ventres selbst den Vertrag abgeschlossen, der aber gewöhnlich nicht von langer
Dauer ist. Mehre Krih-Iiidianer trafeu zu Fort-Union eiu, und unter ihnen der
berühmte Medecine-Manu oder B eschwörer Mähsette-Kuiuab*) (L e Sonnant), w e lchen
Herr B o dm e r mit grösser Mühe zeichnete, da er durchaus nicht stille sitzen
konnte (siehe die Vignette dieses Capitels). Er litt sehr an den Au g en , klagte
über seine Armuth, wollte ein Pferd geborgt haben, und dasselbe erst später bezahlen.
Dieser Mann steht iu Aiisehn bei seinen Landsleuten, w e il er stark in Beschwörungen
seyn so ll, uud selbst die Engagés der Compagnie glauben fest an
dergleichen Gaukeleien. S ie erzählen merkwürdige Anecdoten von diesem Indianer.
Oefters hat er ein kleines Zelt vou Stangen mit Fellen und wollenen Decken Überhängen
und fest verschliessen lassen, nachdem man ihm darin die Arme und Hände
fest gebunden uud ihn gänzlich eingewickelt an einem Pfahle befestigt hatte. Nach
eiuer W e ile hörte man in der Hütte die Trommel und das Schischîkué, das ganze
Z e lt fieng an zu zittern und zu wanken, man vernahm Stimmen von Bären, Bison-
teii und anderen Th ieren, und die Indianer glauben, der böse Geist s e y herab g e kommen.
Oeffnete man nachher das Z e lt, so fand man deu Beschwörer gebunden
und befestigt w ie zuvor, und er sagte aus, wa s er von den befragten Geistern erfahren
habe. Nach der Versicherung der Canadier und Indianer waren jen e Prophezeiungen
jedesmal richtig eingetroffen, und es würde ganz überflüssig g ewesen
s e y n , diese abergläubischen Menschen vom Gegeutbeile überzeugen zu wollen.
Einst soll sieb der Sonnant zu Fort-Ciarke befunden haben, w o alle Anwesenden
Zeugen seiner Kunststücke waren. E r sagte vorher, e s werde ein Reiter auf einem
Schimmel kommen und getödtet werden, und nicht lange nachher erschienen
Chayeiine-Indianer, vou welchen man einen auf einem Schimmel fing und lödtete.
Dieses Ereiguiss wird noch jetzt als ein B ew eis angesehen, dass der Sonnant Umgang
mit überirdischen Mächten habe. Seine Medecine, die der Beschwörer alsdann
auf dem Kopfe trägt, ist die abgezogene Kopfhaut eines Bären. So viel ist
*) Das zw e ite e n u r h a lb ausg esp ro ch en .
g ew is s, dass v iele dieser indianischen Gaukler sehr fertige Taschenspieler sind,
und durch Kunstgriffe uud listigen Betrug deu rohen Haufen zu täuschen wissen * ).
Am SO. October trafen mehre angesehene Männer der Assiniboins ein, u. a.
A j a i i j a n * * ) (le fils du gros français), gewöhnlich General Jacksou genannt, ferner
M a u t ö -Ü i t k a t t (der verrückte Bär, Tours fou) und H u h - J i o b (der verwundete
F u s s , la jambe b le ssé e ), alle drei schöne ansehnliche Männer. A j a n j a n
ist, w ie man sagt, eiu falscher Mensch. Au seinem Körper zeigte er uns mehre
geheilte Wunden, u. a. einen Pfeilschuss in die Brust, uud einen Flintenschuss
durch den Arm. Der schönste der drei Krieger war der tolle Bär. Sein Gesicht
war oben roth, das Kinn bis zum Munde schwarz bemalt, die Brust stark mit
schwärzlichen iu verschiedener Richtung tatowirten Streifen bezeichnet Am Oberarm
und Handgelenke trug er blanke metallene Armringe und sein Anzug war
schön. A lle diese Leute sind Stone-Iud ians, oder vom Stamme der Geus de roche.
Mehre uns noch unbekannte Assiniboins folgten allmählig nach, so dass am 3 1 .
General J a c k s o n mit 3 3 seiner Krieger seinen feierlichen Einzug im Forte halten
konnte. S ie rückten in Linie heran und wurden zum Theil in das indianische Zimmer
geführt, w o sie rauchten. Unter ihnen befand sich ein in seinen Winteranzug
gekleideter Mann, der ein Dachsfell als Mütze auf dem Kopfe und Handschuhe
trug, welche letztere unter den Indianern eine grosse Seltenheit siod. Sein Name
war Päsesick-Kaskutäu * * * ) (nur Pulver, rien que de la poudre) und Herr B o dm e r
zeichnete ihn sehr ähnlich in ganzer Figur. V ie le Weiber mit ihren beladenen
Hunden kamen an, und nie habe icli solche kläglich verhungerte Thiere gesehen!
Ihre Rücken waren bogenförmig zusammen gezogen und sie konnten kaum g eben,
erhielteu aber dabei immer noch Schläge. Einer derselben war lahm und konnte
nicht fort, bei jedem Schlage schrie das arme Thier kläglich. Eiu anderer Hund
*) V o n e ineni v e ru n g lü c k te n V ersuclie e in e s i
Qdianischen G a u k le rs r e d e t au ch Capt. F r a n k l i n , s ie h e d e s-
b eo b ach tete g e n au e in e n so lch en B e s c hw ö re r, w e lch e r ans
1 e rs te Re ise p ag. 6 4 . Dr. R i c h a
d ie s e r Ursache s e in e K u n ststü ck e au ch Dicht z u S tan d e brach te.
**) Gan z fra n zö s isch a u szu sp rech en .
••* ) e k u r z und h a lb a u sg e sp ro ch e n , ä un d « g e tre n n t.