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darauf das gewölbte Dach mit einem viereckigen Ranchloche und Rauchfange, w ie
an den Sommerhüttea beschrieben, g der Eingang, den zwei vorspringende oben
bedeckte Wände schützen, gleich einer Röhre. In f ist die Thüre, ein verhängendes
Stück ausgespannten Leders. In d d befindet sich eiue Querwand, welche den
Luftzug abhält, sie ist hoch und sehr dicht vou Rohr und Weidenästen gemacht.
In e befindet sich eine zweite solche, aber etwa nur drei Fuss hohe Scheidewand,
hinter welcher die Pferde stehen, a Ist der Feuerplatz, um welchen die Sitze c c
c c der Bewohner, flach an der Erde, von Weideuzweigeu gebildete Pritschen mit
Fellen bedeckt, befindlich sind; b b b b sind vier starke Pfeiler, welche das Dach
trageu, und oben durch Querbalken sehr gut verbunden sind. In i befand sich ein
grösser Bettkasten von Leder, in welchem die Familie schlief. Ueber dem Feuer
hieng von deu Querbalken des Daches eine Kette mit dem Kochkessel herab, in
welchem man das Abendessen für uns, sehr wohlschmeckenden süssen Mays, bereitete.
Der Hausherr war abwesend, wir fanden aber seine Frau, Tochter uud
Schwiegersohn, die uns freundlich empfingen. Noch hatten wir etwas Zeit bis zum
Anfänge des Medecine-Festes, welches in dem Tanz des halbgeschorenen Kopfes
(ischohä-Kakoschöchatä) bestand, den die Kaüa-Karakächka oder Soldaten an die
Raben-Bande (Häderuch-Öchatä) verkaufte. Vierzig Nächte lang sollte dieses Fest
dauern, und auch der Schwiegersohn aus unserer Hütte befand sich unter den Verkaufenden.
Wir rauchten um das Feuer sitzend, während im Dorfe schon die
Trommel geschlagen wurde, um die beiden handelnden Vereine zusammen zu rufen.
Nach 7 ühr begaben Avir uus nach der Medecine-Hütte. Sie war gänzlich ge-
ränmt, nur an den Wänden sassen Weiher umher, das Feuer brannte in der Mitte,
vor Avelchem wir an der Schirmwand d d mit mehren angesehenen Männern vou
der Bande der Kaüa - Karakächka Platz nahmen. Links von uns an der Wand
sassen iu Reihe die übrigen Soldaten (Soldats), etwa in allem 2 5 an der Zahl, zum
Theil in schönen Anzügen, jedoch die meisten einfach gekleidet, zum Theil mit
nacktem Oberleibe, ihre Waffen in der Hand und in der Mitte hatten drei die Trommel
schlagende Männer Platz genommen, imter ihnen der alte Bär, M a tö -C h ih ä ,
und der SchAviegersohn unseres HausAAÜrthes. Zur rechten Seife des Feuers standen
die jungen Männer der Hähderuch-Ochalä, welche heute kauften; sie mussten
sich nun den Soldaten, den Verkäufern angenehm machen, ihnen viele Dinge von
Werth, Pferde, Avollene Decken von verschiedener Farbe, Tuch, K esse l, Flinten,
Pulver, Blei u. a. Dinge geben, das Fest v o n 4 0 Nächten veranstalten, sie AA’ährend
dessen mit Speisen und Rauchtabak bewirlheu, uud ihnen alle Abende ihre Weiber
anbieten. Die Kaüa-Karakächka hatten eiugewilligt und die Festlichkeit wurde
nun alle Abende auf nachfolgende Art gefeiert.
Als wir Platz genommen hatteu, war die Baude der Verkäufer noch uicht gegenwärtig,
man vernahm aber bald ihren von Trommelschlägen begleiteten Gesang
und sie traten mit ihren Insignien herein. Diese bestanden iu vier, wohl sieben bis
acht Fuss langen Stangen oder Lanzen (Mauna, das Holz, genannt), deren Spitze
von Eisen einer Degenklinge glich, und nach unten getragen wurde. Die ganze
übrige Länge des Instruments ist mit breiten Binden von Otterfell (w ie bei den
Blackfeet B. I. pag. 5 7 7 abgebildet) dicht umAvickelt, und an der Spitze, so wie
an mehren ändern Stelleu mit gepaarten Fellstreifen behängt. ZAvei dieser Stangen
sind oben gekrümmt, zwei derselben gerade. Das fünfte Wahrzeichen bestand iu
einem roth aiigestricheneii, au seiner Rückseite mit einigen Federn verzierten Kopfbrecher
mit eiserner Spitze, dann aus drei abwechselnd mit scbwrarzen und weissen
Federn gezierten Lanzen (B. I pag. 5 7 8 ) , und endlich eiuem sehr schön aufgeputz-
len Bogen und Köcher. Diese neun Insigiiien wurden herein getragen, die Soldaten
blieben aber zuerst an der Thüre hinter der SchirniAvand verborgen stehen, und
hielten jene Zeichen in den Raum der Hülte hinein. Als sie in dieser Stellung
eine Weile gestanden, gesungen und die Trommel derb geschlagen hatten, traten
sie e in , stellten die Iianzen oder Stangen an die Wand, und steckten deu Kopfbre-
clier neben den einen Tragepfeiler der Hütte in die Erde, Avorauf sie sämmtlich an
der Wand ihren Platz ciimahmeu. Während Gesang und Trommeln in Zwischen