P i .
L i li 284
benfedern stand, der zum Tlieil roth gefärbt war; nur zwei von ihnen trugen das
Fell eines Stiuklhiers um den Kopf, die Mäuner diesea Theil gänzlich unbedeckt.
Alle Weiber waren gleichmässig bemalt, der linke Backen und das linke Auge
ziunoberroth, neben dem rechten Auge am Schlafe zw e i blaue Flecken (siehe die
Vignette des XXVIII. Cap.). Sie trugen, bis auf die eine, sämintlich bemalte W ei-
berrobeii, nur zwei von ihnen behaarte Bisouroben, das Haar nach aussen. Als sie
den Kreis gebildet hatteu, begann die Musik im raschen Tacte, die Männer iutonir-
ten den Gesang, worauf auch die nun tanzenden Weiber mit heller schreiender
Stimme einfielen, eine klägliche Katzenmusik! Bei dem Tanze wackelten sie wie .
die Enten von einer Seite zur ändern, den einen Fuss höher hebend als den ändern
und immer auf derselben Stelle bleibend. Nach einer Weile entstand eine
Pause uud bald gieng der Tanz wieder au, welches auf diese Art einige Zeit abwechselte.
Nur die älteren unter diesea meist hässlichen Weibern hatten die dieser
Bande eigenthümlicheu tattowirten Streifen am Kinn.
Kaum war diese Bande wieder abgezogen, nachdem sie ein Geschenk erhalten
hatte, so kamen drei Engagés mit Briefen von Fort-Union an. Man zeigte uns au,
dass Herr M 'k e n z i e an der Mündung des Rivière aux trembles ein neues Fort
erbaut habe, Fort-Jackson genannt, welchem Herr C h a rd o u Vorstand. Bis zum
1 5 ., wo die Leute vou dort abgegaugen waren, hatte man sehr gelinde Witterung
gehabt, der Fluss war ohne alles E is und noch kein Schnee gefallen. Herr M 'k en z
i e lud mich ein, ihn zu Fort-Union zu besuchen; allein bei der strengen Witterung
war diese Reise etwas beschwerlich. Der Wind hatte die zu Fort-Uniou
neu gesetzten Pickets sämmtlich umgeworfen, und am Yellow-Stone hatten die Indianer,
wahrscheinlich Grosventres des prairies, einen Weissen erschossen. Man
batte durch Indianer die Nachricht erhalten, dass D o u c e t t e auf seiner Reise von
Fort-Mckenzie zu deu Kutanäs, von den Blood-Indians erschossen worden war.
Am 2 6 . December blies der Wind den Schnee der Prairie in die Lüfte und
trübte die Atmosphäre. Bei einer Temperatur von + 1 2 ° Fahrenh. stand früh eiu Regeii-
285
bogen in den trüben Schneewolken, der iu seiner Mitte ein Nebenbild der Sonne
trug. Wir besorgten eine Menge von Briefen, die am 2 7 . durch Engagés denBluss
weiter hinab von Station zu Station befördert wurden. Vier Mann mit zwei Schlitten
und einer Anzahl von Pferden wurden abgeschickt, von welchen zwei auf dem
Handelsposteu der Yauktouaus Fleisch für uus in Empfang nehmen sollten; sie konnten
iu vier Tagen wieder zurückkebren. S ih -C l i id ä brachte uns das Papier,
welches sein Vater, damals erster Chef der Mandans, von General A t k ia s o n und
Major O’fa llo u erhalten hatte, als man vor mehren Jahren einen Friedens- und
Handelstractat mit den Indianeru abschloss. Dieses Document hat ein grosses Format
und ist in der englischen unà der Mönnitarri-Sprache verfasst. Ohue Zweifel hat
C h a rb o n n e a u die indianischen Namen angegeben, sie sind meistens unrichtig geschrieben.
Da wir jetzt durchaus kein Fleisch mehr besassen, so bestand unser
Frühstück in Kaffee und Maysbrod, das Mittagessen in Bohnensuppe und Maysbrod,
e s wurden deshalb Leute ausgeseudet, um bei den Indianern Fleisch aufzusuchen
und zu kaufen. Mau fieng einen indianischen Hund im Forte, um ihn an den
Schlitten zu spannen, er gebehrdete sich aber so wild und unbändig, biss uud
schrie so heftig, dass man lauge Zeit gebrauchte, um ihn mit Schlingen eiuzufangen.
Als er gebändigt war, kniete sich ein Engagé auf ihu, um das Geschirr auzulegen,
allein als dies geschehen war, fand es sich, dass er dea Hund erdrückt hatte.
Solche ungezähmte Hunde taugen nicht für den Schlitten, sind sie aber an diese
Arbeit gewöhnt, so ziehen drei starke Hunde einen Scblitten weit leichter über den
Schnee fort, als das beste Pferd. Hat der Schnee eine Kruste, so laufen sie darüber
hinweg, wo das Pferd embrichi. Sie haben weit mehr Dauer, man macht in
eiuem Tage 3 0 Meilen mit ihnen, und haben sie eine Stunde auf dem Schuee aus-
geruht uud nur etwas gefressen, so kann mau frisch die Reise fortsetzen. Für ein
Pferd muss man Futter hinlänglich, oft Buhe und einen guten Wasserplatz haben,
und ist dasselbe einmal ermüdet, so bringt man es nicht mehr fort. Man hat mir
versichert, beinahe 8 Tage lang mit Hunden starke Tagemärsche gemacht zu haben,