lust ich um so mehr bedauern musste, da dieses seltene Thier wohl noch uie lebend
in Europa, wohin ich es zu bringen hoffte, geseheu worden war. Wir hatten nun
unsere Einrichtung fiir die Reise mehr geordnet, und meine Leute hatteu sämmtlich
ihre Plätze eingetiomraeu. Der Steuermann F e c t e a u war ziemlich ungeschickt,
ausser diesem hatte ich drei Ruderer, sämmtlich sehr mittelmässige Subjecte, M e lo
n e einen Americaner vom untereo Missouri, den wir später kennen lernten,
B o u r g u a eiueu Canadier, und einen alteu Pohlen, der sich schon in der halben
Weh umher getrieben hatte, und wohl noch der fleissigste von allen war. Nachdem
wir am Ufer gekocht und das Frühstück eingenommen, schifften wir bald nach 7
Uhr au der Butte carrée vorbei, wo wir ein Rudel von 1 2 Elken sahen, so wie
viele weisse Kraniche (Grus americana), Schwäne, wilde Gänse und Enten, unter
welchen ich Anas Boschas, clangitla, acuta und mehre Arten von Krickenten
(Teal) bemerkte. Um 1 3 Uhr erreichten wir den Heart-River in dem sich gegenwärtig
viele wilde Gänse aufhielten. Der Thermometer zeigte 61°. Gegen 3 Uhr
legteu wir bei P i c o t t e ’s Winterposten bei den Yanktonans au, nach welchem wir
von Fort-Ciarke so oft nach Fleisch gesendet hatten, fanden aber das Haus verlassen.
Iu der Nähe befindet sich eiu Teich, nach welchem unsere Jäger ausgieu-
gen, um Wasservögel zu schiessen. Sie sahen ein Paar Schwäne (Cygnus. huccin
a to r), von Avelchen sie den einen schwer verwundeten, ohne ibn zu erhalten,
uud brachten nur ein Paar Enten zurück. Iu der Nähe waren die Prairie-Hens
gepaart, eiuige Spechte, Drosseln, Turkey-Buzzards und Raubvögel wurden beobachtet.
Als wir in der Dämmerung anlegen wollten, trafen wir am üfer mit einem
Rudel von 1 0 bis 1 3 Elken zusammen, welche zur Tränke kamen; allein einer
meiner Leute schoss zu früh und wir bekamen keins dieser grossen Thiere. Während
der Nacht trat heftiger Sturm uud Regeu aus Norden ein, am 3 0 . April war
das gauze Land mit Schnee bedeckt. Um 9 Uhr Morgens 3 5 ° Fahr. Wegeu des
Sturmes blieben wir an der Stelle des Nachtquartiers liegen, und meine Leute, die
auf dem Ufer jedesmal ihr Feuer anzündeten, hatten an dieser Stelle in dem llchten
Weidengebüsche wenig Schutz vor dem Weiter. Am Mittage 41°. Die Jäger
hatten zwar Wildpret gesehen, aber nur eine Prairie-Hen erlegt, welche von ihrer
Nahrung, dem Prairie-Knoblauch (Garlik), einen starken Knoblaucbgeschmack batte.
In ihrem Magen fanden sich Pappelkätzcben und Grünes. Gegen 4 ühr hörte es
auf zu schneien, die Nacht war kalt, und die neben dem Feuer Schlafenden wurden
durch ein Stück Wild oder einen Wolf aufgeweckt, so dass sie Indianer in
der Nähe muthmassten; worauf C h a rd on , der lange Jahre unter den Osagen gelebt
hatte, für den Rest der Nacht Wachen ausstelUe.
Am 3 1 . schiffteu wir gegen 8 Uhr an der Mündung des Cannon-Ball vorbei,
die Höben waren leicht mit Schuee bedeckt, Grün sah mau hier noch gar nicht,
gestern hingegen hatten schon einzelne Weiden- uud Rosengebüsche einen grünen
Anstrich gezeigt. Die Jäger uuternahmen wieder eiue Excursion nach eiuem benachbarten
S e e , wo sie viele Kraniche und Wasservögel sahen, allein nur einige
Euten erlegteu. Ein Paar Rudel von Cabris setzten vor uus durch den Fluss, und
so sehr sich meine Ruderer auch angriffen, erreichten wir sie dennoch nicht. Auch
mit einer Heerde von Bisoukühen und einigen einzelnen Stieren war es uns nicht
besser ergangen. Der folgende Tag war wieder so stürmisch, dass wir nicht
schiffen konnten, uud der Wind drohte das Lederzelt auf dem Boote zu zerreisseu.
Schnee bedeckte das Laud. Am Abende legte sich der Wind, und die Nacht war
angenehm, der folgende Morgen hell und still. Die Weichholzgebüsche hatten eineu
lichtgrünen Anstrich und die Weidengebüsche waren selbst au einigeu Stellen
schon gänzlich grün. Man sah Cabris in der Prairie, Geier iu der Luft und Tauben
(C o t carolinensis) am Ufer, üm Mittag erreichten wir die verlassenen Arikkara
Dörfer und landeten etwas unterhalb derselben. Während der Bereitung unseres
Mittagessens unternahmen die Herren B o dm e r und C h a rd on wohl bewaffnet
eine Excursion nach den verlassenen indianischen Hütten, um eiuige Schädel und
Prairie - Zwiebeln für mich zu suchen. S ie fanden die Gräber zum Theil von den
Wölfeu aufgegrabeu, die Körper mit ihren Blankets und Roben herausgerissen, und
Cr. MaximUiaii y. W . ReifiC d. N .-A . S. Bd. 4 l