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welches hei diesem Buchsiaben in deu americanischen Sprachen sehr häufig
vorkommt. Auf eine andere Art kann mau, wie es mir scheint, das weiche
französische j uicht deutlich machen.
1 0 ) Der deutsche Kehllaut ch, wie in deu Sylben ach, och oder tich ist schwierig
für Engländer uud Franzosen, welches auch G a lla tln bemerkt*), kommt
aber iu jenen americanischen Sprachen überall vor, daher muss der Leser
denselbeu kennen lernen, wenn er Jene Worte richtig nachsprechen will.
1 1 ) Das r wird von diesen Nationen nie guttural, sondern immer mit der nach
oben au den Gaumen angelegten Zungenspitze gesprochen; d und r , so wie
r , l uud « * * ) werden sehr häufig mit einander verwechselt, oder undeutlich
ausgesprochen.
1 3 ) Bei der Sylbe in habe ich öfters bemerkt, man solle das n französisch aus-
sprecheri, d. h. die Sylbe in klingt hier uicht wie ain im Französischen, sondern
bloss das n wird französisch ausgesprochen, der gauze Laut also beiuahe
wie i durch die Nase, uud sinkt nur am Ende etwas uach dem n hinab.
Wenn es nun die Pflicht eines jeden Reisenden in entlegenen, wenig bekannten
Ländern ist, nach Kräften Beiträge für die Kenntniss der Sprachen zu sammeln,
so habe auch ich in den nachfolgenden Blättern meine Notizen über diesen Gegenstand
zusammen gefasst, so unbedeutend und unvollständig sie auch, durch die
Schwierigkeiten, welche solchen Arbeiten im Wege stehen, sind. Die Rohheit der
Dolmetscher, der geringe Sinn für alle wissenschaftlichen Untersuchungen und selbst
die oft geringe Willfährigkeit der Indianer, abergläubische uicht zu enträthselude
Ideen uud dergleichen, Mangel an Ruhe und Zeit sind bei dergleichen Verhören oft
*) s . G a ü a t i n 1. c. pag. 4.
* * ) Ibid. pag. 4.5.
«ehr erschwerende Ursachen. Wenn ich hier und da einige kleine Abweichungen
von Herrn G a lla t in s Wortverzeichnissen bemerklich machte, so war es meine
Pflicht sie anzuzeigen, um der Sache selbst zu nützen uud der Wahrheit näher zu
kommen; denn Tadelsucht konnte gewiss nie meine Feder in Bewegung setzen, indem
es sich hier nicht von der Benutzung der Materialien, sondern von der Art
ihrer früheren Einsammlung handelt.
Ich habe die nachfolgenden Verzeichnisse zum Theil nach der Aussprache der
Indianer selbst, zum Theil nach derjenigen geübter Dolmetscher geschrieben, welche
meistens Ilalbindianer (Halfbreeds) uud daher der indianischen, wie der französischen
oder englischen Sprache vollkommen mächtig waren, oder die doch wenigstens
lange unter jenen Völkern gelebt hatten; eiuige endlich sind nach der Aussprache
und mit der gütigen Hülfe des Indian-Agent Major D o u g h e r t y entstanden,
der mehre dieser Sprachen in Vollkommenheit redete. Von mehren derselben habe
ich aus Mangel an Dolmetschern oder an Zeit nur einzelne Worte erhalteu, von
ändern mehre, uud die vollständigsten Verzeichnisse konnte ich von den Mandan-
uiid Mönnitarri-Sprachen geben, weil ich einen Winter unter diesen Leuten zubrachte.
Da ich bei den Maudans wohnte, so konnte ich einen kleinen grammali-
calischen Versuch von ihrer Sprache unternehmen, dessen Fortsetzung und Vollendung
leider durch Krankheit unterbrochen und verhindert wurden.
Da mir zuweileu nur ein Augenblick zu Gebote stand, um einige Worte zu
sammeln, so wählte ich 3 0 überall vorkommende derselben aus, die ich jedesmal
zuerst fragte, um sogleich eine kleiue Vergleichung anstellen und auf die Verwandtschaft
der Natiouen schliessen zu können. Sie waren die nachfolgenden;
Sonne Wasser Kopf Mund
Mond Erde Arm Bogen
Stern Mann Hand Pfeil
Gott Weib Haar Pfeife (Tabaks-)
Feuer Kind Auge Tomahack (Streitaxt).