deuii sie wurden uie eher Lerab gelassen, bis sie ohnmäclitig waren und kein L e benszeichen
mehr vou sieb gabeu. Alsdanu liess man sie allmählig wieder herab
und sie verblieben iu dieser hülflosen Lage, ohue allen Beistand, bis sie von selbst
wieder aufzustehen fähig waren. Sie giengen uun zu einem anderen Theile der
Hütte, wo sie einen, zw e i oder drei Finger opferten*), indem sie dieselben auf
einen ßisonschädel legten, und mit einem Belle abhauen liessen. Sobald diese Behandlung
überstanden ist, werden sie vor die Hütte geführt, indem sie das gauze
oben geiiaiiiite Gewicht nachschleifeii, und wo ihrer nun in dem iiiiiereu runden
Platze des Dorfes, eine uoch ergreifendere, für sie selbst noch schrecklichere Sceiie
harrt. Hund um die Arche bilden wohl hundert oder mehre junge, nackte, mit
allen Farben uud zum Theil auf sonderbare Art bemalte Männer einen K reis, indem
sie sich bei den Häudeu fassen. Diese bewegen sich nun in grösster Schnelligkeit
im Kreise umher, indem sie durchdringendes Geschrei uud Klagen hören
lassen. Ausserhalb dieses Cirkels werden die blutenden Pöniieiiten, ein jeder von
zwei athletischen Männern au ledernen, um das Handgelenke befestigten Riemen
geführt, und diese fangen nuu ebenfalls an, um den Kreis herum zu laufen und sie
mit grösster Schnelligkeit fortzureissen, bis sie von Schwäche und Ermattung überwältigt
zu straucheln beginnen uud nieder fallen, wo man sie noch fort schleift, bis
sie leblos scheinen uud alle anhäiigeuden Lasten ausgerissen liegen geblieben sind,
zu welchem Eude e s oft nöthig ist, mit dem gauzeu Gewichte auf diese Gegenstände
zu springen.
Man lässt sie alsdann anscheinend leblos liegen, bis sie von selbst aufstehen
und fortgeheu können. Wälirend sie daliegen, werden mancherlei schöne Geschenke,
als Robeu, Flinten, Pferde für sie in ihre Nähe gebracht, Avelclie ihre
Weiber in Empfang nehmen und nach Hause tragen. Ich habe vier Gemälde eut-
worfen, welche dieses ganze Fest darstellen und gedenke sie der W’elt mitzutliei-
* ) a t e r wird gewobulich n u r das v o rd e rste G elen k abgohauen.
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leu , und zwar mit den Beglaubigungen der beiden mich begleitenden Männer „dass
ich nichts übertrieben oder in ein ungünstiges Licht gesetzt habe,“ Die sonderbaren
und interessanten Sagen dieses Volkes, in Hinsicht ihres Ursprunges und
die Gründe weshalb sie dieses jährliche Fest feiern, sollen der Gegenstand einer
zukünftigen Mittheilung seyn.
Geo. Catlin.