beinabe zolldicke Leisten, welcbe die ganze Breite dieses Theiles eiunabmen;
Aucb auf den Armen beobachtet man beinahe immer Quer- und Längsleisten, die
anf diese Art entstanden sind, und oft die ganze Lange des Gliedes einnebmen.
Der Medecine-Stein, Wihdä-Katachi (ch guttural, da und chi gauz kurz) ist
scbon bei den Mandans erwähnt worden. Schon L e w i s und C l a r k e , so wie
S a y * ) in der Beschreibung von Major L o u g s Expedition nach den ßocky-Moun-
taiiis, reden davon. In der letzteren wird gesagt, die Grosventres neunten
jenen Stein M e-m a -h o -p a ; welches aber nicht die richtige Benennung ist, sondern
w ie ich sie so eben angegeben habe, Wihdä-Katachi. L e w i s uud C la r k e drücken
sich über diesen Gegenstand folgender massen aus: „T h e Minetarris have a
stone o f a similar kind, which has the same qualities and the same influence over
the nation.“ Dies muss dahiii berichtigt werden, dass dies derselbe Stein der
Mandans Ist, zu welchem beide Völker bei vorkommenden Gelegenheiten gehen,
und daselbst ganz auf dieselbe Art verfahren**).
Eine andere sehr merkwürdige Medecine - Anstalt der Mönnitarris ist die
Schwitzhütte, B ih -o h -a k u - e s * * * ) . Wenn eiu Mann etwas unternehmen uud sich
dabei durch Medecine den Beistand der höheren Mächte erbitten w ill, so erbaut man
eine kleine Schwitzhütte von Zweigen, welche dicht mit Bisonroben überhäiigt
w’ird. Von dem Eingänge derselben führt eine gerade, etwa 4 0 Fuss lange und
einen Fuss breite Bahn, in gerader Linie fort, von welcher mau den Rasen absticht,
der alsdann am Ende derselben, der Hütte gegenüber auf einem kleinen Haufen
aufgeschichtet wird. Neben diesem Haufen züudet man ein Feuer au, iu welchem
dicke Steine glühend gemacht werden. Auf dem Pfade werden zwei Reihen von Schuhen
hinter einander aufgestellt, zuweileu 3 0 bis 4 0 Paar. Sobald die Steine heiss
sind, trägt man sie in die Hütte, indem man sie mit zw'ei Stücken Holz, einem g e•
) Ibid. pag. 2 58.
**) L e w i s und C l a r k e sclireiben auch immer u n rich tig er AVeise „M in e ia r ri s “ s ta tt Mö n n ilarris oder Men -
n ita rris . Ueber den Ursp ru n g dieses AA'ortes siehe oben.
A lle S y lb e a k u rz zusammen, oh s ta r lie r Nachdruck, aUues sin k t im T o n e , e h a lb , cs le is e und k u rz .
raden und einem oben gekrümmlen anfasst In der Hülle ist schon eine Feuerstelle
ausgegraben, in welche man die heisseu Steine le g t Die ganze Bevölkerung sitzt
als Zuschauer zu beiden Seilen der Bahn, wo man eine Menge Schüsseln mit
Speisen, gekochtem Mays, Bohnen, Fleisch und dergleichen aufgestellt hat. Ein
aller Jledeciiie-Mann ist bestellt, die Medeciue zu verrichten. Er geht von dem
kleinen Hügel aus über die aufgestellfen Schuhe, indem er beständig seiue Füsse
auf dieselben setzt, nach der Schwitzhütte hin. Der junge Mann, für welchen die
Medecine veranstaltet ist, steht nackt, bloss mit seinem Breechcloth versehen, vor
dem Eingänge der Schwitzhütte und klagt und heult daselbst einige Zeit. Der Medeciue
- Mann kommt nun mit einem Messer oder einer Pfeilspitze aus der Hütte
hervor, und schneidet ihm ein FingergUed ab, welches er als ein Opfer an den
Herrn des Lebens oder ans einer anderen abergläubischen Absicht wegwirfl, auf
welche der junge Mann sein Vertrauen gesetzt hat. Nach dieser Operation nimmt
der Beschwörer eine Weidenruthe, geht nach den Schüsseln mit dem Essen, taucht
die Ruthe in eine jede derselben und wirft vou dem Inhalte etwas in der Bichlung
der vier Winde aus, für den Herrn des Lehens, für das Feuer und die verschiedenen
überirdischen Mächte, indem er dieses laut hersagf. Die Speisen werden
alsdann unler die Zuschauer, Männer, Weiber und Kinder vertheilt, die älteren
Männer gehen in die Schwitzhütte, Weiher bedecken dieselbe sorgfältig und man
wirft nun von aussen, aus bereit stehenden Gefässen, Wasser mit Büscheln vou
Wermuth auf die heissen Steine, wodurch die Anwesenden in heftigen Schweiss
gerathen. Sie singen sämmtlicli zum Gerassel des Schischikué. Haben sie genug
geschwitzt, so ruft man deu Weibern ausserhalb der Hülle zu, die Felle wegzu-
iiehmen, man trägt nun über die Reihe der Schuhe einen Bisoukopf mit der Nase
vorwärts nach dem kleiuen B,asenhügel hin, um ihn daselbst in derselben Riclitimg
aufzuslellen. Die Medeciue ist nun vollendet. Die Rohen, mit welchen die Hütte
bedeckt war, manchmal 6 0 bis 8 0 an der Zahl, giebt der junge Maun dem Beschwörer
für seine Mühe, und dieser schenkt einen Theil davon an die Anwesen