eine Mütze von weissem Hasenfelle, der Leib ist mit Zickzackstreifen bemalt, um
die Hüften haben sie einen Gürtel von grünen Zweigen und tanzen mit, w ie die
übrigen. 1 0 ) Vielleicbt 4 0 oder 5 0 Indianer von verschiedenem Alter stellen die
Cabris oder Antilopen vor. Ihr Rücken ist röthlich bemalt, Vorder-und Hintertheile
w e iss, Nase und Mund schwarz. In der Hand tragen sie kleine Stöcke und rennen
überall wie toll umher. 1 1 ) Zwei Männer stelleu die Nacht vor. Sie sind
nackt, gänzlich schwarz angestrichen und mit weissen Sternen bezeichnet, auf dem
Rücken tragen sie den untergehendeu Mond, auf dem Magen die aufgehende Sonne.
S ie dürfen sich während des ganzen Tages nicht setzen, bis die Sonue untergegangen
ist, dann setzen sie sich nnd müssen bis zum nächsten Morgen sitzen bleiben,
ohne aufzustehen. 1 3 ) Ein oder zwei Wölfe (CLäratä). Sie sind weiss angestrichen,
tragen eine Wolfshaut und laufen den Cabris uach, welche sich vor ihnen
flüchten: fangen sie eiue solche, so kommen die Bären, nehmen sie ihnen ab, und
fressen sie auf. Alle diese geiiannteu Tbiere ahmen ihre natürlichen Gebehrden
nach Kräften nach. 1 3 ) Zwei Prairie-Wölfe, (Schähäcke). Sie sind oben auf dem
Kopfe weiss, auf dem Gesicht gelbroth gemalt, tragen trokene Kräuter iu deu Haaren,
in der Hand einen vielfältig rothbrauu gestreiften Stock und laufen in der Prairie
vor den anderen Thieren her, wenn diese das Dorf verlassen. Fast alle diese
Thiere sollen verschiedene Ge länge mit Worten haben, die aber Uneingeweihte nicht
verstehen; sie üben oft während eines ganzen Sommers diese Gesänge eiu, müssen
auch oft viel Lehrgeld bezahlen. Ursprünglich waren bei diesem Feste nur die 1 0
zuerst genaunten Masken, in neuerer Zeit hat mau aber uoch die weissköpfigeu Adler,
die Biber, die Wölfe und Prairie-Wölfe hinzugefügt, die zu der wahren uralten
Observanz dieses Festes nicht gehörten. Kommen alle die genannten Thiere
zusammen, so schlagen sie sich untereinander, und machen tausenderlei Gebehrden.
Ein jedes Thier benimmt sich nach seiner natürlich eigenihümlichen Art, die Biber
z. B. theilen laut klatschende Schwanzschläge aus, die Bisonten rollen und wälzen
sich im Sande, die Bären schlagen mit ihren Tatzen oder Brauten u. s. w. _
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Während aller dieser Figuranten-Tänze sind die Büsseuden drei Tage lang in der
Medecine-Hütte geblieben, und haben daselbst gefastet und gedurstet, indem sie
ruhig und still daselbst sassen. Am Naclimitiage des dritten Tages versammelt sich
das Personal der 1 0 oben genannten Masken ebenfalls in der Medecine-Hütte, uud
alle zusammen verlassen nun diesen Ort. Die Büssendeu legen sich auf dem Platze
des Dorfes, von der Arche eutferut, ln einem Cirkel um dieselbe herum auf den
Bauch nieder, die Masken tanzen zu den Schlägen der Schildkröte zwischen ihnen
herum und Über sie hinweg. Einige fangen schon jetzt an, die Martern ausübeu zu
lassen. Einem ausgezeichneten Manne schenken sie eine Flinte, eine wollene Decke,
oder irgend einen Gegenstand von Werth, damit er an ihnen die Qualen verrichte.
Der Kauih-Sächka hat während dessen ununterbrochen an der Arche geklagt und
dabei auf dieselbe gelehnt gestanden. Man beginnt nun die Büsseuden zu martern-
Manchen von ihnen schneidet mau Streifen von Haut uud Fleisch auf der Brust
oder Armen, auch auf dem Rückeu lo s, jedoch so , dass sie an beiden Enden befestigt
bleiben, zieht einen Riemen hindurch und wirft sie an demselben über den steilen
Uferabhaiig des Dorfes hinunter, wo sie alsdann in der Luft frei hängen, anderen
zieht man durch die Wunde einen Riemen, woran eiu ßisonschädel hefestigt ist,
und sie müssen diesen schAveren Kopf nachsclileifen, noch andere lassen sich aJ
dem Rückeumuskel aufbängen, wieder anderen werden Fingerglieder abgeschuitten
uoch andere endlich Averden an dem über den Magen losgeschnitienen Fleische in
die Höhe gezogen, oder man liängt schwere Körper an die losgeschnitienen Muskeln
und dergleichen mehr. Die heute Gemarterten kehren an diesem Tage schon
nach llireii Hütten zurück, eiu Theil derselben aber, die am längsten fasten können
machen ihre Probe erst am vierten Tage.
V i e r t e r T a g d e s O k ip p e : Alle diejenigen, Avelche das Fasten 4 Tage lang
ausgehalteu haheu, sind nun in der Medecine-Hütte versammelt. Diejenigen unter
ihnen, Avelche sich schAvach fühlen. Litten, mau möge früh mit den Tänzen beginnen,
man fängt daher Avieder mit den gestrigen Maskeraden und Tänzen mit Tages