Der grosse Prairie - Cock oder Coq des prairies (T e tra o XJrophasianus Bonap.)
Avird erst e tw a ‘3 0 0 Meilen von hier gefunden. Einige Meilen vom Forte befinden
sich Sümpfe, so wie ein mit ßohr bewachsener Teich, und am jenseitigen Missouri
Ufer auch Landseen, aa'^o Avährend des Sommers, besonders aber im Frühjahre
und Herbste eine grosse Menge von W a sser - und Sumpfvögeln leben. Der
Scheteck (Pelicanas hruchydactylus L icht.) lässt sich dort, Avie auf dem Missouri,
in zahlreichen Flügen sehen, soll sich zuweilen sogar im Sommer auf den Sandbänken
aufhalten; doch Avill mau das Nest noch nie gefunden haben. Der AA’eisse
Kranich oder Hoopiiig - Crane (Grus americana), dieser prachtvolle Vogel, uud
der Sandhill-Crane (Grus canadensis) sind auf dem Zuge im Frühjahre und Herbste
häufig. Mau isst diese Vögel. Nach Bachmaniis Beobachtmng soll G. caiiadeu-
sis der junge Vogel vou G. americana seyn; alsdanu bleibt es aber interessant, dass
ich unter den grauen Kranichen nie weisse Individuen, oder alte Vögel gesehen
habe, und umgekehrt. Sirandläufer (T rin g a , Totanus und Charadrius) leben Aväu-
rend des ganzes Sommers an den Ufern des Missouri. Die Arocette (Recurvirostra
americana) habe ich im September geseheu; man hatte bei dem Forte ein Paar
Exemplare von einem kleinen Fluge erlegt. Da alle Wasser im Winter zufrieren,
so ziehen die Reiher (A rd e d ) um diese Zeit fort. Im Sommer lebt Numenius longi-
rostris paarweise iu den trocknen Prairies; ich fand nichts als Käfer in ihremMagen*}.
Die Waldschnepfe (S co lo p a x minor Grn.) soll nicht hier Vorkommen. Das
schwärzliche Wasserhuhn (Fúlica americana) ist im Sommer gemein, so wie auf
dem Zuge im Herbste und Frühjahre. R i c h a r d s o n sagt (s. sixth report etc. pag.
1 8 3 .) , das americanische Wasserhuhn weiche sehr wenig von dem europäischen ab;
alleiu obgleich beide viel Aehnlichkeit zeigen, so besitzen sie doch zur Trennung
hinlängliche Unterschiede. Schwäne, Enten und Gänse ziehen sämmtlich im MHnter
fort, nur Anas Boschas fera bleibt zuAveilen einzeln zurück, wenn offene M'’asser
• ) Nach A u d u b o n soll d ie ser Vogel in Sümpfen le b e n ; a llein in d e r von mir beaucliten Gegend le b t e r
n u r iu d e r tro ck n e n Pra irie . E r s ifz t gewöhnlicli liocU au fg e rich te t und fliegt dem S tü re r um den K o p f,
w ie u n se r eu ropäischer K lb itz , wen n mao sich dem Neste nähert.
zu finden sind. Auf dem Zuge im Frühjahre und Herbste, kommen verschiedene
Euteiiarten vor, darunter zum Theil seltene, so Avie die AA'ilden Gänse (Anser cana-
dsnsis) und der Schwan (Cygnus huccinator) ; und 7 bis 8 Eiitenarten nisten auf
dem Flusse uud deu benachbarten Seen. Die weisse Gans (A tis e r hyperboreus)
i,st nicht häufig. Das innere Nord-America AVürde während des Winters reich an
verschiedenartigen Wasservögeln seyn, wenn nicht alle Gewässer mit einer festen
Rinde vou Eis belegt wären*).
Aus der Classe der Reptilien besitzt die Gegend, von Avelcher hier die Rede
ist, mehre interessante Arten, und ich hatte sehr zu bedauern, dass mein hiesiger
Aufenthalt nicht in deu Sommer fiel. Der Missouri ernährt, w ie schon gesagt, bis
in die Rocky-Mounlaius hinauf weichschalige Schildkröten (T r io n y x ) , Avovon früher
schon die Rede gewesen ist. In deu Bächen lebt eine Sumpfschildkröte (Lhnys)
Avalirscheiulicli oregoniensis, dieselbe, deren ich bei Gelegenheit meines letzten Aufenthaltes
zu Fort-Ünion erwähnte. Noch eiue andere mit hartem Panzer soll im
Mi.ssouri Vorkommen, und etwas AA'eiter vou hier entfernt in den Prairies, welche
von dem Stamme der Pähni’s beAvohnt werden, eine schön gelbgeileckte Landschildkröte,
die schönste von allen, ohne ZAveifel Testudo clausa. Aus den Familien der
Eidechsen soll mau im Sommer mehre Arten finden, besonders das stacbelschuppige,
krotenartige Phryuosoma, vou welchen mau schon mehre am YelloAV-Stone, zu Fort-
Uuiou und in dem Thale der Stoue-Wa lls fand; wenigstens seidenen diese Tldere
der Beschreibung zufolge hieher zu gehören. Einige waren grau, andere grün, oder
grünlich von Grundfarbe, andere, wie mau sagte, Aveissllch gefärbt. Hier bei deu
Mandans soll es mehre Arten von Eidechsen geben, und die eine, Avelche gewöhnlich
mit aufgerichtetem Kopfe stille sitzt und sich leicht greifen lässt, dabei einen
schönen Goldschiller haben so ll, dürfte wohl die Aguma mnhra oder eine ver-
Avandte Species seyn.
Den von m ir w äh ren d des AVinters 1 8 3 3 und 1 8 3 1 zusammen g e tra g en e n V o g e l-C a le n d e r fü r die Gegend
d e r M au d au -D ö rfe r siebe im Anhänge Beii.age A.
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