den. Die Transpirirenden oelimea ihre Koben um und bleiben in der freien Luft,
wo ihre Körper, da diese Medecine gewöhnlich im Sommer Torgenommen wird,
leicht abirockneu. Im Winter veranstalten sie solche Schwitzbäder in ihren Hütten,
die aber alsdann nicht Medecine sind, und hier versammeln sich Mäuner und Weiher
mit einander um zn schwitzen. Die grosse eben erwähnte Schwitz-Medecine
veranstalten sie vorzüglich, wenn sie sich Glück zu eiuem Kriegszuge oder einer anderen
bedeuleiiden Uiileruehmung erbitten wollen. Sie kaufen alsdann eiue rothe wollene
Decke, oder eine solche von blauem Tuche, die sie ebenfalls der Gottheit opfern,
indem sie sie an eiuer Stange hinter der Schwitzhütte aufhängen, wo sie vou Wind
und Wetter zerstört wird.
Die Mönnitarris opfern auch zuweilen der grossen Schlange, welche im Missouri
lebt, indem sie Robeu oder farbige wollene Decken, an Stangen befestigt, in
dem Flusse aufstellen; der Grund davon wird durch eine ähnliche Geschichte erklärt,
wie diese schon bei den Maudaus erzählt wurde, jedoch etwas abweichend.
Eine Kriegsparthei der Mönnilarris zog nach dem oberen Missouri gegen die Feinde
zu Felde. Als sie schon eine gute Strecke zurück gelegt hallen, kehrten zwei
junge Männer um uud fanden an einer gewissen Stelle eine grosse Schlange zusammen
gerollt liegend. Nachdem sie das Thier eine Zeit lang besehen halten,
schlug der eine vou ihnen Feuer, und sie verbrannten die Schlange. Der Mann,
welcher Feuer gemacht hatle, hob die Ueberreste auf, roch daran uud behauptete,
der Geruch sey so einladend, dass er davon essen müsse, uud obschon ihm sein
Caraerad davon ahrieth, so ass er doch ein kleines Stück des gebratenen Fleisches.
Als sie Abcuds ihr Nachtquartier aufschiugeii, zog er seine Schuhe aus und welches
Wunder! seiue Füsse waren gestreift, wie die gelödtete Schlange. Er zeigte
dies seinem Freunde uud setzte hinzu „dies ist schön! wenu ich nach dem Dorfe
komme, ziehe ich meine Scimlie aus, und jederinauii wird dann nach meinen Fü.s-
sen sehen.“ Am folgenden Tage waren seine Beine bis zu den Knien gestreift,
mit Lachen sagte er „dies ist ja vorlrefflicli, ich habe nun nicht mehr nöthig meine
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Coups durch Streifen zu bezeichnen, denn die Natur giebt sie mir.“ Am drillen
Tage war er bis zu den Hüften gestreift. S ie schliefen am Abende dieses Ta g es,
und am vierten Tage war er gänzlich in eiue Schlange verwandelt. „Erschrecke
nicht vor mir, rief er seinem Freunde zu, ich habe weder Arme noch Beine und
kann nicht von der Stelle kommeu, bringe mich nach dem Flusse.“ Der Freund
schleifte die Schlange his in den Missouri, da er sie wegen ihrer Länge und
Schwere nicht tragen konnte; sie schwamm sogleich, tauchte unter und rief uun dem
traurig am Ufer stehenden Freunde zu; „Freund weine nicht! beruhige dich und
gehe ruhig deinen W e g nach Hause; ich muss dich aber noch um vier Dinge
bitten. Bringe mir I ) einen weissen Wolf, 3 ) ein Stinkthier, 3 ) ein dergleichen
roth angeslrichenes und 4 ) eine schwarze Pfeife. Der Camerad gieng nach
Hause uud kehrte nach einiger Zeit mit den verlangten Gegenständen zurück, klagte
einen ganzen Tag am Flusse, worauf die Schlange erschien. „E s ist gut dass du
mir Wort gehalten hast „sagte s i e “ du wirst in den Krieg ziehen uud so viel
Feinde tödten, als dn mir Gegenstände gebracht hast, vorher aber komme iiielier
und klage, denn ich hin Medecine für alle Zukunft.“ Noch an demselben Tage
gieng der ludianer aus, und tödtete einen Feiud, zuvor aber halte ihm die Schlange
noch gesagt „ihr Kopf würde hei dem alten Mandan-Dorfe seyn, wahrend ihr
Schwänzende die Mündung des Y e llow -S to iie -F lu sse s erreiche, mit dem einen
Ohr werde sie bis nach der Maisoii dn chieu (eiu Hügel in der Prairie, zwei Tagereisen
vom Missouri am nördlichen Ufer), und mit dem ändern bis zur Crête-
Côte (ehenfalls zwei Tagereisen vom ändern Ufer) hören können. Der Freund
gieng viermal in deu Krieg und tödtete vier Feinde, jedesmal einen. Die Möunitarris,
welche an diese Geschichte fest glauben, gehen wie gesagt noch gegenwärtig,
wenn es ihueil einfällt nach dem Flusse, uud pflanzen daselbst ein Opfer auf.
Einst gieng nacli ihrer Erzählung ein Mann dorthin, um die Schlange zn sehen. Er
klagte lange und sie erschien auch endlich, worauf er sie seinen Vater nannte, aber sie