von welcLen weiier milen mehr. Auf einer hohen Stange ist hier eine Figur von
Fellen mit hölzernem Kopfe, schwarzem Gesichte und einer mit Federn besetzten
Pelzmütze aufgerichlet, die den bösen Geist (etwa unsern Teufel), O c h k ih -H a d d ä
(ch iu der Kehle, deutsch, häddä sehr kurz) vorstellt; einen böseu Mann, wie sie
Vorgehen, der sich einst unter ihnen gezeigt, weder Weib noch Kind gehabt haben
soll, und wieder verschwunden ist, und welchen sie nun fürchten. Noch einige
andere abentheuerliche Figuren vou aufgehängteu Fellen und Reiserbündeln auf langen
Stangen w^erdeu in diesen Dörfern bemerkt, welche meist Opfer für die Gottheit
sind. Zwischen den Hütten stehen eine Menge Gerüste von Stangen mit mehren
Stockwerken, auf welchen man den Mays trocknet, dessen abgekörnte Kolben
überall im Dorfe auf dem Bodeu umher liegen. Die Hütten (Ol'i) selbst sind von
runder Gestalt, oben sanft rundlich gewölbt, mit einem Eingänge, an welchem von
oben und von beiden Seilen Schirmwäude vorlreten. In der Zeit der Abwesenheit
der Bewohner wird der Eingang mit Reisern und Dornen verstopft, üm die unmittelbare
ThüröiTiraijg zu schliessen, hängt man ein getrocknetes und mit kleinen
Stangen steif ausgespanntes Fell davor, weiches man heim Hineiiigehen auf die
Seite schiebt. Oben in ihrer Mitte hat die Hütte eitle viereckige OeiTuung als
Bauchfang, über welcher mau von Stangen und Zweigen in rundlich gewölbter
Gestalt eine Art von Schirm gegen den Regen und Wind aubringt, den man, wenn
es nöthig ist, noch mit Fellen behängt. Siehe den nachstehenden Holzschnitt.
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Das Innere der Hütte ist geräumig, ziemlich hell und reinlich. Vier starke Pfeiler
in der Mitte tragen die Decke mit mehren Querbalken. Den iunern Umkreis des
Gebäudes bildeu 1 1 bis 1 5 dicke 4 bis 5 Fuss hohe Pfosten, zwischen welchen
wieder etwas kleinere dicht an einander gesetzt sind. Auf den genannten gleich
hohen Pfosten des Umkreises ruhen lange schief nach der Mitte geneigte Hölzer,
welche nahe an einander gelegt das Dach tragen. Sie werden von aussen mit einer
Art von Matten bedeckt, welche aus nahe an einander befestigten und mit
Rinde verbundenen Weideurutben gemacht sind; und nun ist das Skelett der Hütte
vollendet, über welches man zuerst Heu, und oben darüber Erde ausbreitet. Män-
uer und Weiber arbeiten gemeinschaftlich an diesen Hütten; auch helfen die Verwandten,
Nachbarn uud Freunde bei dieser Arbeit. Die Erbauung der Hütten,
Verfertigung der Waffen, die Jagd und der Krieg sind die Beschäftigungen der
Männer, auch wohl zum Theil die Erndte; alle übrigen Arbeiten bleiben für das
weibliche Geschlecht, das obgleich im Allgemeinen gut behandelt, dennoch alle
schweren Arbeiten zu vollbringen hat. Die Weiber holen das Brennholz in schweren
Bürden oft weit herbei, tragen Wasser, im Winter Eisstücke in die Hütte,
kochen, gerben die F e lle , verfertigen alle Kleidungsstücke, legen die Pflanzungen
an, besorgen den Feldbau u. s. w, — ln dem Miltelpuucte der Hütten ist eiu flach
ausgegrabener runder Platz angebracht, iu Avelchem man das Feuer anzündet und
darüber deu Kochkessel aufliängt. Oft ist diese Feuerstelle am Rande mit aufrecht
stehenden Steinen umsetzt. Das Brennholz wird in massig dicken, meist dünnen
Stücken auf den aussereu Rand der Feuerstelle aufgelegt, und im Mittelpuiict gekreuzt,
wo man dasselbe anzündet uud nacbschiebt, wenn es allmählig verbrennt;
ein grosses Feuer lieben die Indianer‘uicht. Die Hausgenossen sitzen um dasselbe
herum, auf niederen Sitzen, welche von geschälten Weideurutben gemacht, uud mit
Bison oder Bärenfellen belegt werdeu. Am inneren Rande der Hüfte liegt oder
hängt rund umher das Gepäcke und der Ilausrath, Kleidungsstücke u. a. Dinge in
Säcken von Leder, die bemalten Pergament-Ileisesäcke, Pferdegeschirr, und an