falls bestätigen, so wie man dafür leicht noch viele Gewährsmänner aufstellen
könnte**).
Vor Abend erreichten wir PrincetOAvn, dessen Gebäude einen grossen viereckigen
Platz eiuscbliessen. Wir übernachteten hier in einem guten Gasthofe, wo
man, wie häufig in diesem Lande, über dem Tische in dem Esszimmer einen grossen
, auf einen Rahmen gespannten Flügel von Zeug angebracht hatte, welcher zur
Verscheuchung der zahlreichen Fliegen, an einer Schnur durch einen Neger hin
und her bewegt wurde.
Am nächstfolgenden Tage durchzogen wir hohe, mehr geschlossene Wälder
als gestern, an vielen Stellen aus alten Buchen bestehend, deren Zweigspitzen zum
Theil vom Froste gelitten hatten. Sowohl Obst als Waldmast waren in diesen Gegenden
gänzlich erfroren. Die Catalpa stand jetzt in voller Blüthe, übrigens zeigte
der Waldboden, bei einem dichten üppigen Pflanzeuwuchse in dieser Jahreszeit keine
Blumen. Wir bemerkten das graue Eichhorn sehr häufig, welches uns auch in den
Gasthöfen als eine ganz angenehme Speise vorgesetzt wurde. Die Gegend war
hügelig. Kleine, wilde, schöne Thäler durchziehen den hohen, dunkel gescblosse-
«eu Wald. Wif* begegneten einzelnen Bauern, deren Weiber sämmtlich zu Pferde
sassen und dabei ihr Pfeifchen rauchten. Nachdem wir in einer isolirten Schneidemühle
im Walde Mittag gemacht, erreichten wir 3 Meilen von hier am Nachmittage
iir einer fruchtbaren Niederung den White-River, wo wir die Hitze sehr drückend
fenden, da der Wald keine Luftbewegung zuliess. Die wilden Weinstöcke gedeihen
hier vorzüglich, da der Boden höchst fruchtbar ist.
Der White-River ist ein schöner F luss, hier etwas schmäler als der Wabasch,
und mau passirt ihn auf einer Fähre. Die Gegend verändert sich jenseit bedeutend
und es treten nun hier in dem jetzt wieder sandigen Boden ziemlich die früher er-
• ) Siehe Dr. J u l i u s !■ pag- 4 2 0 , d e r so g a r a nm e rk i, das» die Siimme anch se lb st dem Menschen in
N o rd -A m e ric a n u r .kärglich z u Theil gewo rd en sey.
wälnlen Gewäclse des Sandbodens und der Prairies von St. Louis von neuem auf,
wozu noch einige andere kommen; eine feuerfarbige Lilie (Lilium CtUeshaei), der
grossblumige Frauenschuh (Cypripedium spectahile), eine Art der Yucca und mehre
andere. Die slumpllappige Eiche hildet sogleich wieder schattige Stangenwal-
dungen, mit ihrem dicken, dunkel grünen Laube, dichter Krone und rauher Binde.
Der W eg führte ununterbrochen durch solchen Wald und war noch neu und roh;
denn die alleu Stöcke der abgehauenen Eichen standen noch darin, welche dem
Wagen heftige Stösse gaben. Der alle bessere W eg führt etwas um nnd man hatte
die Absicht, diesen neuen kürzeren bald gänzlich fahrbar zu machen. Dnter den
erwähnten Eichen stand ein schöner Gras- und Ptlanzenwuchs, wo ich mit Hülfe
des Herrn L e s u e u r mein Herbarium vermehrte. E s ist hier zn bemerken, dass
in dem Sandboden die Gewächse sämmtlich in der Blüthe standen, während sie in
dem schwarzen fruchtbaren Waldboden durcbgebends ohne Blüthen waren. Die
schönen Blumen des Lilinm Catesbaei, deren an der Wurzel schmale Petalen daselbst
schwatz gefleckt sind, so wie die grossen weiss nnd violetten Blüthen des
Cypripedium speolabUe, waren eine grosse Zierde der Vegetation»). Das Behhuhn
(P e rd ix virymiana) und mehre Acten von Schmellerlingen waren hier sehr hänfig.
Wenn mau die etwas hügelige Gegend des Wh ite -B iv e r verlassen hat,
wird das Land immer ebener und man tritt endlich aus dem Walde in die grüne
Ebene des Wabasch, in welcher Vincennes 1?. Meilen vom White-River liegt. In
dieser Ebene prädominiren zwei Eicharte;i, die eben erwähnte mit stnmpflappigen
und eine andere mit schmalen oder Veideuartigeu Blättern (Q. m M c a r ia ? ), eben
so wie bei St. Louis gemischt-. Die letztere konnte wegen des Mangels der
Früchte nicht mit Gewissheit bestimmt werden. Hier wächst auch wieder, w ie bei
St. Louis, Rudbeckiii purpurea, die zinnoberrothe Bartsia coccinea, so w ie die mei*
) HlGi-stanflen f e r n e r : Alelris a tta M eh x ., Blephilia ciliaia Benth., Tephrosia virginica P e r s ., Yucca spec
äub ia , Asclepias obtusifolia W a lt-, Phlox p a n iaOa ta , Ceanolhus ainericanus, Batschia GmeUm Pursh u. a.
Arten.