ohne dass sie zu fresseu bekameu. Auf der Bisonjagd im Winter, wenn der
Schnee eine Kruste hat, fahrt man mit leichten Hundeschlitten in die Heerde hinein,
der Schütze sitzt oder kniet mit Bogeii und Pfeilen und eiu eiugeübtes Gespann ist
nicht zu halten, wenn es die Bisouheerden bemerkt. Im Norden bezahlt mau 3 gute
Schlittenhuude selten unter 1 0 0 Dollars. Eiu einzelner Hund, wenn er. recht gut
und stark ist, kostet 6 0 bis 7 0 Dollars; doch am Missouri stehen dergleichen
Thiere bei weitem nicht iu so hohem Preise.
Am 3 8 . December gegeu Mittag veniahmen wir wieder die Trommeln der Indianer,
mehre Káua-Karakáchka kündigten die Baude an, welche neulich deu Tanz
des halbgeschoreneu Kopfes, Ischohä-Kakoschuchat**gekauft hatte. Bald nachher
zog, A'ou einer Menge vou Zuschauern begleitet, die ganze Gesellschaft, höchst
bunt und schön gekleidet in das Fort ein. Etwa 2 0 kräftige, schlanke, junge Männer,
den Oberleib nackt (als sie kamen, hatten sie ihre Roben umgehäugt, die sie
aber abwarfen), auf das bunteste gemalt und geschmückt, schlossen im Hofraurae
des Fortes deu Kreis. Ihre lang herabhängendeu Haarstränge waren mit röthlicliem
Tlione bestrichen und mit dem schön bunt gefärbten Paokatkápe verziert; eiue Ad-
lerfedor stand, oder mehre andere Federn Avaren quer in den Haaren befestigt, andere
hatteu einen langen Zopf mit 5 bis 6 runden, messingenen Rosetten, uach
Art der Dacotas, manche einen herabhängendeu Busch vou tihufedeni, Bärenhalsband
uud OtterschAvanz, Otterbiuden, Wolfsschwänze au den Fersen, rothe tuchene
oder lederne, oft bemalte Leggings, zum Theil mit Schellen besetzt, einen Spiegel
an der Hand oder vor dem Leibe hängend, auch trugeu sie die verschiedenen Insignien
des Tanzes, z. B. die laugen oben gekrümmten, mit Otterfell bcAvickelteu und
mit Ifederu behängten Stangen (von ihnen Ihskopka, und vou den Mönnitarris
Biddá-Schakúp benannt), die gerade mit rolhem Tuche überzogene Stange, (siehe
B. I. pag. 5 7 7 . uud 5 7 8 .) u. s. w ., so wie Flinten oder Bogenlanzen in den Händen.
Einer hatte die grosse Mahchsi-Akub - Háschka, die lange Ifederhaube mit
Hörnern und Ilermelinstreifen auf dem Kopfe, eiu anderer Mann sass zu Pferd, Avar
mit gelbem Thone angestricben, mit rothen Wunden und dem herabfliessenden Blute
bemalt, iu der Hand Bogen und Pfeile ohne Köcher tragend; seine Beinkleider Ava-
ren vou rothem Tuche mit einer Reihe von Schellen besetzt, sein Falbe war ebenfalls
bemalt und der Zaum mit rothem und blauem Tuche verziert. Die drei Musikanten
gehörten zu der Bande der Káua-Karakáchka, sie trugen schlechte wollene
Blanket-Rocke. Sobald die Trommel geschlagen wurde, legten die Tänzer den
Oberleib vor, und sprangen mit gleichen Füssen iu die Höhe, während sie ihre
Gewehre gleichsam zum Schüsse bereit und den Finger am Abzüge hielteu. Auf
diese Art tanzten sie etwa eine Minute lang im Kreise herum, jauchzten dann, und
ruheten ein wenig, Avorauf der Tanz wieder seinen Anfang nahm und auf diese
Art abwechselte. Man Avarf ihnen eiueu Haufen Tabaksstangen auf den Boden,
worauf sie bald auseinander giengen, ihre Robeu uninahmen und nach Ruhptare zog
en , wo sie ebenfalls tanzten und übernachteten, dann aber ihre Künste auch bei
den Möunitarris zeigten. Den Tanz dieser Bande siehe auf der Vignette des XXV.
Capitels.
Herr K ip p hatte von Herrn M c k e n z ie deu Befehl erhalten, nach Fort-Union
zu kommeu; er traf daher die nöthigen Anstalten zu dieser Winterreise. Von den
Indianern kaufte er 1 8 Hunde, welche mau einsperrte, die Zubereitung der Schlitten
verursachte Leben im Forte. Am 2 9 . December zeigte der Thermometer um 8
Uhr Morgens nur 1 9 ° Fabr. (etwa — 6 ° Reaum.); alleiu der heftige NordwestAvind
war so schneidend, dass man es in der Prairie nicht lange ausbalten konnte. Dessen
ungeachtet wurden die Hunde zusammen getrieben, unter A'ielem Sträuben angespannt,
und die Reise gieng vor sieb. Herr K ip p reiste mit fünf indianischen
Schlitten und einer hinlänglichen Anzahl von AvohlbeAvaffiieten Engagés, bei dem
schneidenden Winde ab, C h a rb o n n e a u begleitete ibu iu einer sogenaunteu Cariole,
ein hölzerner bequemer Schlitten mit einem Pferde bespannt, um Eleisch für uns
bei den Indianeru zu kaufen. Der Anblick der Caravane Avar sehr unterhaltend;
denn viele der ungeAvöhnten Hunde machten mancherlei Sprünge und wurden zur