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und einen Federbusch auf demselben. Die weitlänfiigere Beschreibung des Aufzuges
dieser Bande folgt später, und die Abbildung siehe auf der Vignette des Cap. XXVIII.
Die genaiiüten Vereine oder Banden geben scbon zu vielen Festlicbkeiten,
Gesang, Musik und Tanz Anlass; es giebt aber noch ein Paar andere Tänze und
andere ünterbaltnngen. Hierhiu gehört der Scalptanz, welcher füglicher bei den
Gebräuchen des Krieges zu beschreiben ist. Ihre musicalischen Vergnügungen sind
sehr einfacher Ari. Der Gesang weicht bei allen nord-americanisoben Indianern
wenig ab, und ist schon früher erwähnt worden. Er ist vou abgebrochenen starken
Ausrufungen, oft von lautem Jauchzen miterbrocben, und wird mit heftigen Tact-
schlägeii auf der Trommel begleitet, indem andere Männer mit dem Schischikué dazu
rasseln. Ausser dieseu beiden Instrumenten haben die Mandans Iiölzerue lange
Pfeifen, an deren unterem Ende gewöhnlich au einer Schnur eine Adlerfeder flattert
(siehe B. I. pag. 4 1 3 J . Andere Pfeifen Jliwoohka genannt, sind dicker, etwa SO
Zoll lang, uud haben Löcher, die mau greift, wodurch sie sich vou der Íhko,schka
unterscheiden. Sie siud zuweilen mit F ell und anderen Gegenständen verziert.
Dieses sind die sämmllichen mnslcalisclien Instrumente dieser Indianer, wozu man
noch die früher erwähnten Kriegspfeifen rechnen kanu, die aber ebenfalls Ihkosch-
kas oder Pfeifen ohne Löcher sind. Nächst ihren musicalischen Belustigungen gewähren
mancherlei Spiele diesen Indianern ünterhallmig.
Das von den französischen Canadiern sogenannte Billard-Spiel, Sköhpe (c halb
ausgespr.), wird von zwei jungen Leuten mit langen, oft mit Leder umwundenen
und mit allerhand Gegenständen behangenen Stangen gespielt, An f einer langen,
geraden ebenen Bahn oder anf einem ebenen Wege in oder neben dem Dorfe
rollt man einen kleinen runden mit Leder überzogenen Beif, von 3 bis 4 Zoll
im Durchmesser, läuft demselben nach und wirft die Stange nach iinn. Der Gewinnst
hängt vun der Ueberelnkunft ab, wie man in oder neben den Beit treffen
soll. Die Mönnitarris nennen dieses Spiel Mäh-Kache (ch gnlleral, « halb, alles
kurz) und dasselbe wird in Major L o n g s Beise nach den Bocky-Mouiitains* )
*) S. Ma jo r L o n g 1. c. Vol. I . pag. 133.
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von den Pähnis beschrieben, welche indessen oben au ihren Slaiigen einen Hacken
habA, der bei deu hier erwähnten Stämineii nicht vorkommt. ,
Die Weiber sind geschickt in dem Spiele mit dem dicken Lederballe, Mih-
Ptott-Kä, welchen sie abwechselnd auf den Fuss und das Knie fallen lassen,
immer wieder in die Höhe schnellen, wieder auffangen und auf diese Art lauge iu
Bewegung erhalten, ohne dass er die Erde berühren darf. Man setzt dabei Preise
aus uud spielt oft hoch. Die Mönnitarris nennen dieses Spiel Mah-Üh-Tappe
(e ganz ausgespr., alles zusammen, Nachdruck stark auf nh). Der Ball ist oft sehr
nett, und künstlich mit gefärbten Stachelscbweinstacheln überzogen (siebe Tab.
XLVIII. Fig. 1 4 .) Das Kartenspiel ist bis jetzt zu dieseu Indianern noch nicht
vorgedrungen, bei den Osagen u. a. Völkern ist es schon im Gebrauche; dagegeu
haheu die Kiuder der Mandans und Mönnitarris eiu Spiel, welches sie Assä nennen.
Siehe den Holzschnitt.
Das Ende eines Hirschgeweihes, in welches ein Paar Federn eingesteckt sind,
wird vorwärts geworfen, wobei die Spitze voran fliegt. Im Frühjahre bei schönem
Wetter, etwa von der Mitte März an, spielen die Knaben und jüngeren Männer
mit eiuem cirkelförmig zusammen gebundenen Reife, der quer über maiinichfaltig
mit Lederstreifen beflochten ist. Sein Durchmesser beträgt etwa einen Fuss. Mau
rollt oder wirft diesen Reif, und wirft oder stösst von der Seite mit eiuem spitzigen
Stocke in das Geflechte; wer der Mitte am nächsten kommt, hat gewonnen. Den
Reif und den dazu gehörigen Stock siehe Tab. XLVHI. Fig. 15 . Sobald im Frühjahre
das Eis des Flusses aufbricht, laufen sie ans Ufer und werfen diese geflochtenen
ScheihtMi in’s Wasser. Mau nennt dieses Spiel Wäh-Gachi-Uihka*). Im
Sommer belustigen sich die Mandans und Mönnitarris öfters mit dem Weitlaufe iu
Schon P i k e liescUreiht d ie ses , s e das sog en an n te B illia rd -S p ie l von den Pähnis pag. 1 94.