Gelegenheit geben, ihre Arbeiten immer mehr zu vervollkommnen. Einige Schriftsteller,
u. a. M c k e n n e y iu seiner history o f the Indian tribes o f North-America
scheinen den von den Reisenden eiugesammelten Vocabularien nicht viel Werth bei-
znlegen, welche allerdings häufig oberflächlich und leichtsinnig behandelt werden;
allein man möge bedenken, dass im inneren Nord-America jetzt schon vortreffliche
Dolmetscher für die indianischen Sprachen gefunden werden, so wie auch die Indianer
selbst verschiedene Spracheu oft geläufig reden, und dass man auf diese Art
doch immer interessante Beiträge für die Kenntniss obiger Mundarten zu erwarten
habe.
Besonders auflallend ist bei der Betrachtung der Völker von America, die
grosse Manniclifaltigkeit ihrer Sprachen und Mundarten, welche oft auf kleine Völkerstämme
eingeschränkt sind, und deren Entstehung sehr richtig von Ilerrn G a lla t
in erklärt wird*). Aus dem interessanten Werke des eben genannten Gelehrten
geht nun aber auch hervor, dass eiu gewisser gleichartiger Character den vielartigen
americanischen Sprachen eigen ist, der für ihren gemeinschaftlichen Ursprung zeugt,
so wie für das Alter der americanischen Bevölkerung**). Um so mehr Interesse
gewinnt diese IMaterie für den Blick des Sprachforschers, und es ist In dieser Hinsicht
mit Vergnügen zu beobacliten, wie nach Massgabe der grösseren Ausdehnung
dieser Untersuchungen, der Antheil an denselben in America immer mehre Theilnehmer
nnd Bearbeiter findet.
Dergleichen Arbeiten würden weit leichter und belohnender seyn, wenn die
* ) H e rr G a l l a t i n drü ck t sich Cpag. 1 5 1 ) folgenderinassen ü b e r diesen Gegenstand a n s: „ o n the other hand,
the great e xtent o f g round necessary to sustain g am e , sufficient fo r Ihe subsistence o f a very moderate population
, compels them (the In d ia n s) to separate aud lo fo rm a number o f sma ll independent communities.
I t m a y easily be perceived that the perpetual slate o f w a r fa r e , in which neighbouring tribes are engaged,
had Us origin in the same came which has produced the great diversity o f American languages nr dialects.
W e m a y also understand, how the affections o f the Indian became exclusively concentrated in his own tribe,
tlie intensity o f that n a tu ra l feeling, how it degenerated inlo deadly hatred o f hostile nations, a nd the excesses
o f more than savage fe ro c ity , in which he indulged tinder Ihe influence o f his utireslrained vindictivs
p assions.“
=*'*) G a l l a t i n 1. c. pag, 113,
Wortverzeichnisse nach gleichen Grundsätzen uud auf eine zweckmässige Art abgefasst
und nieder geschrieben würden. Die meisten derselben sind von Engländern
oder Anglo-Americanern nachgeschrieben, welche zum Theil, wie die Franzosen,
die indianischen Kehltöne uicht richtig wiedergebeu können; welches aucb G a lla tiii
bestätigt*), und es ist ein Characlerzug aller jener Sprachen, dass sie durchaus
mit solchen Kehltönen angefüllt sind. Ein zweiter Mangel der gewöhnlichen Wortverzeichnisse
liegt in der Weglassung des Acceuts; denu auch dieser cliaracterisirt
gauz besonders die americanischen Sprachen. Die eiue der von mir beobachteten
Sprachen ist u. a. so schwierig zu schreiben, dass ich mit der grössten Anstrengung
viele Worte nicht wieder zu geben wusste; ich rede von der der Grosventres des
prairies oder der Fall-Indiaiis einiger Engländer, für welcbe selbst die Pelzbandel-
Compagnie noch keinen Dolmetscher hatte auffiudeu können, und alle Geschäfte mit
diesen Indianern, in der Blackfoot-Sprache abzumachen genöthigt war. Die meisten
übrigen Spracheu des Missouri-Laufes könueu wohl unbezweifelt vou keinem Volke
so leicht uud richtig uachgesprocheu werden, als von Deutschen oder Holländern,
weil sie, wie gesagt, voll von Kehltönen sind und grösstentheils harte Endungen
haheu. Aus der angegebenen Ursache bleiben die englischen Wortverzeichnisse für
jene Natiouen immer mehr oder weniger unvollständig, welches P i c k e r in g sehr
wohl fühlte, der daher auch für seine Landsleute eine der deutschen Schreibart
mehr analoge Bezeichnung der Töne vorschlug**), welche, wenn sie in Anwendung
gebracht wird, die heilsamsten Resultate in dieser Hinsicht hervorbringen mus.s.
P i c k e r i u g s Vorschlag geht für seine Landsleute dahin, die Vocale auf nachfolgende
Art auszusprechen:
a wie in dem Worte father,
e wie in there,
•) s. G a l l a t i t t 1. C. pag. 4.
* * ) S. P i c k e r i u g an essay i
bridge IQäO.
; uniform orthography fo r the Indian Languages o f N o rth -Am e rica . Cam