Die Maudans legen den drei Mönnitarri-Dörfern gänzlich abweichende Namen
bei. Eläh-Sa heisst bei ihnen Mönniiarr-Ocbtä; Awatichai; Miblichare (ch gultur.)
und Awachahwi; Mäcbahä«). Einleuchtend ist e s , dass durch die Benennungen,
welche die Dörfer und Nationen bei den verachiedeuen Völkern fuhren, in den
Heisebeschreibuiigeu häuflg Irrlhümer und Missverständnisse entstanden sind.
Gegenwärtig sind die Mönnitarris beständig in ihren Dörfern anwesend und
wandern nicht mehr umher wie ehemals, wo sie gleich den Pahuis u. a. Nationen,
den Bisonheerden nachzogen, sobald ihre Felder bestellt waren, daun im Herbste
zur Aerndte zurnckkehrten, nnd nachher wieder in die Prairie hinaus zogen. Auf
ihren Wanderungen bedienten sie sich der Lederzelle, die man neben ihren feststehenden
Hütten zum Theil auch noch jetzt im Gebrauche findet. Der grosse von
ihnen getrennt lebende Theil ihrer Nation, die Haiderohka, w ie sie sie nennen,
oder die Crows (Corbeaux) ist noch jetzt ausschliesslich ein Jägervolk geblieben,
und baut keiue Art nützlicher Gewächse. Selbst den Tabak pflanzt man wenig
mehr, da man den der Kaufleute vorzieht; dennoch wird die Art dieser Pflanze
immer noch erhalten, w ie dies schon früher erzählt wurde.
In ihrer Bildung sind die Mönnitarris nicht bedeutend von den Mandans verschieden,
doch fällt es dem Fremden auf, dass sie im Allgemeinen grösser sind.
Die meisten von ihnen sind wohl gewachsen und stark, viele sehr gross, breitschulterig
und muskulös, welches man von der Mehrzahl ihrer Männer sagen kann.
Ihre Nasen sind häulig sanft, hier und da stärker gekrümmt, oft auch gerade. Ich
habe auch eiuige vollkommene Botocuden-Physiognomien unler ihnen gesehen. Die
Weiber gleichen ziemlich denen der Mandans, mehre siod gross und stark, die
meisten klein, dick nnd corpulent; auch finden sich einige hübsche Gesichter unler
ihnen, die man nach indianischer Art schön nennen kann. Da sie schon lange mit
den Maudans zusammen leben, so hahen beide Völker einerlei Tracht angenommen;
doch kann man wohl sagen, dass die Mönnitarris noch mehr auf netten und schön
B r a d b u r y n e n n t dieses Do rf g a r das d e r N ation d e r Ahwaliliawaya (pag. i S l X
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verzierten Anzug halten, als die Mandans. Ihre Halsbänder von Bärenklauen, die
sie Lacbpilzi-Sichpaäbpcbä (letztes Wort kurz und le is e , ich guttural) nennen und
oft theuer bezahlen, sind sehr gross und vollständig, indem sie oft 4 0 Klauen enthalten
und einen weiten Halbcirkel über die Brust bilden, der von einem Schulter-
kuopfe zu dem ändern reicht Der vordere lange Haarzierrath neben den Schläfen,
Achidühwassa (ch guttural) ist besonders lang und oft schön decorirt, an seinem
unteren Ende mit kleinen rothen Federn oder weissen Streifen von Hermeliufell
besetzt Die Haare tragen sie in platten Zöpfen sehr lang , hinten hinabhängend
w ie die Maudans, und sie werden auf dieselbe Art mit Thon bestrichen, auch im
Nothfalle durch angeklebte Haare verlängert*). Der platte, schon hei den Mandans
erwähnte, hinten in Gestalt eines Lineals vom Hinterkopfe herabhängeude Zierrath,
Ärra-Ühwassa ( r Zungensp., wassa kurz, a halb), ist oft sehr niedlich mit Sta-
chelschweinstacbelü in bunten zierlichen Mustern verziert Lederhemden, Wachähpi-
Wa-ltöhchi (ch guttural), nach Art der Crows, Assiniboius und Blackfeet, tragen
sie nur selten, dagegen gehen sie meist mit nacktem Oberleibe, die Arme und oft
den ganzen Leib bemalt Dire Beinkleider (Leg g in g s), Wa chäbpi-Hu-Psih, unterscheiden
sich nicht von denen der Slandans. Das Breechcloth, Edde-Ipschake
(edde sehr kurz, e ganz ausgespr.) ist gewöhnlich ein Stück weisses, dunkel blau
gestreiftes wollenes Zeug. Ihre Lederschuhe» Huupä (das eine u wenig gehört)
sind auf mancherlei Art, häufig mit eiuem Längsstreifen von bunten Stachelschwein-
stachelo oder mit einer solchen Rosette verziert Der Gürtel, Ma-I-Päscliagih (gih
guttur.) ist aus Leder gemacht, mau steckt bluten am Rückeu das Messer, Alählsi, mit
seiuer Scheide hinein. Am Handgelenke des Vorderarms tragen viele vou ihiieii
schmale, blank stählerue Armbänder, die sie von der Compagnie kaufen und
Haruwassa (kurz, besonders so ) nennen. Mit dem Hauptstücke des An zu ges, der
Bisourobe, Waschi oder Uasehi treiben sie vielen Lu.xus. Die Art, sie zu bemalen
*) Nach S a y (s. M a jo r D o n g . l. c. Vol. l i l . pag. 4 6 ) trag e n auch die A rrap ah ö a , C h ay en n e s, Kaskaskia.s,
und Kayauaha ih re U aa re au f diese A rt, v e rlä n g e rn sie eben so und k n e te n sie mit Thon e in , ebenso
z uw e ile n die G roaventre a des p rairie s.