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fen ausbreiieie. Der Bodeu war gedielt, die Thür konnte verriegelt werden, das
Brennholz lag, mit gefrorenem Schnee bedeckt, neben dem Kamine im Zimmer aufgeschichtet.
Wir fühlten uus bald in dieser Wohnung sämmtlich unpässlich uud
mussten Arznei nehmen, doch lag dies wohl mehr in der Lebensart und Witterung
im Allgemeinen; denn auch S ih - S ä h und andere Indianer hatteu Leibschmerzen,
Katarrh uud heftigen Husten, gegen welche Uebel Herr K ip p ihnen Heilmittel
reichte. Ich musterte den Medicinvorrath des Fortes, und fand weder Pfeffermünz
noch andere jetzt nützliche Kräuter, nichts als eiue Handvoll Fliederblumen uud
etwas mehr von der americanischen Cbamille, die etwas verschieden von der europäischen
schmeckt. Einige gemeine Mittel waren uoch vorhanden, leider hatteu wir
aber keinen Arzt. Schneestürme hatten sich bei N o rd -W e st-W in d eingestellt,
und am 2 3 . war das Land Zoll hoch mit Schnee bedeckt, auch war der Missouri
an diesem Tage zum erstenmal unterhalb des Dorfes Mih-Tutta-Hangkusch
zugefroren, und es ist merkwürdig, dass er im vergangenen Jahre gerade an demselben
Tage stand. Die indianischen Weiber saheu wir sogleich die erste Eisdecke
benutzen, Löcher in dieselbe hauen und sich Kopf, Brust und Oberleib waschen.
Die Indianer hatten heute viele Biber zum Kaufe gebracht, von welchen Herr K ip p
1 4 grosse F elle für eiu Pferd und rothes Tuch kaufte, die übrigen nahmen sie
wieder mit, indem sie noch ein zweites Pferd dafür forderten. Eiu junger Mandan
erschien, welcher iu eiuem Beutel aus dem Felle des Prairie-Dogs, Stücke des
durchsichtigen Fraueneises trug, welches diese Indianer im Feuer rösten, und daraus
eine weisse Farbe bereiten. M a t ö -T ö p e hatte den Abend bei uns zugebracht
und legte sich, als wir zu Bette giengen, vor das Kamin-Feuer auf die Erde, wo
er sehr sanft schlief, ohne das Feuer zu unterhalten. Am folgenden Morgen stand
er früh auf, reinigte sich, liess aber seine beiden Bisonfelle auf dem Boden höchst
sorglos liegen, wie dies alle Indianer thnn, indem sie von den Weissen bedient
seyn w'olleii. Wegen der vielen Ratten, die uns während der Nacht beunrulilgten,
hatte man meinen kleinen gezähmten Prairie-Fuchs über uns auf den Boden gesetzt,
wo ein Theil des Maysvorrathes lag, uud er leistete hier treffliche Dienste. Gewöhnlich
zeigte sein rund ansgefüllter Leib von den Mahlzeiten, die er dort oben
gehalten hatte.
Dieser niedliche, höchst zahme Fuchs gewährte uns während der langen Winterabende
manche ünterhaltuDg. Er war jetzt beinahe ein Jahr alt, spielte aber immer
noch sehr gern mit den Menschen. Kratzte oder klopfte man mit der Hand
an den Kleidern, so kam er schnell herbei und machte possierliche Bogensprünge
hoch in die Luft, wie er dies gewöhnlich that, wenn er eiue Maus oder Ratte fangen
wollte. Er war sehr klug, merkte und behielt a lles, auch schmeichelte er
beständig, um von den Menschen gekratzt und geliebkoset zu werden. Oft nahm
er den ersten besten Gegenstand in den Rachen, zerrte und trug ihn umher, rannte
dann pfeilschnell fort, versteckte sich, blickte schelmisch mit dem Köpfchen hervor,
kam dann eben so schnell wieder, machte Bocksprüuge uud dergleichen mehr.
Wir hatten ihn abgerichtet, die Pfote zu geben, wie einen kleinen Hund, und er
that e s immer, wenu er gekratzt und geschmeichelt seyn wollte. Zum Ruhen legte
er sich zusammen gerollt auf eiu Häufchen, und bedeckte die Schnauze und das
Gesicht mit seinem dicken Schwänze. Das Feuer suchte er im kalten Winter sehr,
verbrannte sich dabei auch häufig den Balg. Er frass wenig, trank aber oft, doch
immer nur w’enig auf einmal. Ratten und Mäuse frass er sehr gern, und hei allen
solchen Thieren fieng er seine Mahlzeit bei dem Kopfe ao. Er kauete gewöhnlich
wie die Katzen auf einer Seite, mit den scharfen schneidenden Backenzähnen, und
beleckte sich alsdann den Mund, gewöhnlich auch die kleinen an denselben gebrachten
Vorderpfoten. Hatte er keinen Hunger mehr, so verscharrte er den Rest
seines Raubes in die Erde, oder in eine E ck e , stiess ihn mit der Nase hinein und
deckte ihn mit der Schnauze zu, gerade w ie die übrigen Thiere des Hundegeschlechts.
Seiue Stimme ist ein sehr lauter Kehlton, der drei bis viermal hinter
einander wiederholt wird. Sie ist lauter und rauher, als bei dem europäischen
Fuchs, bat aber doch einige Aehnlichkeit mit derselben. S ie klingt sehr sonderbar
Pr. Maximuiftn r. W. Reise d. N.-A. ». B i 3 3