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1 3 ) Der 3Tonat des kleinen Frostes, la lune du petit froid, dessen Name der Erzähler
uicht kannte.
Vou der Jagd und dem Kriege lässt sich für die Mönnitarris nicht viel sagen,
was nicht schon hei den Maudans erwähnt wäre, ln Anlegung der Cabrl-Parke,
Öh-Cbidäi (ch guttur., däi zusammen) die man im Monat April in einem halben
Tage fertigen kann, sollen sie sehr geschickt seyn, obgleich sie jetzt seit einiger
Zeit keinen dergleichen mehr gemacht haben; aucb die Vogeljagd wird bei ihnen,
wie bei den Mandans betrieben. Aus der Haut der Cabris werden Schube bereitet.
Gegen die Weissen sind die Mönnitarris jetzt in der Nähe des Missouri friedlich,
doch wird mau in der Prairie, wenn man ihren Kriegspartheien begegnet, g e -
w'öbülicb ausgeplündert. Im Norden am Red-River und gegen die dort lebenden
Weissen uud H a lf -Breeds handeln sie oft feindlich. Ihre eigentlichen Feinde sind
die Blackfeet, I s s i- Schüpischa, die Grosventres des prairies, Eirichüh - Aeruch-
pähga C zusammen, tih Nachdr., alles kurz), die Assiniboius, Heduschib-lddi (zusammen,
iddi kurz), die Dacotas, Schaönni, die Pähiii’s , Säjeruchpäbga ( j franz.,
(ga guttur.), die Arikkaras, Arakärahu, die Schayeniies, Itäh-Ischipäbji*) (erstes
i sehr kurz, das Ganze kurz und leise) die Krih’s, Schah'i, die Arrapahö’s , ita-
Iddi**). Ihre Alliirten siud die Mandans, Arabücku, die Crows, Haiderohka***)
welche sie auch schlechtweg Ihchätsa (ch guttur.) nennen.
Mit den Körpern ihrer erschlagenen Feinde gehen alle diese Indianer barbarisch
um. C h a rb o n n e a u hat erlebt, dass die Mönnitarris einen im Winter erschossenen
Assiniboin mehre Monate laug aufgehoben uud am Tage gewöbnlich
•) Dies te d e iite t „ d ie g e streiften F e d e rn ,“ w e il sie ih re Pfeile g e rn m it den w eiss nnd s c hw a rz g e streiften
Schwungfedern des wilden Tru th ah n s befiederu.
* * ) Der Name 1 - t a - l i h , welchen S a y (S. L o u g s exped. Vol. I I I . pag. 5 6 . ) in d e r Note a n g ieb t, is t nicht
richtig.
•r**) Die Crows z e rfa lle n in ein P a a r D.anden, vo n welch en die M ö u n itarris eine zw e ite G ilic h a -Is tä Cgih
g u ttu r-, deutsch) n en n en , die a n d eru sind die Haiderohka (welches auch d e r a llgem eine Name is t ) , w ö rtlich
ü b e rs e tz t „ d ie mittle re Bande.“
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aufstellten, um uach diesem Ziele zu schiessen. Verstümmelung der erlegten Feinde
ist gewöhnlich bei ihnen. Gefühllosigkeit bei Gefangenen ist allen rohen Menschen
eigen, sie empfinden nichts bei den Qualen und Martern lebender Wesen , besonders
die Jägervölker. In dieser Hinsicht unterscheidet sich der brasilianische Wilde
nicht von dem Nord-Americaner und dem Gaucho im Süden dieses Continents*),
so wie von dem Naturmenschen aller Welttheile.
Die Mönnitarris sollen wenige wahre Heilmittel kennen, wie die Maudans.
Die Trommel, Wirrä - Chärriki (ch guttur., r Zungensp., alles sehr k u r z ), das
Schischikué, E i - P 6hchä (ei wie ä i, zusammen als lauter Vortoii, (ch guttur.) und
der Gesang der Mededne-Männer müssen das Beste bei der Heilung thun. Bei
Wunden sengen sie das woblriecbeude Gras (Anthoxanthum odoratum?), lialteu
die Hände in den Rauch und dann über die Wunde, aber etwas davon entfernt.
Ist dies geschehen, so legt man ein Stückchen Talg auf die Wunde. Ein Paar
scalpirte und wieder geheilte Äläuuer, so wie viele grosse Narben an den Körpern
dieser Indianer zeigen von der Heilkraft ihrer starken Natur. Die Medecine-Männer
haben einen besonderen Gesang ohue Worte, der als letztes Mittel angesehen
wird, um einen Sterbenden in das Lebeu zurück zu führen. Nur der Beschwörer
singt alsdann zu seinem Schischikué**).
Ihre Todten legen die Mönnitarris immer auf Gerüste, Mähsatti - Orühschka (r
Zungensp.). Da der Herr des Lebeus es nicht gern siebt, dass sie sich unter einander
streiten und tödteu, so werdeu diejenigen, welche dieses thun, in die Erde
begraben, damit mau sie nicht mehr sehe. Mau legt aber in diesem Falle einen
Bisonkopf auf das Grab, damit die Bisouheerden nicht Avegbleiben sollen; denn,
wenn sie die Böseu wittern würden, so könnten sie fortzieheu und nicht wieder
* ) Deber die sea Gegeastand siche meioe b rasil. Reise uud d ’O r b i g n y ’ s Schilderung d e r Sa laderos d e r
Gan d ío s (s. dessen vogages Vol. I I. pag. 1 5 1 .) .
• * ) Die Maudans sag en vou den M ö n n itarris, sie b a tten ih re meisten M e d e c in e -F e s te v e rn a ch lä ssig t, deshalb
w ü rd en aucb so v iele von ihnen in den Gefechten getödtet.