brachen sie mit Pfählen entzAvei uud Avateteu alsdann Lio-
durcb. Einige brachten ein Lederboot auf jenen Canal, legten das Holz darauf, uud
schoben dasselbe liinüber. MerkAvürdig Avar es zu sehen, wie sie die schweren
Lasten aufladen. Eine Frau legte sich mit dem Rückeu auf das zusammen gebundene
Holz und eine andere lüftete nun die Bürde mit der Trägerin so viel in die
Höhe, bis diese ihren Körper vorwärts neigen, und mit der Last aufsteheu konnte.
Eliiie Menge vou M^eibern Avaren auf diese Art hescliäftigt; denu die Indianer avoU -
teii iu ihr Sommerdorf einziehen, da sie bei der Nähe ihrer Feinde gegenwärtig zu
sehr zerstreut seyn würden. Am 9. Februar Avaren auch die Bewohner von
Ruhptare aus ihrem Münieraufenthalte sämmtlich schon wieder iu ihr Sommerdorf
eingezogeu, Aveil sie einen frühen Eisgang uud hohes Masser des Missouri
fürchteten.
Am 1 0 . Februar kamen zAvei unserer Leute vou P i c o t t e mit einem Schlitten
und zAvei Hunden zurück und meldeten uns, dass dort viele Bisonteu in der Nähe
und kein Mangel sey. Zu Fort-Pierre am Teton-River Avar es so kalt gewesen,