räumen abwechselnd fortgesetzt wurden, brachten die Käufer ihre Pfeifen in Ordnung
und reichten sie uns allen der Reibe nach hin, wobei sie sich bückten und
uns das Mundstück des Robres vorhielten. Wir nahmen ein Paar Zü g e, worauf
sie dasselbe thaten, und die Pfeife der Reihe nach zur Linken weiter trugen, doch
nur zu den fremden Gäsien und den Verkäufern oder Käua-Karakächka. Man
rauchte lange auf diese Art, wobei eiu jeder der Gäste auch einen kleiuen Kuchen
von süssem Mays (Sweet-Corn ) mit Fett gebacken, ausgetheilt erhielt. Nachdem
dies etwa eine halbe Stunde gewährt hatte, standen zwei der Soldaten auf uud
tanzten gegen einander. Der eine vou ihnen war ein schwerer, grösser, kräftiger
Mann, mit schwächer, feiner Stimme, mit nacktem Oberleibe und Leggings, übrigens
ohne alle Verzierungen. Er ergriff den Kopfbrecher und hielt ihn steif in der linken
Haud, die rechte hieng gerade herab, den Oberleib neigte er vorwärts und
tanzte uun, d. h. er sprang mit ziemlich gleichen Füssen zum Tacte der Musik
steif in die Höhe. Der andere Tänzer war am Kopfe und den Beinen schön verziert,
am Oberleib ebenfalls nackt. Er ergriff eine der Otterfell-Lanzen, die er in
beiden Händen schief geneigt hielt, uud beide Mäuner tanzten oder hüpften nun g egen
einander, wie ich eben beschrieben habe. Nach einigen Minuten stellte der zuletzt
erAVähnte Tänzer die Lanze weg und setzte sich wieder, während unter heftigen
Trommelschlägen alle übrigen dieser Bande den Kriegsruf machten uud dazwischen
laut auQauchzten, Avorauf eine Stille eintrat. Der grosse Mann mit dem
Kopfbrecher redete dann die Kaufenden an, nannte sie seine Söhne und zählte
einige seiner Coups oder Kriegsthaten her, Avorauf er ihnen den Kopfbrecher
(Warklub) hiureichfe. Einer der Kaufenden oder H ä h d e r u c h -Ö c h a tä nannte deu
Ueberreicher seinen Vater, strich ihn mit der Hand über den Arm hinab, nahm die
Waffe aus seiner Hand uud steckte sie wieder an ihre Stelle. Jetzt stand der andere
Tänzer Avieder auf, that dasselbe, redete von einigen seiner Thaten, und übergab
auch die Lauze an einen Jlanii oder Sohn der anderen Bande, der sie mit
derselben Ceremonie in Empfang nahm und wieder an ihre Stelle brachte. Man
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sang uud trommelte in den lutervallen, allein kein Schischikue liess sich hören,
auch rauchte mau dazwischen wieder zur Abwechselung. Dann standen ein Paar
andere Soldaten auf, erzählten ihre Heldenthaten, wie sie Pferde gestohlen, dem
Feinde eine Medecine entwendet halten und dergleichen, und übergaben wieder
zwei der Insignien den Kaufenden. Als dies etwa vier bis fünfmal geschehen w a r ,
erhoben sich die Weiber der Hühdernch-Öchatä, vier von ihnen warfen ihre Rohen
w e g und waren trau vollkommen nackt, sie ergriifeii schnell die Lanzen, oder
Stangen, trugen dieselben hinter einander aus der Hütte, und nach einiger Zeit
wieder herein. Sie beeilten sich bei uus vorbei zu kommen, und eiuige von ihnen
schienen schamhaft zu seyn. Zweimal wird diese Ceremonie wiederholt, dann aber
kommen diese nackten Weiher, streichen die Fremden und die Väter über den Arm
hinab, nehmen ihre Bobe um, geheu hinaus und man muss ihnen in deu Wald folgen,
wie neulich bei dem Medeciue-Feste der Mönnitarris erzählt wurde. Als zie zum
zweitenmal herein kamen, brach Herr K ip p auf und wir folgten ihm, um die Einladung
nicht ahzuwarten. Von den genannten W'eiberu waren einige dick und fett,
ein Paar andere sehr jung, die eine beinahe eiu Kind.
Das erwähnte Fest wird auf eben beschriebene Art 4 0 Nächte hindurch fortgesetzt.
Während des Kaufs der Ischohä-Kakoscliöchatä halte man in einer ändern
Hütle zugleich das Bison-Medecine-Fest gefeiert, welches vier Nächle dauerte.
Wir kehrten iu die Hülle des Medeciue-Vogels zurück, rauchten daselbst unsere
Cigarren, und legten uns in den Kleidern zum Schlafe auf ausgebreitele Bisonfelle
nieder, während es ausserhalb fror und in der Hülte ebenfalls sehr kalt war. Die
Indianer hallen während der Nacht Wachen ausgestellt, um uicht von ihren Feinden
überfallen zu Averden.
Am 4. December friih verliessen wir das Dorf und unsere Hütte, folgten aber
jetzt nicht den Hügeln, sondern einem durch das Gebüsche sich windenden Pfade,
der uns zum Theil über zugefroreiie uud mit Bohr bewachsene Siimpfslellen führte.
Der jetzt bereifte IVald ist sehr ausgehauen und enthält wenig starkes Holz mehr.