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reichen nur vom Kuöchel bis zum Knie, die Schuhe der Weiber sind einfach und
ohue Verzierung.
Taiiowirung ist im Gebrauche unter diesem Volke; doch tragen bei weitem
nicht alle dergleichen Zeichnungen am Körper. Gewöhnlich ist bloss die eine (die
rechte) Hälfte der Brust und der correspondirende Arm mit schwarzen parallelen
Streifen uud einigen wenigen anderen Figuren bezeichnet, auch der Unterarm und
selbst einzelne Finger; das Gesicht wird bei den Männern uicht tattowirt, sie erreichen
also in dieser Hinsicht bei weitem nicht die Kunst der Neu-Seeläod er u. a-
Völker des Süd-Meeres. Auch unter deu Weibern kommen eiuige Zeichnungen
dieser Art vor, jedoch uicht häufig, und man bemerkt dergleichen besonders nur
bei den Weiberu von der Baude der weissen Bisonkuh (Pd^n-Tack-Öchatä.)
Mau färbt die Nadelstiche mit in Wasser gequetschter Weidenriude schwarzblau.
In Major L o u g s Reise nach den Rocky-Mountains * ) wird erzählt, dass sich
die Crows (Corbeaux), des Wohlgeruches wegen mit Castoreum einreibeii; ich
muss jedoch hier bemerken, dass dieser Gebrauch nicht bloss bei dieser einen Nation,
sondern bei den meisten anderen Stämmen des oberen Missouri, bei deu 3Ian-
dans, Mönnitarris, Crows und Blackfeet vorkommt. S ie vermischen das Castoreum
mit eiuer rothen Farbe, und bestreichen damit das Gesicht und öfters auch die
Haare.
Sobald wir eine anschauliche Idee von dem Aeusseren dieser Indianer haben,
fällt wohl der Blick zuerst auf ihre Wohnungen, Dörfer uud ihr häusliches Leben.
Ihre Dörfer sind mehr oder minder grosse Anhäufungen von Erdhütten, die ohne
eine g ewisse Ordnung und Regelmässigkeit dicht auf einander gehäuft liegen * * ).
Das grösste der Mandan-Dörfer, Mih-Tutta-Hangkusch hatte etwa 1 5 0 bis 3 0 0
-f) Vol. II. pag. 6.
Seh r u oriclitig is t e s , w en n V o l n e y (1. c. V .U . p ag. 4 8 4 ) s a g t, die indianischen D ö rfe r g lich en d a rin
den co rsicanischen, dass ih re Hü tten von e in an d e r g e tre n n t lä g en . Bloss bei den j e t z t schon c iv ilisirten
lu rlianern kommt dies v o r , z . B. bei Bunaloe und bei N ia g a r a , und auch n u r solche haib e n ta rte te In -
di.auer scheint je n e r ü b rig en s v orzilgiicbe Beobachter g esehen zu haben, ln dem f re ie n Zuslande wird
man die Hütten d e r Indi.nner immer n ahe an e in an d e r g e s te llt finden, wodurch sie v o r feindlichen Angriffen
mehr g e sich e rt sind.
Schritte im Durchmesser; das zweite war bedeutend kleiner. Sein äusserer Umfang
bildete einen etwas irregulären Cirkel, uud war ehemals mit starken Pfählen
gleich Palissadeii umgeben, die aber jetzt grösstentheils fehlten, da sie in kalten
Wintern verbrannt werden. An vier Orten stehen in etwa gleichen Abständen von
einander vier von Erde erbaute und aussen und innen mit einem Flechtwerke von
Weideuästen bekleidete Flescben oder Bastione mit Schiesslöchern, welche einen
Winkel bilden, uud in ihrer Kehle nach dem Dorfe hin offen sind. Die Erde dieser
Verschanzungeu ist zwischen die Holzbekleidung eingefülU, und W e isse sollen
diese jetzt ziemlich verfallenen Bollwerke für die Indianer erbaut haben. Zu Ruhptare
fehlte diese Einrichtung gänzlich. Die Hütten liegen, wie gesagt, in diesen
Dörfern nabe an einander gedrängt, und lassen iu der Mitte des Dorfes einen freien
runden Platz, von etwa 6 0 Schritten im Durchmesser, iu dessen Mittelpuncte bei
deu Mandans das Mah-Mönuih-Tiichä (die Arche des ersten Menschen) aufgericb-
tet ist, wovon später die Rede seyu wird. Sie ist ein kleiner, runder, von breiten,
etwa 4 bis 5 Fuss hoben Bohlen zusammengesetzter, oben offener Cylinder,
dessen Bretter in die Erde gegraben und mit Schlingpflanzen oder biegsamen Zweigen
iimbimdeii sind, um sie zusammen zu halten (siehe den nachstehenden Holzschnitt).
An der nördlichen Seite des Platzes liegt die sogenannte Medecine - Hütte
(Medecine-L odg e), in welcher Feste gefeiert und gewisse Gebräuche vorgenommen
werden, welche mit den religiösen Ideen dieses Volkes in Verbindung stehen, und