sie in dieser Hinsichi sehr viel Aelnliclikeit mit den Kurglians (Kurgani) der rns-
sischen Steppen, da sie ebenfalls in langen regelmässigen Keihen liegen. Selbst die
Gestalt und Bildung schien bei beiden gauz ähnlich zu seyn, wenn man die Steinbilder
ahrechnet, die häuflg auf den Kurghans Vorkommen. P a l la s bildete in seiner
Beise durch das südliche Russland (B. I. Vig. I.) eine Reihe von Grabhügeln ab,
welche vollkommen denen von St. Louis gleichen»).
Bin angenehmer Zephir hatte sich zu unserer Erholung bei der grosssen Hitze
erhoben, der uns bis in den luftigen Schatten am Kahokia-Creek zurück geleitete,
wo wir um 3 Uhr wieder eiiitrafen. In diesem Bache leben viele Schildkröten,
Lesneurs geographica kommt hier vor, eben so die schöne picta, und wir schossen
eine mit zw e i rothen Streifen am Hinterkopfe, welche mit der am Wabasch erhaltenen
identisch zu seyn scheint. Eiue andere Merkwürdigkeit des Missisippi-Ufers
bei St. Louis sind die mancherlei Abdrücke von Conchylien und Zoopliyten im Kalkstein,
u. a. die schönen Crinoideen, die man in grösser Vollkommenheit unmittelbar
bet den Gebäuden der Stadt findet. L e su e u r hat alle diese Gegenstände gesammelt,
nach Frankreich geschickt, uud in seinen n. a. Schriften ist über diesen Gegenstand
das Nöthige enthalten.
Ich hatte zn St. Louis versäumt, die gezähmten Bisonten zu sehen, welche Herr
P i e r r e C h o u te a u auf seinem Landgute in der Nähe der Stadt besass; es würde
mich aus mancherlei Gründen iiiteressirt haben, diese Thiere auch im gezähmten
Zustande zu sehen. Vielfältig ist mir in America von Bastarten des Bison mit dem
zahmen Bindviehe erzählt worden; doch habe ich selbst keine derselben geseheu,
nnd Naturforscher, vorzüglich Herr T h om a s S a y , haben mir immer behauptet,
dass man nie fruchtbare ßaslarfe von diesem Thiere mit dem gezähmten Bindviehe
gezogen habe, wie ich dies schon f rü h e r » ) gesagt habe. Nach ihm hätten sich alle
Fälle der Art, wo er die Sache untersuchte, als nnerwiesen herausgestellt. Herr
ni i r i ' ; . ’ “' ‘'™ WJ« « Oiia* w ose una is r . - **) S. B. I. dieses W e rk s pag. IStt.
G a lla t in hat neuerdings über diesen Gegenstand geredet und gegen S a y ’s Ansicht
g ezeu gt*). Er nennt daselbst den Bison eine blosse Varietät des zahmen
Ochsen; allein dieser Pnnct 1st sehr leicht zu widerlegen. Der Bison hildet eine
gänzlich verschiedene Species von dem Ochsen, welches nicht uur seine äussere
Gestalt, hoher Widerrist, kurzer Schwanz, Bildung des Kopfes und originelle Behaarung,
sondern auch die Osteologie darthut, indem die Zahl der Rippen und Wirbel,
bei beiden Thieren verschieden isf. Dass man von dieseu Thierarien Bastarte
gezogen hat, beweiset nichts; denn man hat iu Paris dergleichen von Tiger und
L öw e , von Pferd uud Zebra u. s. w. erzielt; ob die ersteren aber fruchtbar gewesen
sind, dies ist eine andere Frage, die ich nicht entscheiden kann, die indessen
T. S a y nicht einräumen wollte. Es ist auch noch ein anderer Pnnct, in welchem
ich mit Herrn G a lla tin ’s Ansichten nicht übereinstimme, nämlich die grosse Abnahme
der mponten im Allgemeinen, welche derselbe nicht zngeben w ill» » ) . Wenn
man indessen betrachtet, wie weit diese nützliche Thierart zurück gedrängt worden
ist, und dass sie dort selbst, wo sie noch lebt, nicht zahlreicher als ehemals, im
Gegentheil weniger zahlreich ist, so ergiehl sich hieraus schon von selbst ihre grosse
Abnahme, an welcher selbst in dem Innern des Landes gewiss niemand zweifeln
kann.
Nach einem etwa Stägigen Anfenthalle nahmeo wir von unseren Freunden
und Bekannten zu St. Louis Abschied und schifften uns auf dem Dampfschiffe Metam
o r a ein, welches am 3 . Juni nach Mittag die Stadt verliess. Die Herren
C h o u te a u , L am o n t, General P r a t le und O r lle y begleiteten mich an Bord, und
wir wünschten einander Lebewohl. Schnell glitten wir deu stolzen Missisippi hinab
• ) Archaeologia Americana Vol. II. pag. 13:
in the undimimshed numbers o f a>e Bulfaio in the p ra iries, an d even o f the deer in the !
fucilUv, with Which the numerous o f tlw European an d Amerwan
means o f subsistence in tim e districts from the natural resources o f the cowUry, from the chase or from
the produce o f the la k es.“