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Zaiil ist unbestimnit, oft grösser, oft kleiner. S ie alle siud über und über mit weissem
Thone angestricheu, nackt, tragen ihre Koben mit deu Haaren nach aussen
und dabei über den Kopf gezogen, so dass das Gesicht bedeckt ist, und sie gäiiz-
lich ehigewickell erscheinen. In der Medecine-Hütte legen sie die Koben ab. Am
ersten Tage des Festes ziehen sie viermal, auf die beschriebene Art eingebüllt, aus
der Hülte aus, nnd tanzen um das auf dem Platze stehende Mah-Mönnih-Tüchä
(die Arche) hemm. Der Kauih-Sächka befindet sich während dessen stets klagend
an die Arche gelehnt. Alles dies geschieht am Vormittage, am Nachmittage
ist alles still nnd weder Tanz noch Aufzng findet statt.
Z w e i t e r T a g d e s O k ip p e ; Am zweiten Tage erscheinen früh 8 Männer,
Berooki-Häddisch, welche Bisonstiere verstellen. Sie sind nackt nnd tragen um die
Hüften eine Sohürze von blan und weiss gestreiftem wollenem Zeuge. Ihr Körper
ist schwarz bemalt; auf der Vorderseite desselbe;; mit zwei rothen Längsfeldern wie
die Aufklappen (rabals) des Militairs, und mit mehren weissen Querstreifen bezeichnet,
als wenn sich Litzen oder Schleifen darauf befänden. Um deu Vorderarm sind
sie unten abwechselnd weiss und roth gestreift, über den Knöcheln ebenfalls, ln
der Hand tragen sie einen von grünen Weideuzweigeu gemachten Fächer, über den
Bücken eine Bisonrobe, deren Kopf mit langen Stirnhaaren über das Gesicht herabliängt.
Auf der Mitte der Bobe (das Haar nach aussen) ist ein isolirles Bisonhorn befestigt,
nnd von diesem liegen aufwärts nach dem Kopfe und abwärts über den Uiiterrücken
grüne Weidenzweige gleich eiuer Decke. Diese sonderbare Bekleidung legen
die 8 Bisonstiere in der Medeciue-IIntte au und ziehen, wenn dies geschehen ist,
zu vier Paaren hintereinander ln gebückter Stellung aus, indem sie die Koben zu
beiden Seiten mit ihren Händen ansspanuen und dabei die Lanbfächer aufgerichtet
halten. Sie tanzen auf diese Art gerade bis zu der Arche hin, theilen sich hier,
vier von ihnen gehen rechts, vier links nm den Platz herum, dann verei.iigen sie
sich oben der Medecine-Hütte entgegen gesetzt, nnd kehren, sämmtliche vier Paare
hintereinander, wieder auf die Arche zurück, wo sie zu tanzen forlfahren. Wenn
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sie gegen einander tanzen, richten sie sich auf, und gehen die Bisonstimme von
sich. Sobald dieser Tanz beginnt, haben die sechs Schildkrö(eu-Schläger ihr Instrument
aus der Mitte der Hütte bis nahe bei die Arche getragen, und in östlicher
Richiung aufgestellt, wo sie dasselbe schlagen und dazu einen gewissen Gesang
singen, welcher Worte eines Gebets enthalten soll. Der K a u ih - S ä c h k a
steht gerade der Schildkröte gegenüber, auf die Arcbe gelehnt, mit unterwärts g ekehrtem
Gesichte und klagt unaufhörlich. Er ist gänzlich nackt, mit Ausnahme
einer Art von Schürze von Cabri-Fell; dabei ist seiu ganzer Körper gelb angestrichen,
um den Kopf trägt er einen Kranz von im Regen und Wetter weisslich gebleichten
Bisonhaaren oder Bisonwolle, welche ihm etwas über die Augen herabhängt.
Die 8 Bisoustiere vereinigen sich tanzend um ihu her, bedecken ihn mit
ihren Roben, tanzen dann zur Schildkröte, wo sie dasselbe thun, worauf sie sich
au die Thüre der Medecine-Hütte begeben, daselbst eiue Art vou bedecktem Gauge
mit ihren Roben bilden, durch welche man die sogenannte Schildkröte wieder in
die Hütte trägt. Die ganze Ceremonie wird au diesem Tage 8mal Aviederholt, 4mal
vor und 4mal nach Mittag.
D r i t t e r T a g d e s O k ip p e : Dieselben Masken wie von gestern erzählt, tanzen
an diesem Tage 12mal, wobei sie weder essen uoch trinken. Eine Menge
von anderen Masken kommen uun noch hinzu: 1 ) Zw e i Männer, als Weiber verkleidet,
welcbe in diesem Aufzuge mittanzen, indem sie sich zur Seite der 8 ß i-
sonten halten. S ie tragen Kleider vou Bighom-Leder, Weiber-Beinkleider (Wi-
tasses), die Robe mit den Haaren nach aussen, bloss die Backen roth bemalt, das
Kinn tattowirt, den Kopf nach Weiberart mit Glasperlen (Rassade) verziert. 3 ) Zw e i
andere Männer stellen ein Paar Schwäne vor. Sie siud nackt, tragen einen Schwa-
uenschwanz in der Hand, sind über und über Avelss angestricben; bloss Nase, Mund
(Schnabel) und den unteren Theil der Beine mit den Füssen schwarz. 3 ) Eiu
Paar Klapperschlangen. Ihr Rücken ist, wie bei dieseu Thieren, schwarz quer gestreift,
die Vorderseite gelblich, von jedem Auge läuft über den Backen hinab ein