aacli s e y ein anderer Clief, der welcher das Messer hält (celui qui tient le cou-
teau), wegen des Gefechtes zu F ort-M'kenzie beleidigt, mit 1 0 0 Zelteu nördlicb
zu deu Engländern g ezogen, um dort seinen Tauschhandel mit der Hudsonsbay-
Company zu machen.“ Der junge Mann setzte hinzu „ er habe noch mehre Aufträge
gehabt, allein die Entfernung s e y zu gross, uud er habe einen Theil derselben
wieder vergessen.“ Dieser Kriegszug hatte die Absicht, den Mönnitarris
Schaden zuzufugeu, welches für uns Reisende nicht sehr angenehm war, da wir
bei unserer bevorstehenden Reise den Fluss hinab, dieser Richtung folgen mussten.
Da auch Herr M 'k e n z i e nun bald vou Fo rt-P ierre zurückkebren musste, so liess
mau dem Anführer oder Partisan bedeuten, „ e s sey besser, wenn er mit seinen
Leuten eine andere Richtung elnschlage; denn wenn er den Reisenden begegne,
so möchten vielleicht seine jungen Leute versucht werdeu, die Pferde der ersteren
zu stehlen“ wozu denn der Indianer sich auch sogleich bereitwillig erklärte. Die
meisten Assiniboins verloren sich nun wieder, uud nur ein Paar Zelte blieben bei
dem Forte zurück, so dass die ohnehin jetzt nackte und öde Prairie kaum ein le bendes
W esen z e ig te , wenn uicht zuweilen eiu hungriger W o lf oder Hund darin
nach alten Kuochen umhersuchte. Auch die Wälder hatten nun gänzlich ihr Laub
verloren, kalte Wiude durchwebeteu das Land, und schon am 2 7 . October hatteu
wir einen heftigen Schneesturra, so dass man das Kaminfeuer nicht gerne verliess.
Am folgenden Tage war das Wetter wieder h e ll, still, kalt, die \^älder dick mit
Rolireif überzogen. Mau sah jetzt zum erstenmal die Prairie in ihrem Winterkleide,
alles war daselbst öde uud still, nur der Rauch von dem Feuer der Pferdehirten
stieg in der Ferne auf. Die Pferde fanden jetzt zu ihrer Nahrung schon nichts
mehr als Pappelrinde in den Wäldern, und schienen sehr hungrig zu seyn; denn
während der Nacht, wo sie immer iu das Fort eingetrieben wurden, nagten sie
die Oelfarbe von den hölzernen Umzäunungen gänzlich ab.
Die vier Woeben, welche ich zu Fort-Ünion zugebracht, waren mir schnell
verflossen, wozu die angenehme Unterhaltung mit Herrn H a m i l t o n , einem instruirten
Engländer, nicht wenig beigetrageu hatte. Am Abende eines jeden T a g e s
hatten wir einen Cirkel am Kaminfeuer gebildet, wo unsere Conversation das entfernte
Vaterland, so wie die Wildnisse von America berührte. Da unsere Abreise
heran rückte, so wurden die nöthigen Anstalten getroffen. Ich hatte mein zu kleines
Boot gegen eiu grösseres, obgleich altes und schlechtes vertauscht, w elches mir
Herr H am ilt o n schnell in Stand setzen liess. Herr C h a rd o n hatte mir zu grösserer
Bequemlichkeit einen Heerd von Stein in diesem Boote setzen lassen, den
man aber wieder abbrechen musste, da er zu schwer drückte; dagegen war ein
Verdeck von indianischen Zeltfellen angebracht, welches gegen die Witterung
schützte. Die Leute, welche ich zu dieser Reise von der Compagnie erhielt, waren
ausser meinem Sieuennaime H e n r y M o r r in , noch vier Canadier, H u g r o u , L o u i s
V a c h a r d , B e a u c h am p uud B o u r g u a , die beiden letzteren unerfahrene junge
Leute. Herr H am ilt o n hatte die Güte gehabt, uus mit mancherlei nöthigen und
angenehmen Bedürfnissen zu versehen, so dass ich demselben für seine freundliche
Aufnahme und Behandlung stets dankbar seyn, und mit Vergnügen an die zu Fort-
Union verlebte Zeit zurück denken werde. W ir nahmen herzlichen Abschied von
unserem gütigen Wirtiie und dem gefälligen C h a r d o n , der ebenfalls sich maunick-
faltig für mich bemüht batte.
1 ) Diese Schildkröte ist Harlans Emys oregoniensis (s. Harlan in dem Amer. Journ.
of Arts and Sciences Vol. X X X I . pag. 3 8 3 . plate 31 . und H o lb ro ok North^Amer. Her-
pet. Vol. II. pag. 9. plate I.). Obige Beschreibungen stimmen vollkommen mit meinem bei
Fort-Union erhaltenen, übrigens stark bescliüdigten Exemplare überein; doch beschreibt Harlan
die Färbung des Thiers etwas verschieden, da er kein frisches Exemplar vor sich
hatte. Er giebt an den Extremitäten des Thiers nur gelbe Streifen au; allein es laufen
über das Vorderbein drei Längsslreifen hinab, von welchen der mittlere im Leben nicht
gelb, sondern schön lebhaft hochroth gefärbt ist; die beiden äusseren Streifen, von wel