Seiten iu concentriscLer Richtung, die wegen Unterbrechung der oberen Wolken-
schicht nicht hoch aufstiegen, also oben und uuten getrennt waren. Der Schnee
war jetzt so hart gefroren, dass mau ihn in grosse, harte Stücke brechen konnte,
die einen hellen Klang vou sich gaben, wenu man sie mit dem Fusse fortstiess.
Sah man die Luft im Sonneuscheine an, so funkelte sie mit unzähligen kleinen
schAA-ebeuden Eistheilchen erfüllt. Auf der Eisfläche des Missouri hatten die Indianer
einige Löcher gehauen, wo sie Wasser holten, man hatte sie mit Stangen und
Reisern umsteckt und mit Büffelrobeii gegen deu kalten Wind umhängt. Am Mittage
Avar das Wetter gelinder, Temperatur 1 0 ‘4 ° unter 0 (beinahe - 1 9 ° Reaum.).
Es waren 3 Yanktonans (Dacota) angekommen, um die Blaudans zu einem K riegszuge
gegen die Stammsverwandten der ersteren, die Saönn, Ogläla*) u. s. w. zu
bereden, \’on welchen Herr B odm e r einen characterisüscheu Mann, P s i h d j e -
S ä b p a sehr ähnlich zeichnete (Tab. XII.). D r e id o p p e l erlegte gegen Abend
mit der Pürschbüchse auf 1 5 0 Schritte einen Prairie-Woif (Schähäcke), der auffallend
weisslich von Farbe uud männlichen Geschlechtes war.
Am S3. Jauuar hatte man Nachricht bekommen, dass eine Bisonheerde nur 6
31eilen A'ora Forte entfernt sey, man sandte daher drei Engagés mit P a c h tü w a -
C h tä (dem Arikkara) auf die Jagd, wohin auch viele Maudans geritten waren.
Erst in der Nacht kehrten sie mit 2 Kühen und eiuem jungen Bullen zurück, wovon
zwei dem Forte gegeben wurden. Die Mandans hatten wohl 5 0 Stück von
der Heerde erlegt. Unsere Jäger hatten sich beinahe sämmtlich die Finger erfroren;
allein sie verstehen es sehr AVohl, den Frost durch Schnee wieder auszuziehen.
In den nächsten Tagen liess man den Hofraum des Forts vom Schnee reinigen,
welches bei dem schneidenden Münde keiue angenehme Arbeit Avar. Die
Indianer besuchten uns in dieseu Tagen weniger, da sie jetzt hinlänglich Eüeisch
* ) Der Missionar P a r k e r (1. cit. pag. 4 3 .) schreibt diesen Namen „O g a lla lla h “ welches un rich tig ist. Die
Honkpäpas n e n n t e r Hankpapes, die Dacotas g ieb t e r au f 4 0 - bis 0 0 ,0 0 0 Mann a n ; a lle s dieses bedarf
d e r BerictUigung.
hatten, der A r ik k a r a lud uns indessen in B e lh um eu r ’s Zimmer zu einem sogenannten
Feste ein, wo wir Bisonfleisch zu essen erhielten. Das Wetter war hell
und kalt, die Sterne fnnkellen hei Nacht sehr hell, mid den sonst so schüchternen
Kolkrahen konnte man sich bedeutend nähern. Jenseit des Flusses im Walde sah
man beinahe keine andere Vögel als die Prairie-Hen und die schwarzköpfige Meise
(P a ru s a tric a püm ).
Am 3 9 . Januar zogen die Weiber der Bande der weissen Bisonkuh (Plihn-
Tack-Öchatä) aus Ruhptare iu dem Forte eiu, um ihren Tanz anfzuführen, wobei
sie gekleidet waren, wie neulich die Weiber von Mih-Tntta-Hangknsch, nur fehlten
ihnen die Beiserbüiidel. Die Musik wurde von drei Männern gemacht, welche
ebenfalls Mützen von weissem Bisonfell trugen. Man warf ihnen Messer, Tabak
nnd Glasperlen auf den Boden, worauf sie bald wieder weiter nach dem unteren
Mandan-Dorfe zogen. Am nächst folgenden Tage kehrten sie anf dem Eise des
Flusses iu grosser Procession wieder zurück, und bald nachher sahen wir Herrn
K ip p von seiner Beise nach Fort-Ünion wieder bei uns eintreffeu.
Er kehrte mit 3 bis 4 Hundeschlitten uud 6 Mann zurück, worunter zwei
meiner früheren Leute, H n g r o n und B o n r g u .i sich befanden. Alle waren mit
Eis bedeckt uud sahen höchst erfroren aus, ihre Nasen und Backen waren blaurolh
und hatten sämmtlich Spuren von Frosl. Ausser seinem dtägigen Aufenthalte bei
den Mönnitarris hatte Herr K ip p 1 8 Tage bis Fort-Ünion gebraucht. Anfänglich
hatle man nichts zu essen gehabt und die Hnude halten 9 Tage dergestalt gehungert,
dass ibr Gang nur ein Schwanken war, weshalb man ihnen anch keine Last gebeu
konnte und den grössten Theil des Weges im tiefen Schnee, zn Fusse zu macheu
genötbigt war. Man traf eiue kleine Kriegsparthei von 9 Assiniboius, wovon ein
Tbeil fortlief, den Best sandle Herr K ip p auf die Jagd, und erhielt auf diese Art
Fleisch, auch die Eugagés erlegten Elke und Hirsche. Zu Fort-Union sollte der
Thermometer 1 4 Tage lang auf 45" unter 0 ( — 3 4 “ Beauni.) gestanden haben.
Bisonten batten sich nicht in der Nähe befunden, auch keine Indianer; diese letz-
P r . MoxiiBilian v. w. BeUe d. N.-A. a. Bd. 3ä
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