teren hielten sich weiter aui Flusse abwärts auf. Die Jäger von Fort-Ünion waren
2 9 Tage abwesend g ewesen, und hatten in dieser Zeit nur zwei Stiere, zwei
Kühe nnd eiu Kalb geschossen. Man huugerte in diesem Winter am ganzen Missouri
von Fort-Ciarke aufwärts, einige Stelleu ausgenommen. Von Fort-M'kenzie
hatte man noch keiue Nachricht gehabt. Ich hatte verschiedene Gegenstände von
Fort-Union zu erhalten gewünscht; allein Herr H am ilto n konnte sie bei dieser
Gelegenheit uicht mitsenden, da die Schlitten zu sehr beladen waren, versprach sie
aber iu dem kommenden Frühjahre unfehlbar durch die Leute zu senden, welche
man mir versprochen hatte, um uns deu Missouri hinab nach Fort-Pierre zu bringen.
Auf dem Rückwege hatte Herr K ip p 1 1 Tage gebraucht, und war dabei wieder
sehr viel zu Fusse gereisst. Seine Hunde hatten drei Tage hungern müssen, und
sie erhielten jetzt zerschnittene F e lle , da wir kein Fleisch besassen. Dreizehn
Stück der Hühner des Fortes waren durch die grosse Kälte umgekoramen. Der
letzte Tag des Monats Januar brachte uns ein ungewohntes Gefühl, wir hatten nm
8 Uhr Morgens bei M^estwind 2 3 ° Fabr., und konnten in unserer Wohnung kaum
die Wärme des Feuers ertragen. Gegen Mittag trat vollkommenes Thauwetter ein,
und diese gelinde Witterung verschaffte uns sogleich eine Menge von indianischen
Besuchen.
Am 1 . Februar sandte Herr K ip p 3 Engagés mit 2 Hundeschlitten den Fluss
hinab nach dem Wiuterposten bei den Yanktonans, welchem P i c o t t e vorstaud, um
daselbst Fleisch zu erhalteu; denn unsere Nahrung bestand einzig und allein in
Mayssuppe und Maysbrod, und zu den Lichtern fehlte es uns an Talg. Die Hunde
jener Abgesandten schrien kläglich, als man sie eiospannte, da ihre Füsse von der
letzten Beise noch wund und blutend waren. Aus Mih-Tutta-Hangkusch batten
wir heute die Nachricht erhalten, dass drei feindliche Indianer (Assiniboins) während
der Nacht in dem Dorfe gewesen waren, um irgend jemand zu erschiessen,
und am Morgen wurde auch die Stelle gefunden, wo sie verborgen gewesen waren,
indem einer von ihnen sein Knieband hatte liegen lassen. Durch die Wand
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der Hütte hatten sie nicht hindurch schiessen können, mit Tagesanbruch waren sie
unverrichteter Sache abgezogen und man fand aucb die Spuren einiger feindlichen
Indianer, welche über den Fluss gekommen waren. Am 2 . Februar kam einer der
zu P i c o t t e abgescbickten Schlitten zurück, welcher zerbrochen war. Der begleitende
Mann hatte die auf die Bisonjagd ausziehenden Mandans angefroffen, welcbe
ihn zurück hielten, damit er ihnen das Wild nicht verjagen möge. Den Mönnitarris
hatten die Assiniboius in der vergangenen Nacht 3 Pferde entwendet; 1-50 der
ersteren hatten sich sogleich aufgesetzt um die Diebe zu verfolgen uud zu tödten.
Ara 3 . Februar Morgens war der Anblick der Gegend sebr verändert, der
Schnee zur Hälfte verschwunden, und der Thermometer zeigte um 8 Uhr 3 9 ° ,
grosse Strecken waren vom Schnee entblösst, nur die Hügel noch ileckweise mit
demselben bedeckt; dennoch wurde bei diesem starken Thauwetter der Boden nicht
nass, denn der anhaltende Wind trocknete die Feuchtigkeit sogleich hinweg. Die
Rabeu uud Elstern stricfaen wieder frei iu der Prairie umber, um ihre Nahrung za
suchen. Auf der Eisdecke des Flusses stand viel Wasser. Am Nachmittage gieng
die Nachricht ein, dass von den verfolgenden Mönnitarris eiue kleine Kriegsparthei
der Assiniboins ereilt und ein junger Mensch derselben getödtet worden sey; sie
batten ihu schlafend gefunden, mit Peitschenhieben aufgeweckt und dann getödtet.
Diese Assiniboins sind sehr kühn. Besonders im Herbst und Frühjahre nähern sie
sich den Dörfern der Mandans und Mönnitarris, aber auch im Sommer und Winter
oft einzeln oder in geringer Anzahl, und erschiessen zuAveilen unvermuthet einzelne
Menschen. Ein Assiniboin schoss auf diese Art iu eiueu Haufen junger Leute, die
an der ümpfählung des Dorfes standen, und tödtete einen von ihnen. Die übrigen
machten Lärm, während dessen nahm der Mörder deu Scalp des Erschossenen,
flüchtete sich das steile üfer hinab nach dem Flusse, wo viele Menschen badeten,
und entfloh glücklich zwischen allen diesen Feinden hindurch. Andere Assiniboins
stahlen aus einer Mönnitarri-Hütte 1 1 Pferde und erst bei dem letzten bemerkte
man sie. Man schloss schnell das Dorf eiu, allein sie waren entflohen. Aus einer