Maschöitä uenDeii, nachdem man den Körper in Bisonroben und seine AvoIleue
Decke eiügescLimri Lat. Das rothbemalte Gesiebt wird nach iMorgeii gerichtet.
Eine Menge solcher Gerüste stehen nahe um ihre Dörfer herum und ob sie gleich
selbst sagen, dass dieser Gebrauch der Gesundheit des Dorfes uachtheilig s e y , so
geben sie docb nicht davon ab. Au f vielen dieser Gerüste stehen kleine Kästchen,
welche Leichen vou Kindern enthalten, mit einem Tuche oder Felle zu gebunden.
Gewöbnlich sieht mau Raben auf diesen Gerüsten sitzen, auch lieben die Indianer diesen
Vogel nicht, weil er das Fleisch ihrer Anverwandten frisst Fragt man einen Mandan,
warum sie ihre Todten nicht in die Erde begrüben, so ist die Antwort „der Herr
des Lebeus hat uns zwar gesagt, wir kämen aus der Erde uud sollten dorthin auch
wieder zurückkehren; dennoch hat man unlängst angefangen, die Körper der Ver-
storbeneu auf Gerüste zu legen, da man sie liebt, und bei ihrem Anblicke weinen
w i l l - ) . “ Iq einem jeden Menschen sollen nach ihrem Glauben vier Geister wohnen; ein
schwarzer, ein brauner und auch ein lichlfarbiger, uud dieser letztere allein kehre
zu dem Herrn des Lebens zurück. Nach dem Tode glauben sie nach dem Süden
in mehre Dörfer zu kommeu, welche öfters von den Göttern besucht würden.
Die Tapfern und Vorzüglichen gehen nach dem Dorfe der Guten, hingegen die Bösen
in eiu anderes. Sie leben dort wie hier, haben Lebensmittel, Weiber, Jagd
und Krieg wie hier. Die , welche eiu gutes Herz haben, viel verschenken uud
Gutes thun, finden obiges alles dort in reichem Masse wieder, und ihre dortige
Existenz richtet sich nach ihrem Verhalten auf der Erde. Ein Theil der Bewohner
der Mandan-Dörfer soll das Gesagte jetzt nicht mehr glauben, sondern annebmen, dass
sie nach dem Tode in der Sonne oder einem gewissen Sterne wohnen würden.
Um ihre Verstorbenen trauern sie ein ganzes Jabr, schneiden sich bei dieser
Gelegenheit ihre Haare ab, bestreichen Körper und Haare mit weissem oder
grauem Thone und ritzen sich häufig Arme und Beine mit einem Messer oder schar-
Ojibuits, äüsa auch diese ih re Todtea g e rn im Auge behalten und au f Gerfiatc
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fen Flintenstelne von oben bis unten Strich neben Strich, so dass sie mit Blut bedeckt
erscheinen. In den ersten Tagen nach dem Tode hört mau Geheul und Geschrei
der Verwandten. Häufig kommt ein Verwandter, oder eiue andere Person,
um den Todten zu bedecken, wie inan zu sagen pflegt. Er bringt eine oder ein
Paar Decken von Wolle oder Tuch, von rother, blauer, weisser oder gmner Farbe
und steigt, sobald der Körper auf das Gerüste gelegt wird, hinauf uud bedeckt denselben
damit*). Einem solchen Freunde schenkt die leidtragende Familie ein Pferd.
Erfährt mau vorher, dass sich auf diese Art jemand einfinden werde, um den Todten
zu bedecken, so wird sogleich eiu Pferd an das Todteugerüste angebunden.
Der Bedeckende, nachdem er seiu Geschäft verrichtet, bindet das Pferd ohne Umstände
los und fuhrt es fort. Bleibt ein Mandan oder Mönnitarri im Felde gegen
den Feind, und die Nachricht des Todes erreicht die Familie, ohue dass man den
Körper mit zurückbringen konnte, so rollt man eiue Bisonhaut zusammen und trägt
sie neben das Dorf. Alle die den Verstorbenen beweinen wollen, kommen zusammen,
mau wirft eine Menge Dinge von Werth aus, und verschenkt sie an die Anwesenden.
Bei dieser Gelegenheit schneiden sich die Leidtragenden die Haare ab,
verwunden sich, heulen und klagen. Fingerglieder werden hier nicht zur Trauer,
wie bei deu Blackfeet abgeschnitteii, sondern als Pöuitenz uud Opfer für den Herrn
des Lebeus uud deu ersten Menschen.
Die Sprache der Mandans ist für eiueu Engländer oder Franzosen schwer
auszusprechen, für einen Deutschen oder Holländer weit leichter, weil sie ausserordentlich
viele Kehltöne, w ie ach, och, uch im Deutschen hat. Nasentöne
kommeu nur einzelne vor; dagegen spricht man oft mit wenig geöffnetem Munde, etwas
undeutlich, die Vocale oft moderirt und es kommt hier ausserordentlich viel
* ) D ’O r b i g n y b em e rk t (1. cit. pag. 1 8 3 .) es se y die Sitte a lle r amerlcanlscben V ö lk e r , den V e rsto rb en en
iu zuaaiiimeu g eb o g en e r Stellu n g z u b e erd ig en ; a lleiu d ieser Aussprucli is t niclit a llgem eiu a nw e u d b a r,
uud p asst a u f die N o rd -A m e ric au e r n u r se lir wen ig . Bei den Natio n en des südlichen Americas soiien
uach ihm die G rä b e r ö fte rs bestohlen werd en (ibid. pag. 1 8 4 .) , wovon m ir n ie Beispiele v o rgekom