Höchst «auITalleud war es mir, dass uns auf der langen Reise den Missouri auf
und abAVärts nicht ein einziges eideehseuartiges Thier zu Gesichte kam. Schlangenarten
giebt es mehre. I)ie Bla ck-Snake {Cohih. constrictor) kommt hier uicht
vor, dagegeu sehr häufig Col. proximus S a y , mit seiner vorzüglich schön feuerfarbig
gefleckten Varietät, ferner Col. Sayi Schleg., oder eximus S a y , eine grosse
Natter. Nur eine Art vou Klapperschlangen (Crotalus teryeminus S a y ) ist mir
hier vorgekommen; diese ist aber sehr häufig und wird gross. Frösche giebt es
mehre Arten, wovon der paarweise gefleckte (Rana pipiens Sc/ireb.) der schönste
ist, auch kleine Laubfrösche; und nach Regen ist oft der ganze Boden mit jungen
Fröschen bedeckt. Selbst die Weissen Jiabeu zum Theil noch den Glauben, dass
diese kleinen Thiere ans der Luft herabfielen. Sie glauben, die Regenbogen zögen
die Frösche mit ihrem einen Ende iu die Luft, uud mit dem Regen fielen sie dann
in Masse Avieder auf die Erde zurück.
Aa A'erscbiedeuen Arten der Fische ist der Missouri nicht reich in dieser Gegend.
Zw e i Arien von Catfish * ) (Pymelodus) kommen vor, ferner eiue Art Pike
(E so x ? ), der Pickerel, eiu Acipenser, das Gold-eye und zuweilen der Buflaloe
(Catastomus). Ohne Zweifel leben noch mehre Fischaiten hier, allein sie werden
vou deu Bewohnern uicht beachtet und es ist höchst schwierig, sie zu erhalten.
Unter den lusecten siud mehre den Menschen lästig. Die Moskiten (Tipitla)
fallen in manchen Jahren sehr beschwerlich, in der Prairie leben unzäbliche Heuschrecken
(G ry llu s), welche schnell die Pflanzen abfressen. Mehre Arten geben
im Fluge einen klappernden Laut A’on sich. Sehr viele Thierarten lehen während
des Sommers von jenen Grashoppers. Eiue sehr grosse braune unbeliaarte Spinne
die iu der Prairie Vorkommen soll, dürfte von jener für die Prairie der Arkansa
A'on S a y erwähnten, vielleicht verschieden seyu.
Von Mollusken und den verwandten Thieren konnte ich in der traurigen Jahres*)
Nach A V a rd e n CI. c. Vol. I. pag. 8 2 ) so llen die schwe rsten in d e r Gegend d e r M a n d a n -D ö rfe r v o rkom-
menden C a t-F is c h e e tw a ein Gewicht vo n G Pfunden h a b en , w elch e s .aber wohl u nrichtig ist.
zeit, die wir hier erlebten, nichts auflindeu, als die im Mi.ssouri überall vorkommende
scheinbar einzige Uiiio-Art.
Um dem Leser ein Bild der Umgebungen von Fort-Clarke zu geben, fehlt uns
jetzt noch eiue Beschreibung der zahlreichen, diese ganze Gegend belebenden
indianischen Bevölkerung, der drei öfters erAvähuten Stämme der Mandans, Mönui-
tarris oder Grosventres und der Arikkaras; letztere Avaren in diesem Augenblicke abwesend.
Um die Schilderung unseres langen Aufenthaltes au dieser Stelle, Avelche
später naclifolgi, verständlicher zu machen, wird e s am zweckmässigsten seyu , vorerst
iu den drei nachfolgenden Capiteln die über jene drei iudianiscbeu Nationen
gesammelten Notizen folgen zu lassen.
1 ) Der verimdcrliche Wolf, ich nenne ihn Canis variabilis, unterscheidet sich von dem
der östlichen Staaten, der dem europäischen gleicht, durch im Allgemeinen vielleicht etwas
geringere Grösse, kürzere dickere Schnauze, etwas kürzere Oliren, durch den Mangel der
bei C. Lupus an den Deinen hinablaufendeii dunklen Streifen, und durch seine, von der
geAvöhnlichen grauen Wolfsfarbe bis in das rein Weisse abändernden Färbung. In einem
jeden Truppe dieser Tliiere siclit man gewöhnlich ganz weisse und fahle, auch mehr grau
gemischte und gänzlich graue Individuen. An dem lebenden Tiiiere ist die Ins im Auge
weisslich-grau, gelblich überlaufen, am äusseren Rande dunkel punctirt und um die Pupille
herum gelblich-braun gefärbt, oder kurz gesagt, sie ist fahl gelblich-graubraun, und In
der Umgebung der Pupille dunkler.
F ä rb u n g e in e s so lch en W o lfe s von der grauen V a r ie tä t: ümgebung der
Augen, Backen und Seiten, der Sclinaiize rveissllcli; Stirn grau gemischt; Nasenrücken
riithiicli-fald; die kurzen abgcsliim|.rien Oiiren fahl grangelb; obere Tlieile des Thiers gelb-
lich-gran, mit starken schwarzen Haarspitzen; Beine, Bauch und Unterseite des Körpers
ungemischt wcissticli; den dunklen Längsstreifen an den Vorderhemen des Canis Lupus
findet man an dieser Species nicht.
A u sm e ssu n g ; Ganze Länge 3'; L. d. Sclnvanzes mit den Haarspitzen d6"; L. d.
Schw. oliiic die Haarspitzen 12" 5'"; L. d. Kopfs 9 “; Höhe des Ohrs 3" 6'"; Breite des
Kopfs vorne zwisclien den Ohren 3" 6"'; L. d. oberen Eckzahnes 1" 1"'; L. d. unteren
Fangzalmcs 11"'. _ Ein zn Fort-Ciarke erlegter, 4' 10" 3"' langer, aosgelmngertcr
Wolf dieser Art, dessen abgenutzte Fangzälme für sein Alter zeugten, rtog 58 Pfund und