Die 4 . Baude oder Classe, Meniss-Ochatä (ch gutiaral), die Hunde (les chiens),
trägt beim Tanze eine grosse Mütze von buntem Tuche, auf welcher eine grosse
Menge vou Baben-, Elstern- uud Uhufedern befestigt ist, mit bunten Pferdshaaren
und Ilermelinschnüren verziert, dabei eine grosse Kriegspfeife aus dem Flügelknochen
des Schwanes. Drei von ihnen haben alsdanu dieselben rothen Tuchstreifeu
den Rücken hinabhängen, deren bei der ersten Baude oder deu 3Ieiiiss-0chka-0chata
erw'ähut Avurde. GeAvohuIich ist ihr Kopf mit einem hinten herabhäugenden dichten
Busche von Uhu-, Raben- oder Elsterfederu geziert, uud oft siud alle diese drei
Federarten gemischt. Den drei vorerAVähnteu, mit deu langen rothen Tuchstreifen
gezierten Männern, oder den eigentlichen Hunden kann man ein Stück Fleisch in
die Asche des Feuers oder auf den Boden werfen und dabei sagen: „Da Hund!
friss!“ und sie müssen darüber herfalleii und es roh verzehren, Avie Hunde oder
andere Rauhthiere. Das Schischikué dieser Bande besteht in einem 1 oder 1%
Fuss langen Stocke, au Avelchem eine Menge vou Thierhufeu aufgehängt siud.
Deu Anzug der drei Hunde zeigt die Abbildung des Pébriska-Ruhpa. Tab. XXHI.
Die 5. Baude bildeu die Berock-Ochatä, die Bisoiistiere (le s boeufs). Sie
tragen bei dem Tanze die obere Kopfhaut und die langen Nackenhaare des Bisonstiers
mit dessen Hörnern auf dem Kopfe; zAvei AuserAVählte unter ihnen aber, die
Tapfersten unter .ihnen allen, die alsdann nie mehr vor dem Feinde fliehen dürfen,
tragen einen ganzen völlig uachgehildeten Bisonkopf mit den Hörnern, welchen sie
über ihren Kopf setzen (siehe Tab. X V IU .), durch dessen künstliche, mit einem
eisernen oder blechernen Ringe umlegte Augen sie hindurch blicken. Diese Bande
alleiu trägt unter allen übrigen eine hölzerne ihkoschka und in ihrem Vereine befindet
sich eiue Frau, welche hei dem Tanze mit eiuer Schüssel mit Wasser herura-
gehl, um die Tänzer zu erfrischen; alleiu sie darf dieses Wasser nur den Tapfersten
bringen, welche den ganzen Bisonkopf tragen. Sie ist bei diesen Gelegenheiten
iu eiuem schönen neuen Anzuge vou Bighorn-Leder gekleidet, und streicht ihr
Gesicht mit Zinnober an. Die Mäoner haben hinten eiu Stück rothes Tuch hefestigt,
und eine Figur die den Bisonschwanz vorstellt, dabei tragen sie die Waffen in der
Hand. Die Männer mit den Bisonköpfen halten sich beim Tanze immer an der
Ausseuseite der Gruppe, ahmen alle Bewegungen und Stimmen dieses Thieres
nach, w ie es schüchtern und scheu auf die Seite fährt, sich nach allen Richtungen
umsieht u. s. w. Die Abbildung des Bisoiitanzes siehe Tab. XVJII.
Die 6. Bande bilden die Schünipsi-Ochatä, die sch\A’arzschAAränzigen Hirsche
(le s chevreuils ä queue noire). Sie besteht aus allen allen Männern über 5 0 Jahren,
die aber ebenfalls noch tanzen. ZAvei Weiber gehören zu der Bande, Avelche
hei dem Tanze aufAvarten, kochen, zur Erfrischung frisches Wasser herum tragen,
u. dergleichen. Die Männer dieser Bande tragen sämmtlich einen Kranz von den
Klauen des Bären (Grizzly-B ear) um deu Kopf, sowie sie alle die Auszeichnungen
für ihre Heldenthaten am Leihe zur Schau bringen, als Kopffedern, Haarzöpfe au
den Annen und Beinen, Scalpe, Malerei u. s. av.
Alle diese Banden, so wie die nachfolgenden Tänze Averden gekauft und verkauft,
und bei diesen Gelegenheiten muss, w ie weiter oben gesagt Avurde, der
Käufer seine Frau dem Verkäufer Avähreiid der Feslzeit überlassen. Ist aber ein
solcher junger Mann noch unverheirathet, so wird er zuAveilen weit über Land nach
eineni ändern Dorfe gehen, um einen Freund oder Cameraden um seine Frau anzu-
sprecheu. Dieser geht alsdann mit ihm, uud giebt an den Abenden des Tanzes für
ihn seiue Weiber Preis. Oft bringt ein solcher Mann drei bis vier und mehre
Weiber mit auf den Schauplatz, und giebt sie seinem sogenannten Vater, d. Ii.
sobald der Tanz, das Essen, Tabakrauchen und das Aufzähleu der Coups oder
Heldenthaten vorüber ist, wovon weiter unten mehr. Alsdann kommt eine Frau
nach der ändern, Avie dies bei der Bison-Medecine der Mönnitarris und dem Verkaufe
der ischohä-Kakoschöchatä beschrieben AA'erdeii \Adrd, streicht dem Manne,'
Avelclien sie begünstigen aa’ÜI, mit der Hand über den Arm hinab und geht in den
Eingang der Hütte, avo sie erwartet, bis er ihr folgt. Oft bleibt der Herausgefor-
derle sitzen, und senkt den Kopf, dann geht die Frau nach Hause, bringt Dinge
tk