i ' Jl .
î'i«3 .
' i :
V.
Nachträgliche Bemerkungea zu der iü dem 1 . Bande dieses We rke s (p ag . 6 8 7 .) befindlichen Note
über die Botocuden.
I u deu Nachrichten über die Botocuden, weiche in mehreu neuen Werken gegeben
sind, beliaden sieb eiuige Irrlhümer und Missverständnisse, weiche einer Berichtigung
bedürfen. So iiesst man u. a. einige derseiben in F e r d in a n d D e n i s B r é s i l ,
weiche icb iu den nachfolgeuden Zeilen berichtigen wiii.
Pag. 3 0 9 . des genannten Werkes ist der Name, welchen die Botocuden ihrem
eigenen Volke beilegen, nicbt richtig geschrieben. Man darf nicht schreiben
„Eüdgerekmoung“ , sondern „Engerekmouug“ oder „Ngerekmoung“ , da das
en nur leicht w ie n vorkiingt.
Pag. 3 0 9 und 3 1 0 . findet man die übertriebenen von Furcht und Schrecken ver-
grösserten Nackrichteii über die Aymores oder Vorfahren der Botocuden,
wie sie die portugiesischen Schriftsteller mittheilen, und welcbe man in jeder
Zeile mit Gruud der Unrichtigkeit uud Uebertreibuiig beschuldigen darf.
Pag. 3 1 1 . beisst es „le nom véritable qu’ils portent comme peuple parait être
Crecmmi, Cracmun ou Eadgerekmouug etc.“ uud iu der Note wird gesagt,
mau werde wohl die Beuennuag „Cracmun“ beibehalteu müssen.
68B
Die Beneunuüg Endgerekmouiig ist der vou mir selbst angegebene, nur unrichtig
nachgescbriebene Name für das Volk der Botocuden. Ich habe diesen Ausdruck
„Eiigerekmuug“ geschrieben, aber dabei bemerkt, dass die erste Sylbe en uur ein
kurzer Vorlaut s e y , etwa w ie n , also ziemlich „ngerekmung oder französisch
„Dguerekmouiig“. Die französischen Beiseiideu haben diesen Nameu, ohne Zweifel
nach eiuer falschen üeberlieferung „Crecmun“ geschriebeu, eine unbezweifelt fehlerhafte
Schreibart; denn das c darf nicbt hart, w ie in der Sylbe „ c r e k “ , sondern
muss weich, w ie das französische „ gm r e k “ — das gue knrz ausgesprochen werden.
Die französische Schreibart (crekmonug) giebt allerdings in der Hauptsache
den Klang des Wortes unverkennbar wieder; allein die Botocuden lassen w ie g e sagt,
vor der Sylbe „ g r e k “ noch ein kurzes en oder n vorklingen, welches aber
nur kurz im Gaumen, und halb verschluckt angegeben wird. Ich kann dem Gesagten
zu Fo lg e die Aussprache Engerekmung oder Ngerekmung als die einzig richtige
gelten lassen. Craemoung ist gänzlich falsch.
Für die Aebnliehkeil, welche die Botocuden mit den Chinesen haben sollen,
von welcher icb mich aber, w ie schon früher gesagt, nicht unbedingt überzeugen
kann, führt der Verfasser eine völlig ungegrüudete Thalsache an, w ie folgt;
„un jeune Indien des bords du Belmonte amené à Bio de Janeiro par Mr. le prince
de Neuwied, ne put s’empêcher de donner le titre d’oncle à un chinois qu’il
rencontra etc.“ Diese ganze Geschichte ist nun z. B. erfunden; denn icb habe
meinen Botocuden nie uach Bio de Janeiro gebracht, und e s ist aucb überhaupt
durchaus nichts von einer äbulioben Aeusserung vou seiner Seile vorgefalleii. Die
cbaraclerislisclieu Züge der Botocuden, wodurch sich dieselben, nach der Ansicht
des Verfassers, von ändern Brasilianern uulerscbeiden sollen, scheinen nicht iu der
Natur begründet zu seyu.
Pag. 3 1 3 . Der Obrpfiock heisst nicht „houma,“ sondern „numä“ (französisch
uoumai oder noumé) und vor dem n lassen sie bäuflg ein g undeutlich
vorklingen.