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Zeit wolineu sie jetzt iu drei Dörfern am Kuife-River (Rivière au couteau), wel-
clien sie MaeitseruaLji ( e halb, J franz.) benennen. B r a c k e n r i d g e * ) sagt, die
Mönnitarris wobuteu in fünf Dörfern (im Jahr 1 8 1 1 ) , welches schou damals gänzlich
unrichtig Avar; denn schon vor 3 7 Jahren bewohnten sie dieselben drei Dörfer,
welche noch jetzt existiren. Die Nation selbst benennt diese Dorfscbaften wie folgt:
1 ) Das unterste, unweit des Missouri gelegen, ist „Awachäbwi“ (Dorf der Gebirge),
von den Franzosen Village des souliers genannt* * ), es enthält etwa
1 8 Erdhütten.
2 ) Das mittlere Dorf, Awatichai-Ächpü (chat zusammen und wie ach guttural),
das Dorf auf dem Hügel; es liegt ebenfalls am linken Ufer des Kuife-River.
Man nennt dasselbe gewöhnlich schlechtweg Awatichai, die Franzosen aber
kennen es unter der Benennung des Petit-Village. Man zählt darin etwa
4 0 Erdhütten * * * ).
• ) Views o f Louisimta pag. 7 7 . An e in e r Stelle dieses AVerks geb rau ch t e r auch den Ausdruck „th e Mandans
o r G ro sv en tre s,“ s a g t a b e r doch nach h e r deutlich g e n u g , dass e r beide V ö lk e r fü r verschieden
hielt.
Man n a n n te dieses D o rf a u f diese A rt na ch einem ehemals d a selb s t wohnenden Chef, Itachpa-Siipihähsch
Oes sotiliers n o ir s , die s chwa rzen Schuhe). W a r d e n (1. c. Vol. III. pag. 5 6 0 .) s a g t, die Awahawas
o d e r S c h u h -In d ian e r sey en e in Zw e ig d e r C row s , und le b ten am M is s o u ri-U f e r , sie z ä h ite n 8 0 0 Seelen
u. s. w. Diese A ngabe is t also nach dem von m ir Gesag ten z u berichtigen.
•**) Nach L e w i s und C l a r k e (Vol. I . pag. 178.) w o hnten in dem e in en d e r d re i G ro s v e n tr e -D ö rf e r die
Ah n ah aw ay s, e in von den e rs te r e n verschiedenes V o lk , welches a b e r e in e Sprache mit ihnen red e te.
Die M andans sollen sie W a tta so o n s g e n an n t h ab en ; a llein obgleich ich mich v ie lfältig nach diesen Aussag
e n e rk u n d ig te , so w o llte doch niemand e tw as davon w is s e n , auch k an n mau n icht an n ehm en , dass sie
e in e a n d ere Nation w a r e n , w e n n sie dieselbe Sprache red e ten . J e n e Reisenden sag en f e r n e r , dass die
M ö n n itarris sich um einen Bisonmagen s tr itte n und sich dann th eilten. Z w e i ih r e r Banden so llen in die
P r a ir ie g e z o g e n , und „ C r o w s “ und „P a u n c h “ In d ian s g e n an n t wo rd en s e y n , welch e s u u s d e r a lte
Chef Addih-Hiddisch gän zlich abweichend e rz ä h lte . Die Nachrichten von L e w i a und C l a r k e ü b e r diesen
Gegenstand sind grö ssten th eils unrichtig. Sie stammen v on e inem g ewissen J e s s aum e , aus e in e r ,
wie man mir a llgem ein s a g te , s e h r u n sicheren Quelle. J e n e Reisenden e rz äh le n f e r n e r , dass die Mönn
ita r ris -M e ta h a r ta (diesen Namen w o llte d o rt d urchaus niemand ken n en ) oder M ö n n itarris d e r W e id e n ,
aus den Eben en gekommen w ä r e n , die ü b rig en h ä tten a b e r immer an de rse lb en S telle gewohnt. Ich
