aufbewahrt, bis die Ceremonieu vorüber sind, wo mau sie alsdann opfert, d. h. in
das Wasser wirft.
Bei Souneo-Äufgaiig des folgenden Tages öffuet Nuniobk-muck-a-uab die Medecine
Hütte uud tritt in dieselbe eiu. Ihm folgt eine grosse Anzahl junger Leute,
welche Busse thun wollen, indem sie sich Martern auferlegen. S ie sind beinahe
gänzlich nackt, uud ihre Körper mit Thon angestrichen, einige gelb, einige weiss
und andere roth * ).
Ein jeder von ihnen bringt seine Waffen und Medecine mit, die ersteren bestehend
in Bogen, Köcher, Schild, Lanze und dergleichen, die letzteren meist in
ausgestopften oder getrockneten und auf mancherlei W e ise gezierten Thier- und
Vogelfellen. Diese Gegenstände werden über den Köpfen ihrer in gleichen Abständen
au den Seiten der Hütte umher liegenden Eigenthümer aufgehängt. Nach den
Pönitenten tritt Oh-ka-pa-kah-seh-ka**), der Leiter oder Führer dieser ganzen Ceremonie
herein. Mit gelb bemaltem Körper, einem ledernen Gürtel um die Hüften,
und einer Mütze von weissem Bisonhaare auf dem Kopfe, empfängt er nun die
grosse Pfeife aus den Händen des ersten Menschen, und dieser kehrt unverzüglich
uach dem fernen Westen zurück, lässt sich auch vor der Darstellung des nächsten
Jahres nicht wieder sehen * * * ) . Der genannte Director des Festes wird nun, nachdem
er die Pfeife erhalten hat, als der erste Medecine-Mann des Dorfes angesehen,
und ordnet alle Ceremonien während der Dauer des Festes an. Er beaufsichtigt
die Hütte, iudem er 4 Tage und 4 Nächte mit strengem Fasten darin zubringt,
während welcher Zeit er auf eine klägliche W e ise heult und schreit, auch auf die
unter seiner Aufsicht stehenden Pönitenten, welche ebenfalls weder die Hütte verlassen,
noch essen oder trinken dürfen, ein wachsames Auge hat. Während der
• ) Eig en tlich so llen sie a lle w eisa a n g estrich en s e y n , w elch e s die F a rb e d e r T r a u e r o d e r Demuth I s t, doch
k an n z u fä llig die w eisse E rd e g e fe h lt haben.
Die ses W o r t sc h re ib t d e r V e rfa s s e r gänzUch u n rich tig , e s muss h e issen „K a u ih -S ä c h k a O k h g u ttu r.).
) Die s is t n ich t rich tig , indem d e r e r s t e Mensch am Ende des F e s te s w ie d e r e rs c h e in t, die 8 Bisonsticre
(BerOck i-B äd d ia ch ) todt schiessen lä s s t und sie dem V o lk e preisg ieb f.
3 ersten Tage findet eine grosse Verschiedenheit der Tan ze, sonderbarer Gesänge
und Ceremonien statt, welche von fantastisch gekleideten und bemalten Personen
vor der Medecine-Hütte aufgeführt werden. Diese Tänze und Darstellungen werden
um einen hölzernen Cylinder vou 6 Fuss Weite und 1 0 F . Höhe aufgeführt, w e lcher
vor der Medecine-Hütte steht, und einige ihrer heiligsten, mit grösster Sorge
anfbewahrten Medecines enthält, und der das Symbol der Arche oder des grossen
Canots*) ist. Am ersten Tage tanzt man 4mal, am zweiten Tage 8mal, am dritten
12mal und endlich 16mal am vierten oder letzten Tage. Die Hauptpersonen bei
diesen Scenen sind 8 nackte Männer mit schwarz angestrichenem Körper, welche
Bisonroben mit Hörnern über sich gelegt tragen. S ie neigen den Körper in horizontaler
Stellung vorwärts nnd führen den Büffellanz * « ) auf, indem sie gewundene
Fächer von Weidenzweigen in den Händen tragen. Zw e i nackte, schwarz ange-
Btrichene nnd in Bärenfelle gehüllte Männer, stellen Bären vor; zw e i andere ebenfalls
nackte schwarz angestrichene, weiss gefleckte Knaben machten die weissköpfl-
gen Adler; eine Menge von jungen Leuten, dereu Körper gelb, Kopf nnd Füsse
we iss angeslrichen waren, bildeten die Cabri’s oder Antilopen; 4 sehr alte Männer
schlugen im Tacte zu der übrigen Musik mit Stöcken auf mit Wasser angefüllte
Säcke. Diese Gefässe sind aus dem Halsfelle des Bisonstiers sehr tren in die Gestalt
einer Schildkröte geformt, und enthalten mehre GaUons W a sser , welches
seit undenklichen Zeiten in denselben eingeschlossen gewesen ist, und von ihnen
dergestalt in Ehren gehalten wird, dass sie es nicht zu wechseln wagen. Zw e i
andere Männer trageu eine Bassel (in Gestalt einer Knrbisschale) in der Hand,
welche sie zur Begleitung der Stimme heftig rütteln, und deren Geräusch mit den
eben erwähnten Instrumenten die Musik zu allen dieseu verschiedenen sonderbaren
Tänzen und Darstellungen bildet, deren Erwähnung zu weif führen würde. Ein
• ) W ie s e s iis t i ! » M a b -M ö n n il.-T d c l,ä , d e ..e a A bH U m g pag. 1 1 7 g e g eb e n 1, 1.
) D e r e ig entlich e Bisontanz is t d ies n ic h t, d e r bei a n d e ren Geleg en h eiten v on e in e r b e so n d eren Bande a u f-
■ r a ? S L T l e l l . 7 „ : ‘d -ü s a - b-.nde