sehen bleiben würde. Der erste Mensch sagte nun seinem Vater, wenn man Bisonten
jage, so müsse man sogleich die Haut der erlegten Thiere abziehen, sie als
Robe tragen, den Magen ausleeren und Peinmikau aus dem Fleische machen; jedoch
der Herr des Lebens antwortete „dies Avürde nicht gut seyu, die Menschen werden
sich alsdann streiten und einander umbriogen, lasse sie die Thiere uach Hause
bringen, die Felle mit Hirn gerben, so Averden sie Roben za eigenem Verbrauche
und für den Verkauf haben“ und es zeigte sich, dass der Herr des Lehens immer
Recht hatte.
Einst befand sich der erste Mensch am Missouri, als eiue todte Bisonkuh herab
schwamm, der die Wölfe eiu Loch in die Seite gefressen hatten. Eine Frau befand
sich am Flusse, die ihrer Tochter zurief „ e ile , ziehe dich aus, und bringe die Kuh
an’s Ufer.“ Der erste Mensch hörte dies und schaffte die Kuh dorthin. Das
Mädchen ass vou dem Fette, welches der erste Mensch ihr gab, uud AVurde
schwanger. Sich schämend sagte sie zu ihrer Mutter „ s ie wisse nicht wie sie in
diesen Zustand gekommen sey , da sie mit keinem Manne Umgang gehabt habe“
und die Mutter schämte sich mit ihr. Die Tochter brachte nachher einen Knaben
zur Welt, welcher ungewöhnlich schnell heran wuchs und bald ein kräftiger junger
Mann war. Er wurde sogleich der erste Chef (N um ä k s c h i) seines Vo lkes, ein
grosser Anführer unter deu .Aienschen. Seine erste Handlung Avar, ein Canot zu
erbauen, welches verstand, Avas er ihm sagte. Er füllte dasselbe mit Menschen
au, hiess es über den Fluss setzen und wiederkommeu, und auf diese Art schickte
er dasselbe öfters hinüber. Der neue Chef war von der Nation der Numangkake
oder Mandans. Unter diesem Volke gieng nun die Sage, jenseit am Rande des
grossen Wassers (Mönnih- Kärräh) oder des Meeres, lebten Aveisse Menschen,
Avelclie Wampum-Muscheln besässen. Man sendete mehrmals Trupp.s von 1 5 bis
20Mäinieni dorthin ab, die aber alle getödtet wurden. Der Chef sagte hierauf „ich
werde uun mein Canot mit 8 Mann dorthin senden, dies ist die richtige Zahl“ uud
das Boot kam an der richtigen Steile an und brachte den weissen Männern das
rothe Mäusehaar (das Biberhaar), worauf sie sehr viel halten. Sie wurden Avohl
empfangen, in den Wohnungen gespeisst und erhielten zu rauchen. Man gab einem
jeden Bisoiihäute voll Wampum-Muscheln und die Pirogue lief schnell wieder
zurück. Jetzt gieng dieses Boot zum zweitenmal mit 11 Menschen ab, der erste
Mensch begleitete sie. Er hatte sich ärmlich angezogen und ein grosses ausgehöhltes
Rohr mitgenommen. Bei ihrer Ankunft giengen sie in ein Dorf, allein der erste
Mensch blieb bei dem Schiffe sitzen und höhlte ein tiefes Loch aus, über welches
er sich setzte. Die Bewohner des Dorfes kamen überein, die Fremden todt zu
füttern, weshalb man deu letzteren vollauf zu essen gab. Den Ueberfluss der Nahrungsmittel,
welche man dem ersten Menschen brachte, liess derselbe durch sein
Rohr iu die Grube fallen, und die Weissen waren erstaunt über die Menge der
Speisen, welche sie zu sich nahmen. Man kam nun überein sie durch Rauchen
zu tödten, allein der erste Mensch liess deu Rauch durch sein Rohr gehen, und
ihre Absicht Avar wieder vereitelt. Nun ersann man das Mittel, sie durch Weiber
zu tödten, die man ihnen alle überliess *). Da sie die Fremden weder durch Essen,
Raucheu, noch Weiber tödten kouuteu, so gab man ihnen so viele Wampum-Mu-
schelii, als sie laden konnten und schickte sie fort. Als die Kinder vernommen
hatten, dass das erAVähnte Boot verstehe, Avas man ihm sage, so hiesseii sie dasselbe
den Fluss hinab zu den weissen Leuten (Waschi) schiffen; es gehorchte und
man hat es nie wiedergesehen.
Der erste Mensch sagte nun den Numangkake, er werde sie verlassen, und nie
wieder kommen, er gebe nach Westen, sie möchten sich aber in der Noth an ihu
wenden und er werde ihnen alsdann beisteheu. Sie lebten am Nätka-Pässahä in
einem kleinen Dorfe, als Feinde sie umringten, und zu vernichten drohten. In dieser
grossen Verlegenheit beschlossen s ie , sich an ihren Beschützer zu wenden.
Doch wie uun zu dem ersten Menschen gelangen? Ein Manu schlug vor, man
• ) N tm a n k -M ä c h a n a aiäem p artis nahrraUs ioco cavda vaccina usus i
praestantes et assiduas p r im i hominis v ires admtraninl.
j l; incolae loci valde slupefacti,