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überall in Menge ein prachtvoll himmelblauer Phlox, anch die Erdbeeren (F ra g a rid )
hatten ihre Blumen, so wie viele andere schöne Pflanzen, die rothe Aquilegia canadensis
u. s. w. Sehr viele zum Theil schöne Vögel belebten diese anziehenden
Gebüsche. Der Kuckuk, die carolinlsche Taube, der roihbrüstige Kernbeisser
(Fring. ludoviciand), die schön gelbbrüstige Icteria viridis, Sylvia aestiva, Sialia
Wilsoui, mehre Arten Finken, u. a. Fring. cyanea, erythrophthalma und eiue eben
so grosse neue Art, die wenigsteus io Audubons Synopsis vom Jahre 1 8 3 9 nicht
aufgeführt isf, und welche ich Fringilla comata nannte ( 3 .) , so w ie viele andere
liessen ihre Stimmen hören und waren in höchster Thätigkeit. Viele schöne Schmetterlinge
flatterten umher, unter ihnen Papilio Turnus, Aiax, Philenor, Plexippus
u. s. w.
Nachdem wir uns in den schönen Umgebungen hinlänglich umgesehen, wurden
Provisionen eingenommen, als ein Labsal und grosse Seltenheit frische Milch getrunken
uud danu die Beise fortgesetzt. Etwa um Mittag erreichten wir die Mündungen
des La Platte-FIosses, wohin man von Belle-Vue 6 Meilen rechnet, schifften
dann immer an der schön grünen Hügelkette hin, erreichten den Hügel Iron-
Ey e (Ischfä-Masö), und sahen mehrmals Wildpret. (CVrußs virginianus), wilde
Truthähne u. s. w. Als die Sonne sich neigte, passirten wir F ife -Barril-Creek
uud campirten dann gegenüber den Inseln desselben Namens am rechten Missouri-
Ufer. Sobald wir gelandet, besuchte ich die Umgebungen mit der Flinte, und kam
zuerst durch eine ziemlich luftige Weiden-Stangendickung, dann durch einen schmalen
Rohrbruch, gänzlich mit Teiehkolbe (Typha) bewachsen, dessen Boden noch
halb weich war. Hier hatten die Rakuhne (Procyon Lotor) gangbare Pfade getreten.
Jenseit des Bruches zog sich die mit Bäumen und Gebüschen bewachsene
Hügelkette mit dem schönsten Grün bedeckt hie, wo der Baltimore und die grüne
Icteria sehr häufig waren. Die letztere liess ihre Stimme unaufhörlich hören; sie
enthält eine Strophe, die in dem Gesang unserer Nachtigall vorkommt. Besonders
gegen Abend waren diese Vögel höchst belebt und beweglich. In der hohen Weidendickung
am Ufer waren in der Dämmerung die Whippoorwills sehr häufig und
ihre Stimmen hörte man überall.
Mit Heiterkeit brach der folgende Morgen ( t 4 . Mai) an, auch benutzten wir
denselben früh, schifften den Wheeping-Water-River (l’Eau qui pleurt) vorbei,
und stiegen öfters an das Land, um wilde Truthühner zu jagen, deren Stimmen zu
uns herüber schallten. Oefters trafen wir diese stolzen Vögel in hohen luftigen
Waidstämmen an, unter welchen eiu üppiger Graswuchs aufsprosste; sie standen
aber zu hoch für die Schrotflinte. In diesen erhabenen luftigen Schatten lebten die
schönsten Vögel dieses Landes, besonders war dies der Fall in dem hohen, schönen,
wilden üferwalde, an welchem wir um 1 0 Uhr anlegten. Dieser imposante
Wald bestand aus allen den verschiedenen Baumarten dieses Climas, mit einem Unterholze
von Prickiy-Ash (Zanthoxylum), von Haselgesträuchen, Cornus u. a., durchrankt
mit Vitis hederacea u. a. Arten dieser Gattung, mit Rhus, Smilax u. s. w.
Die Stämme waren hoch, gedrängt uud schäftig, viele lagen umgestürzt und moderten
mit Moosen uud Flechten bedeckt am Boden, Aesie machten das Gehen beschwerlich.
Hier schossen wir in kurzer Zeit Fringilla ludoviciana, Tanagra rubra,
Sylvia trichas, aestiva, Muscicapa ruticilla, Icteria viridis, Turdus feliv o x * ) u. a.;
auch JPapageien wurden gesehen, dereu G a rd n e r schon oben am I’Eau qui court
bemerkt hatte, kurz man würde hier für lange Zeit Beschäftigung gefunden haben.
In allen diesen Wäldern war jetzt eine gewisse Raupe so unendlich häufig, dass
alle Zweige und Bäume, besonders die der Weiden und Pappeln mit ibuen bedeckt
waren. Mau hatte die Kleidungsstücke sogleich mit diesen Raupen und ihren Gespinsten
bedeckt, sobald man nur in das Gebüsch eintrat. Etwa eine Meile unter
dem Liltle-Neraawha-Creek legten wir für die Nacht an, wo D a u p h in einen
15pfündigen Katzenfisch fieng.
Turdus fd i v o x , a u f Cuba Zo rxa l-O a to g eBannt, is t von D e L s S a g r a u n te r dem Namen Orjihe\K ca ro -
UnensCs abgebildet und a ls Turdus caroKnensis L ic h t beschrieben. Die Abbildung des A V ilso n Ist b e s s e r,
d. h. in mehr n a tü rlich e r SteUung darg e steUt, a la die d e s D e L a B a g r a .
Pr. MoximUian \. AV. Reise d. N.-A. %. Bd. 4 4