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Bei einem jeden der nachfolgenden Woi nisse habe ich jedesmal die
Quelle angegeben, aus welcher ich dasselbe erhielt. Die Reihe der Nationen ist
nicht nach Sprachverwandtschaft, sondern des leichtern Nachschlageus wegen, alphabetisch
geordnet.
Aus der Betrachtung der uachfolgendeu Sprachprobeu vou 2 3 Völkerschaften
geht hervor, wie eiu Sprachkenner, Herr Pfarrer R e c k bemerkt, dass die Saukis,
Musquake, Kickapuhs, Ojibuäs und Krihs einander sprachlich augehören, wie dieses
längst bekannt ist; die Sprachen der Osagen (Wasaji), Koazas, Otos, Omähas,
Puncas, Dacotas, Assiniboius uud Mandans scheinen uur Mundarten des Dacota
(Sioux)-Sprachslammes zu seyu, vou welchen die der letzteren, die ich am vollständigsten
gebeu kann, bis jetzt sehr wenig bekannt gewesen ist. Die 1 0 übrigen
Stämme dagegen scheinen einander mehr fremd zu seyu; nur zwischen deu Black-
foot-Indiaueru und deu Snakes (Schoschones) fiuden sich verwandte Worte, desgleichen
manche Uebereinstimmuugeu der Mandan- uud Mönnitarri-Sprache, die
aber, wie mau mir allgemeiu versicherte, erst durch das nahe Zusainmeulebeu beider
Völker erzeugt wurden, wie ich an ändern Stellen meines Reiseberichtes schon
bemerkt habe. Die Benennung der Gottheit ist bei den Musquake (F o x e s), deu
Saukis, Kickapus, Ojibuäs uud Krihs (Völkern der Algonkin- oder Algischen
Sprache) „Manito,“ — bei den sieben Völkern des Dacöla-Stammes „Wakonda“
oder „Wakanda;“ sie hat gleiche oder ähnliche Bedeutung bei der Hälfte der aufgeführten
Stämme. Das Wasser wird vou den meisten sehr ähnlich benannt, auch
deu Namen der Tabakspfeife spricht die Hälfte dieser Geschlechter auf gleiche oder
ähnliche Art aus.
Mannichfaliige Berichtigungen sind von mir an diesen Verzeichnissen nach und
nach vorgenommen worden; dennoch bleibt dieser Gegenstand immer noch unvollkommen
und fernere Beobachtungen werden noch mancherlei Berichtigungen verschaffen;
ich muss deshalb bei dieser Materie ganz besonders, so wie überall, die
Nachsicht der gelehrten Beurtheiler in Anspruch uehmeu. Schliesslich muss ich
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noch bemerken dass, wenn in dem Faden meiner Erzählung einzelne Worte nicht
so geschrieben seyn sollten, als in deu Wortverzeichnissen, man die Schreibart der
letzteren gelten zu lassen habe.
iSpracliprolben d e r A r i k k a r a s * ) , R ik k a r a s o d e r R i s d e r
F r a n z o se n .
Arm [der] — Uihnu (uih sehr lang, nu sehr kurz und leise).
Äuge [das] — Tschinhko (fto kurz und leise).
Americaner [ein] — Nehsikuss (Grosses Messer, der Name, den die Americaner
bei alleu iudianiscbeu Nationen tragen).
Abend — Hinách (ach guttur.).
Bach — Tahäbneoi-Kakirifau.
Berg — Wáo-tirihúh.
Bart — Hakarahuuch (uch guttur.).
Bein — Káhchu (u kaum gehört).
Blind — Tschirikarüch (uch guttur.).
Blitz — Hunachtscbipsch.
Blut — Páhtu (u kaum gehört).
Bogen [der] — Nähtsch (sch zischt leise nach, ganz deutsch).
Brantwein — Séh-sannach (ach guttur., wie im Deutschen).
Bruder — Ináhu ( i kaum gehört).
* ) Nach d e r Aussprache d e r Arik lc.a ra-In d ian e r se ih st n ie d er geschrieben. Die W o rte werd en g an a nach
deutscher A rt ausgesprochen, das ch k lin g t meist immer g u ttu r a l, das r wird mit d e r Z u ngenspitze g e sprochen.
H e rr G a l l a t i n (I. c. p.ig. 1 2 9 ) b em erk t, dass mau von diesem Stamme b is je tz t ke in e W o rl-
verzeicliuisse geh ab t h a b e ; es fre u t mich d ah er, wenigstens in einem gewissen Grade diese Lücke aus-
lü llcn zu können.
Pr. Maximilian v. W . Beise d. N .-A . 8 . Bd. 5 9