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Mäuiier liegen unbedeckt und macken die Erde w e iss! — „Der Tomahack ist aufgehoben!
— und bei Friedensschlüssen „Die Knochen unserer Krieger sind begraben!
— „Die Streitaxt ist begraben! — „Das vergossene Blut unserer Weiber
und Kinder ist bedeckt! — „Der Pfad, der zu ihnen führt, muss rein gehalten werden,
kein Unkraut darf darauf Avachsen! — „Die Kette, die uus verbindet, darf
nicht rosten! — Umgekehrt heisst es alsdanu „die Kette fängt an zu rosten u. s. w.
Energie des Characters ist unter diesen Menschen häufig in hohem Grade zu finden.
Manche haben sich aus Liebe oder wegen beleidigten Ehrgefühls umgebracht, aa' o -
von Dr. M o r se * ) ein merkwürdiges Beispiel erzählt, wo ein Indianer sich umbrachte,
den man der Feigheit beschuldigte, nachdem seine Mutter für ihn den Tod
gelitten hatte. Ueber das starke Gedächtniss der Indianer reden viele ßeisebe-
schreiber * * ). Viele vou ihnen erzählen die ganze Geschichte ihres Volkes in ununterbrochener
Folge.
Die Mandans nnd Mönnitarris siud stolze Indianer, und besitzen, wie gesagt,
viel Ehrgeiz. Aeussert man den Wunsch, einen ihrer Gegenstände zu besitzen,
so erhält man ihn gewöhnlich zum Geschenke; es wird aber eiu Gegengeschenk
von höherem, oder wenigstens gleichem Werthe dagegen erwartet. Sie halten alle
ihre Habseligkeiten sehr hoch, indem sie denselben einen eingebildeten viel zu hohen
Werth beilegen, und oft wird ein unbedeutender Gegenstand mit einem oder
ein Paar Pferden bezahlt. Zu den Gegenständen von hohem Werthe gehöret besonders
die Haut einer weissen Bisonkuh, wovon weiter unten die Rede seyn wird.
Ein kleines Hermeliufell bezahlt mau, wie schon gesagt, mit 1 5 Gulden, während
man ein Wolfsfell für etwas Tabak kaufen kann; eiue Federmütze wird oft mit einem
oder eiu Paar Pferden bezahlt, 1 0 0 bis 1 5 0 Elkzähne mit einem Pferde,
ebenso eine bandvoll Deutalium-Gehäuse u. s. w. — Trägheit ist auch hier den
Männern ziemlich eigen, obgleich dies bloss der Fall ist, wenn sie ihren Hauplbe-
*) S. Dr. M o r s e s reiiorC pag. 2 6 0 , auch T a n
Jndianer.
* •) S. B r a d b u r y pag. 6 8 u. a. a. O.
r a c. p. 1 1 2 J S a y u, a. red en ü b e r den Selbstmord d e r
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schäftigungen, der Jagd und dem Kriege nicht nachgehen können. Üebrigens sind
die Mandans uud Mönnitarris im Allgemeinen nicht gefährlich, und ob es gleich unter
ihnen auch viele rohe und wilde Menschen giebt, so sind sie doch im Allgemeinen
den Weissen ziemlich zugethan, und die ersteren besonders haben viele
zuverlässige gute Männer, welche mau nur loben kann. Diebische Gesellen giebt
es unter ihnen, besonders gehören dahin die Weiber und Kinder, und unter den
Mönnitarris sollen sieb viele finden, welche die Weissen, wenn sie dieselben in
der Prairie antreffen, jetzt zwar nicht mehr tödteu, aber doch geAvöhnlich ausplüu-
dern.
In deu Forts der Handels-Compagnien haben sie immer freien Zutritt, und da
zu Fort-Clarke kein besonderer Raum für die Indianer vorhanden war, so wurde
man hier während des ganzen Tages in allen Räumen von ihnen belästiget, ja sie
verdrängten manchmal sogar die rechtmässigen Bewohner, welches bei der strengen
Kälte am Kamine im Winter zuweilen unerträglich wa r, besonders da sie mit ihren
grossen Bisonroben die Wärme von den übrigen Anwesenden abhielten. Sie
verlangen, dass man sie immer bewirtbe, welches auch meistens geschieht, und man
konnte aunehmen, dass sie in eiuem Jahre der Compagnie an 2 0 0 Pfund Tabak
aufraucbten. Eiuige Indianer halten weit mehr feines Gefühl, als der grosse Haufe,
sie entfernten sich z. B. gewöhnlich gegen die Tischzeit aus dem Esszimmer; doch
besitzt nur eiu sehr kleiner Theil vou ihnen diesen richtigen Tact, uud die meisten
fanden sich gerade zur Tischzeit ein, da sie im Winter wenig Fleisch hatten und
schlecht zu leben geuöthigt waren. Streit ereignet sich selten unter ihnen, doch
sind schou öfters ZAveikämpfe vorgekommen; auch wird wie bei allen diesen Völkern
Blutrache noch immer ausgeübt. —
Viele von diesen Indianern halten ihren Körper reinlich, und baden sich im
Winter und Sommer beinahe täglich. Ihre Hände sind dennoch oft unreinlich und
häufig mit Farben uud Fett beschmutzt, so wie zuAveilen der ganze Körper. Die
Weiber sind gewöhnlich weniger reinlich, besonders ihre Hände, welches von ihr
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