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Klauen der Vorderfusse, welche an einem Streifen von Otterfell befestigt werden,
welches hinten als langer Schwanz, mit rothem Tuche gefuttert und mit Glasperlen
besetzt, lang über den Rücken hinabhängt. Iu der Mitte ihrer Länge werden jene
Klauen von einer Reihe blauer Glasperlen auseinander gehalten, und ihre Seitenflächen
siud mit rother oder gelber Farbe angestrichen, gewöhnlich mehr roth, so
dass das Ganze einen Halbcirkel von einer Schulter zu der ändern oberhalb der
Brust bildet. Unter 1 3 Dollars ( 3 0 fl.) kann mau selten ein solches Halsband
kaufen; sie sind aber häufig dem Besitzer durchaus nicht feil. Die Maudans tragen
noch mancherlei andere Hals-Zierratheu, als: Schnüre von biiuteu Glasperlen, von
wohlriechenden Wurzeln oder SchAvämmen, Elkzähiien, deren sie 1 0 0 bis 1 5 0
Stück mit einem Pferde bezahlen, u. dergl. Am Oberleibe gehen diese Indianer
gewölinlich nackt; das Lederhemde der Assiniboins, Dacotas, Crows, Blackfeet u.
a. mehr nördlich und nordwestlich wohnender Nationen, ist selten iiiifer ihnen im
Gebrauche, doch haben sie einige Aveiiige derselben von jenen Indianeru zum Ge-
sclieiike oder tauschweise erhalten, uud sie nennen ein solches Wapänpi-imaschotä
(an franz.). Selbst im strengen Winter gehen die Mandans am Oberleibe unter ihrer
Bisonrobe immer nackt. Den nackten Körper bemalen sie rothbraun, bei einigen
Gelegenheiten mit weissem Thone, und bringen öfters rothe oder schwarze
Zeichnungen auf den Armen an. Das Gesicht wird meist mit Zinnober gänzlich
i'oih gefärbt, zuweilen auch gelb, alsdann aber die Einfassung der Augen und das
UiUerkiiiii bis zum Munde roth; doch gilt für das Bemalen keine eigentliche Regel,
sondern es hängt von dem Geschmacke des Stutzers ab, obgleich darin doch eiue
gewisse Observanz vorwalfet. Bei den Banden und ihren Tänzen, so wie nach
Gefechten und wenn sie Coups ausgeführt haben, richtet man sich nach der einmal
festgesetzten Regel. Bei gewöhnlichen Festen und T änzen, und wo sie recht schön
seyn Avollen, malen sich die jungen Männer sämmtlich verschied^uiartig, und jeder
sucht etwas in seiner eigenen schönen Erfindung. Findet er andere, die zufällig
mit ihm auf gleiche Art bemalt sind, so entfernt er sich sogleich und verändert au-
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genblicklich sein Muster, und dies kann bei ein und derselben festlichen Gelegenheit
3 bis 4 mal Vorkommen. Haben sie einen Coup gemacht, so wird das ganze
Gesicht kohlschwarz gefärbt. Zuweilen, jedoch selten, verzieren die Mandans das
Handgelenke und den Oberarm mit stählernen polirteu Armringen, welche sie von
den Kaufleuten eintauschen. An den Fingern tragen sie oft viele messingene Ringe,
die man ihnen dutzendweise verkauft. Das Hauptstück ihres Anzuges ist die grosse
Bisonrobe, Mahitu oder Mih-Iliä, mit welcher sie einen nicht unbedeutenden Luxus
treiben. Bei trockenem Wetter werden diese Bisoufelle mit deu Haaren nach
innen, bei Regen mit den Haaren nach aussen getragen; auf der Fleischseite sind
sie gegerbt und weiss oder rothbraun angestrichen, uud in ihrer Mitte auf der
Fleischseite quer über durch eine blaue oder weisse Querbinde von Glasperlen verziert,
an welcher sich geAVöhulich drei regelmässig vertheilte, bald kleinere, bald
sehr grosse runde Rosetten von derselben Materie befinden, welche verschiedenartige
nette und elegante Muster enthalten. Oft ist der Mittelpuiict roth, die Umgebung
himmelblau mit weissen Figuren, oft die Vertheilung umgekehrt. Häufig ist
jene Querbinde mit buntgefärbten Stachelschweiiistacheln gestickt, und alsdann
schmäler; dies ist aber die alle ursprüngliche Art, wie sie sie trugen, ehe sie von
den Weissen die bunten Glasperlen erhielten. Andere dieser Roben sind auf der
Fleischseite auf rothbrauuem Grunde mit schwarzen Figuren bemalt, besonders
von Thieren, noch andere auf weissem Grunde mit den Vorstellungen ihrer
Coups und Heldenthaten schwarz oder in bunten Farben, mit ihren Wunden, dem
Blutverluste, den Getödteten, Gefangenen, genommenen Waffen, gestohlenen Pferden,
deren Zahl durch Hufeisen angegeben wird; alles nach der eigeuthümlichen
Art ihrer noch iu der Kindheit befindlichen Malerei, schwarz, roth, grün und gelb
angegeben. Solche Roben malen mehr oder weniger alle Missouri-Völker, jedoch
die Panis, Manda is, Mönnitarris und CroAvs sind die geschicktesten in dieser Arb
e it* ). Eine andere Art der Roben-Bemalung ist die, avo sie auf denselben die
• ) In Ma jo r L o n g s exped. to the R o c k y -M o u n
F ig . 1. me in es Atlasses. Das Orig in al is t v
P r . MaxImiUan v. AV. Be ise <1. N .-A . 8 . Bd.
; is t eine solclie ab g eb ild e t, i ! a n d ere siehe Tab. XXI.
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1 M a ty - T ö p e se lb st g em a lt, und die d a ra u f abgebildeten
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