w e rd e sp a ter die Geschichte d ieses Vo lk e s fo lg en la s s e n , w ie sie mir e in e r ih r e r ä lte s ten und an g ese hensten
M ä n n e r, d e r a lte Addìh-HÌddisch mittheiite. In L e w i s and C l a r k e ’ s Re ise lie s s t man f e r n e r ,
d ie se In d ian e r se y en ein Zw eig d e r F a ll- I n d ia n s od e r G ro sv en tres des p ra irie s g ew e s e n , welcb e frü h e r
zwischen dem Missouri und dem Saskatachawan umher z o g e n ; a llein diese Sage is t gän zlich u n g e g rü n -
d e t, da die Sprachen be id er V ö lk e r nicht die mindeste Verwan d ts ch a ft z eig en . L e w i s und C l a r k e
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3 ) Das oberste Dorf, welcbes am rechteu Ufer des Knife-Kiver liegt, hiess ursprünglich
Biddahälsi-Awatiss, es soll aber später ein Medecine-Mann aus
dem Missouri herauf gestiegen seyn und den Bewohnern gerathen haben, dasselbe
E läb -S ä (das Dorf der grossen Weiden, le village des grands saules)
ZU nennen, welcbes denn auch noch jetzt geschieht. Die Franzosen benennen
es gewöbnlich le grand village, da dasselbe bei weitem das grösste ist und
über 8 0 Hütten zählt Für alle drei Dörfer zusammen kann man jetzt etwa
3 S 0 streitbare Männer annehmen»). Die Chefs, welche gegenwärtig in diesen
drei Dorfschaften lebten, waren
zu Eläh- S a : X) L a c h p i t z i - S i h r i s c h , der gelbe Bär.
3 ) I t s i c h ä i c h ä p tsi kurz, ch guttural, ai zusammen, c /iäk u r z ),
das Affengesicht ( le visage de singe),
zu Awatichäi: 1 ) A h j i - S ü p i s c h ä , der schwarze Hornlöffel.
3 ) W ö h a r u s i s s (h u r z ), der, welcher den i ’iscb fängt,
zu Awachäbwi; 1 ) A d d ih -H id d i s c h (kurz, ch oft nicht gehört), der, welcher
die W eg e macht.
2 ) A t i s c h i ä s s (A c c . auf t ) , die schlechte Hütte, la mauvaise
löge.
3 ) L a c h p i t z i -W ä h -K i k ih r i s c h (risch wenig deutlich und
selten ganz ausgespr., beinahe wie r i ) , der, welcher den
Bären jagt.
ka n n ten die F a ll- In d ia n s n u r a ls F e in d e , k o n n te n d a h er g a r k e in e zu v e rlä s sig e Nachrichten v on ih n en
e rh a lte n . Diese F a ll- I n d ia n s so llen ursp rü n g lich Arrapahöa seyn. Die Mö n n itarris b en en n en die le tz te r
e n „Eiric h tih -Ä ru c h p ä h g a (E i zusamm en, «Ä Acc en t, «cft g u ttu r a l, a lle s k u r z ge sp r.). Die Geschichte,
dass sieh beide V ö lk e r b e i Gelegenheit e in es Gefechtes e rk a n n t haben so llen , is t e rd ic h te t, auch w a r
e n a lle A m e ric an e r, die beide Nationen k a n n te n , gän zlich me in er Ansichu D ass die F ra n zo se n
beide V ö lk e r G ro sv en tres b e n en n e n , h a t wo h l die Reisenden i r r e g e fü h rt; a lle in dies b ewe .sst
durch au s nich ts, d a w ir uns in d ie ser Hinsicht n irg en d s a u f die f rü h e re n w e is sen E inw an d e re r stu tze n
*) D r M o r s e 0 - <“• pa g 2 5 8 ) g iebt die g a n z e Se e lenzahl d e r M ö n n itarris a u f 3 ,2 3 0 Seelen a n , welches
zu hoch ist. Ich w ü rd e d ieses Vo lk n icht ü b e r 8 ,1 0 0 bis 8 ,* 0 0 Köpfe schätz en.