brachten zwei schöne Mannsköpfe mit zurück*), worauf wir die Beise fortsetzten.
Üiu 4 Va Uhr, als wir uns gegenüber der Mündung des Grand-River befanden,
stürmte es wieder so heftig, dass man anlegen und zur Erwärmung der Leute
Feuer anzünden musste; wir hatten von den Dörfern bis hieher 1 0 Meilen gemacht.
Als wir hier lagen, zogen ein Paar Flüge von Pelikanen von mehr als 1 6 0 Stück
den Fluss aufwärts; alleiu alle unsere Schüsse lieferten uns keinen dieser schönen
Vögel. Gegen Abend waren Sturm und Regen mit Schnee gemischt ausserordentlich
heftig, das Boot wurde dergestalt von den Wellen gegeu die Ufersteioe geschlagen,
dass es einen Leck bekam uud viel Wasser machte. Auf dem Ufer hatten
die Leute keinen Schutz unter ihren Decken, sie wachten die ganze Nacht
und schöpften öfters das Wasser aus dem Schiffe aus, niemand konnte ruhig schlafen.
Gegeu Mitternacht fror es und am Morgen des 2 4 . war das Land mit Schnee
bedeckt. Die benetzt gewesenen Gegenstände waren sämmtlich steif gefroren, üm
8 Uhr 3 3 ° Fabr., der Wind aus Nordwest. Wir sahen mancherlei Wild und D r e id o p -
p e l verwundete in grosser Entfernung eine Cabri, in einem Rudel von 1 8 bis 8 0 Stück
dieser Thiere, bekam aber leider nichts als einen Prairie-Dog, worauf wir Abends
gegenüber der Mündung des Little - Chayenne-Biver an einem steilen Ufer anlegfen.
Am 3 5 . April Morgens früh erblickten wir am Ufer ein Paar brennende Fener,
welche eben von Menschen verlassen seyn mussten, und etwas später zeigten sich
vor uns zwei Lederböfe, die wir uach eiuer Stunde einhoUen. S ie hatteu ange-
halten und Feuer angezündet und auch ich liess bei ihnen anlegen. In den Böten
trafen wir die Lente, welche von P i c o t t e ’s Winterposlen unter den Yanktonans
mit den während des Winters eingetauschlen Pelzwaaren nach Fort-Pierre
zurückkehrten, und unter ihnen befand sich der Dolmetscher O r tu b iz e mit seiner
Familie, so wie der Jäger P a p in . Während wir uns mit diesen Leuten unterredeten,
sammelte D r e id o p p e l Prairie-Zwiebeln fiir mich, P a p in gab uus Cabri-
* ) Von diesen Köpfen befindet sieb g e g enw ärtig d e r eine a u f dem anatom
BU Bonn, d e r an dere in d e r Sammlung des H e rrn Obermedlcinalraths B iu
len Museum d e r üniversltHt
n b a c h zu Güttingen.
Wildpret, und der die Böte führende Clerk, dessen Namen ebenfalls P a p in war,
einen grossen schönen Schwan, welchem mau leider die Schwungfedern ausgerissen
hatte. Da die Witterung sehr warm und schön war, so hielteu wir uns bis
gegen 1 1 Uhr auf und ich nahm alsdann eben gewissen C r e n i e r , der eine g efährlich
verwundete Hand hatte, und eiu Paar Weiber in mein Boot auf. Wir
schifften an der Münduog des Big-Cbayenue-Blver vorbei uud machten Abends 1 5
bis 2 0 Meilen oberhalb Fort-Pierre Halt, nachdem aucb die sehr schwer beladeuen
Lederböte herbei gekommen waren und ihr Zelt aufgeschlagen hatten. Wir bivoua-
kirten zusammen, und der erlegte Schwan lieferte uns einen sehr wohlschmeckenden
Braten. Am folgenden Tage (2 6 . April) erreichten wir gegen 3 Uhr nach
Mittag, nachdem wir öfters mit dem Boote auf den Grund gerathen waren, den
Landungsplatz von Fort-Pierre. Iu den Schluchten der Berge lag hier noch
Schuee, und die Gebüsche begannen eben grün zu werden. Am Ufer befanden sich
mehre Dacota-Indianer, welche uns die Hände drückten, und Herr L a id lo w mit
mehren Clerks der Compagnie kam uns entgegen und führte uns nach dem Forte,
während man uns mit mehren Kanonenschüssen begrüssle.
Fort-Pierre war im besten Zustande, nett und rein gehalten, die ganze Ebene
rund umher mit zerstreuten Dacota- meist Teton-Zelteu bedeckt, jedoch auch einigen
der Yanktons. Herr L a id lo w beherbergte uns sehr zuvorkommend, gab uus
eiue geräumige Wohnung ein, und ich lies mein Boot ausladen, da mau wegen der
vielen jetzt sehr ausgehungerten Indianer vermuthete, dass sie meinen Bären nachstellen
würden. Auch zu Fort-Pierre war jetzt grosser Mangel an frischen Lebensmitteln,
da auch hier in der Gegend während des ganzen Winters die Bisonteu
gefehlt hatten, und die Bemannung des Fortes, so wie die anwesende indianische
Bevölkerung zahlreich war. Mit Leichtigkeit hätte ich zu Fort-Clarke eine bedeutende
Ladung von Mays für Fort-Pierre einschiffen können, jedoch wir waren damals
von dem hiesigen Mangel nicht unterrichtet. E'ür seiuen Tisch vou etwa 1 0
bis 1 3 Personen batte Herr L a id lo w gewöhnlich Hunde von den Indianern g e