n e r , als eiu iu dem Umgänge mit den Indianern erfahrener Maun, nahm sogleich
seiue Vorsichtsmassregeln, zumal da eine bei ihm befindliche Mönnitarri-Frau ihn
benachrichtigte, die'Fremden seyen Arikkaras. Er liess nun seine Leute sich
allmählig bei dem einen der Feuer yersammeln und die Waffen bereit halten. E t
fürchtete zugleich für seine Pferde, die auf der Weide zerstreut waren, und von
welchen wirklich schon einige fehlten, auch hatte er einige seiner Leute schon abgeschickt,
um für die Nacfat in der Nähe ein sogenanntes Fort von Baumstämmen
zu erbauen. Die ludianer hahen den Gebrauch, Avenn sie Pferde stelilen wollen,
plötzlich eiu Zeichen zu geben, worauf sie alle fortspringen, die Pferde versprengen
und mit sich forttreiben. Da dieses G a rd n e r vorhersah, so bewachte mau die
Feinde genau, und als sie sich auf das gegebene Zeichen nun wirklich alle entfernten,
ergriff man drei von ihnen, warf sie nieder, und knebelte sie. Als dies
die Arikkaras bemerkten, kamen mehre von ihnen zurück, stellten sich unschuldig
an dem Entweichen der Pferde und baten für ihre gefangenen Cameraden; allein
G a rd n e r erklärte ihnen „wenn sie nicht sogleich alle Pferde heraus gäben, so
müssten die Gefangenen sterben“ von welchen indessen einer sogleich seine Stricke
durchschnitten hatte uud entwichen Avar. Die Indianer baten lange für die Gefangenen,
wurden aber abgewiesen. Da nun die letzteren ihren Tod vorher saheu,
so stimmten sie ihreu Todesgesang an, erzählten ihre Heldenthaten und dass
sie ausgezeichnete Krieger seyen. Der eine von ihnen besass des alten G la s s
Messer, auch halte man die Büchse des Ermordeten bei den Indianern gesehen.
Die Pferde wurden indessen nicht zurück gebracht, und da die Gefangenen eiu
Bedürfniss vorgaben, so führte man sie auf die Seite; allein hier in dem dichten
Gebüsche versuchten sie zu entspringen, wobei man den einen sogleich erstach,
und uach dem anderen mehre Schüsse that, worauf er ebenfalls mit dem Messer
vollends getödtet wurde. Man scalpirte sie nun beide, und ich habe einen dieser
Scalpe zum Geschenk erhalten, der aber leider in [dem Brande des Dampfschiffes
später verloren gieng. G a rd n e r liess zur Vorsicht die F euer sämmtlich auslöschen
und übernachtete in dem nun vollendeten Bollwerke. Die Nacht verstrich ruhig
und man fand am folgenden Morgen, dass sich die Indianer mit ihrer Beute entfernt,
und die Gefangenen für die Pferde aufgegeben halten. Die Arikkaras hatten
besonders für den einen der Gefangenen gebeten, der eiu berühmter Krieger war;
ja sie hatten selbst drei Pferde zurückgebracbt, sie iu der Nähe angebunden, um
sie gegen die Gefangenen auszutauschen, allein G a rd n e r hatte hierauf keine
Rücksicht genommen * ).
Am 9. Mai erreichten wir die Mündung des Joway (A y ow ä )- River, gegen 3
Uhr nach Mittag die des Big-Sioux-River bei eiuer bedeutenden Hitze. Wir bemerkten
einen Flug, wahrscheinlich von Pelikanen, unler Avelcben sich auch einige
graue Individuen befanden, sahen den grossen Reiher (A rd ea herodias) und eine
schwarzköpfige Möve den Fluss aufwärts ziehen; dann erreichten wir Floyd’s Grab,
und bei eiuer Wendung des Flusses eine Stelle, von Avelcher in nordwestlicher
Bichtung gegenwärtig ein Omäha-Dorf von etwa 5 0 Hütten lag. Gerne würde ich
diese Leute besucht haben; allein Avir konnten uns uicht füglich aufhalten, da es
uns au Lebensmitteln fehlte, wir auch schou durch die anhaltenden Stürme und das
schlechte Wetter zu viel Zeit verloren hatten. Am Abende übernachteten wir am
linkeu Ufer gegenüber der Mündung des Omaha-Creek. Das Wetter Avar angenehm
uud in der Üferdickung erschallte die Stimme der Eule (S tr ix nebulosa),
dagegen schwieg der Whippoorwill. In der Nacht entstand heftiger Wind.
Am folgeudeu Morgen (1 0 . Mai) war die Witterung schön und Avarm, iudem
der Thermometer um 8 Uhr 7 3 ° zeigte. Meist gepaarte Wood-Ducks (Auas
Sponsa) so wie Flüge von wilden Gänsen und Pelikanen unterhielten uus, bis wir
gegen 1 0 Uhr die schön grünen Hügel von W a s c h in g a -S a h b a ’s Grab erreichten.
Wir sahen hier Wildpret und Wölfe, uud fanden die Spuren dieser Thiere
• ) Diese Zusammenkunft G .a r d n e r ’a mit den A rik k a ra s scheint in W a s h i n g t o n - I r v i n g ’a W e r k e , Adventures
o f Capt. Bo nmville Cpag. 10 6 ) e rwiüint zu se y n , wo a b e r de r P a rtisa n oder F ü h r e r d e r PeJzhändJer
nicht g e n an n t wird.