Futier und erholten sich schnell von der Hungerperiode des harten Winters. Idi
besuchte die Zelte der Indianer*), von welchen heute Morgen wegen Mangel an
Nahrung wenigstens 5 0 abgezogen waren. Hier fiel mir jetzt der Unterschied der
Dacota-Physiognomien recht lebhaft auf, nachdem wir so lauge unter ändern Nationen
gelebt hatten. Ihre Züge sind weit weniger angenehm, die Backenknochen
wie schon gesagt, mehr vortretend, auch ist ihre Statur selten so hoch und kräftig,
als die der Mandans, Möonharris, Arikkaras und Crows; dagegen haben sie meist
einen mehr leutseligen und gutmüthigen Ausdruck, als die übrigen. Zur Vergleichung
siehe hier noch den nachstehenden Holzschnitt des L i t t l e S o ld ie r , unseres
früheren Reisegefährten (siehe pag. 3 4 7 .) , der aber gegenwärtig abwesend war.
* ) In dem seitdem von M c k e n n e y und H a l l h e rau s g e g eb e n en W e rk e Ilislo r y o f the Indian Tribes o f
North America (pag. 111.) werd en die Dacotas au f 6 0 ,0 0 0 Se e len angenommen, welches wohl eine zu
hohe Schätzung ist.
Herr B o dm e r nahm hier mehre Ansichten der Gegend auf, u. a. auch die des
Todtengerüstes eines ausgezeichneten Dacota-Kriegers, dessen Ueberreste man aus
der Ferne hieher gebracht und mit einer rothen Decke bedeckt hatte. Gruppen von
Dacotas befanden sich in der Nähe, siehe Tab. XI. Meine Leute erbauten ein
neues Verdeck, mit grösseren Zeltdecken für unsere Beise den Fluss hinab, auch
erhielt ich durch die gütige Sorge des Herrn L a id lo w mancherlei frische Provisionen,
welche zu der vollkommenen Herstellung meiner Gesundheit thätig mitivirkteii.
Herr L a id lo w sandte am 2 9 . einen Trupp unter der Leitung des Dolmetschers
L a c h a p e l le mit Packpferden nach Fort-Clarke an Herrn K ip p ab, um daselbst
einen Vorrath von Mays zu holen. Heftiger Sturm mit Begen hielt uns heute noch
von der Abreise zurück, jedoch gegen Abend besserte sich das Wetter, und ich
kouute daher gegen 6 Uhr vou Herru L a id lo w uud den Bewohnern des Fortes
Abschied nehmen. Der erstere begleitete uns bis an das Ufer. Die Bemannung
meines Mackinaw-Bootes bestand jetzt in allem aus 1 0 Personen; denn ich hatte
uoch einen guten tüchtigen Ruderer, D a u p h in aus Carondelet bei St. Louis erhalten,
der auch ein besserer Steuermann war als F e c t e a u . Ein gewisser D e s c o -
t e ä u x hatte mich um eine Passage ersucht, wofür er arbeiten wolle. Seine Absicht
war, in deu Vereinteu Staaten seine Biberfelle zu verkaufen, dereu er 1 2 0
Stück besass; ausser diesem nahm ich noch einen krauken jungen Menschen mit,
welclier für den Dienst der Pelzhandel-Compagnie zu schwach Avar. —
Wir glitten schnell den Missouri hinab uud passirteu bald die Mündung des
Tetoü-River, vou Avelcher Fort-Pierre 2% Meilen in nordwestlicher Richtung entfernt
liegt. Hier hatte jetzt die Opposition der Americau-Fur-Company, die Herrn
S o u b l e t t e und C am p b e ll ein Fort erbaut, avo ich mich aber uicht aufhalten
konnte. EtAva 6 Meilen von Fort-Pierre legten wir für die Nacht an.
Am 3 0 . April hatten AA’i r d en g a n z e n T a g heftigen R e g e n , so d a s s meine L e u te
a u d eu R u d e rn b e stän d ig d u rc h n ä s s t w a re n . D e s c o t e a u x , d e r noch zu rü c k g e b lie ben
u nd d ie g a n z e N a c h t g ela u fen AA'ar, um uns e in z u h o le n , e rs ch ien um 8 Uhr