(F e lis ru fa ), welcher ziemlich zahm war. In der Gegend des Kentucky-Flusses
brach unsere Maschine zum zweitenmal, doch stellte man sie während der Nacht
zu Vevay wieder her; wir erreichten am 1 6 . Juni Bising-Sun , sahen Petersburg
uud Aurora, wo das Ünited-States-Mail-Steemboat-Franklin schnell bei uns vorbei
lief, befanden uns dann bei Lawrencehurg und trafen gegen Mittag in Cincinnati ein.
Cincinnati ist eine ansehnliche Stadt mit bedeutendem Handelsverkehr und einer
sehr lebhaften Dampfschifffahrt. Eine Menge dieser Fahrzeuge lagen hier am üfer
des Ohio vereint. Die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt sind schon von verschiedenen
Eeisenden geschildert worden, ich will daher nur von einigen naturhistorischen
Anstalten reden. Wir konnten sie jetzt ungehindert aufsucheu, da die Cholera uns
nicht mehr eineiigle. In dieser Hinsicht ist allein das sogenannte Western-Museum
des Herrn D o r f e u i l l e zu bemerken, welches schon M i s s -T r o l l o p e beschrieb.
Ich fand daselbst mehre interessante Gegenstände, obgleich alle americanische Anstalten
dieser Art nicht auf den wissenschaftlichen Nutzen, sondern für den Gelderwerb
berechnet sind. Dieses Museum ist täglich Abends von 8 ühr an beleuchtet
und es wurde Musik daselbst unterhalten, welche meist von Deutschen ziemlich
schlecht aufgeführt wird. In dem einen der Zimmer befand sich ein kleiner Springbrunnen,
um welchen die Beschauer sich auf Bänken umher lagerten, und das
Wunderwerk anstaunten. Der Besitzer hat Sinn für die Wissenschaften, und
würde sein Auge mehr auf solche Gegenstände richten, wenn er in dieser Hinsicht
mehr Aufmunterung fände; allein seine Sammlung wurde erst zahlreich besucht, als
ec in den oberen Bäumen die alberne Vorstellung der Hölle anbraohte. Grotten,
in welchen eine Menge von schenssliohen Skeletten sich bewegen, unter welchen
der Teufel eine Hauptrolle spielt, diese und andere grässliche Scenen ziehen den
rohen Pöbel an, nnd verschaffen eine reichliche Einnahme. Herr D o r f e n i l l e besitzt
übrigens einige interessante Gegenstände, n. a. Versteinerungen, Abdrücke, in-
(lianiscbe Antiquitäten, mexicanische Gegenstände, auch Bruchstücke auf Pergament
gemalter Hieroglyphen, wovon sich indessen das beste Stück gegenwärtig in den
Händen des einige Meilen von hier wohnenden bekannten Engländers B n llo c k befand,
und welches ich daher nicht zn sehen bekam.
Bei einer üntersuchnng der Buchläden fand ich nur elegant gebundene belle-
trislische Werke, so wie statistische über verschiedene Länder, aber weder natur-
historische, noch AbbUduiigen nnd Beschreibungen der zu sebr vernachlässigten indianischen
Bevölkerung des Landes. Ich machte mehre interessante Bekanntschaften,
u. a. die des als SchriflsteUer rühmlichst bekannten Arztes Dr. D a n ie l D r a k e ,
dessen Werk, Piclure of Cincinnati nnd andere Abhandlungen zeigen, dass er auch
das Studium der Natur nicht vernachlässigte*). Icb fand mehre Bekannte, n. a.
Herrn R ic h a r d O w en ans New-Harmony, und überzeugte mich bei allen meinen
Excursionen von der grossen Menge hier anwesender Dentscben, deren Zahl man
auf 1 0 ,0 0 0 anscblägt» » ). üeberaU hörte man deutsch reden, deutsche Bauern kamen
stündlich an und durchzogen die Strassen; allein die meisten dieser Leute gehörten
der rohen ungebildeten Classe an, nnd sind nicht geeignet, den Americanern
eine günstige Idee von unserer Nation zu geben. Anstalt sogleich auf das Land
zu gehen und sich dort zn verdingen, um die Art des hiesigen Ackerbaues kennen
zu lernen, schlendern sie in der Stadt nmher, wo sie liederlichen Landsleuten in
die Hände fallen, geben das wenige mitgebrachle Vermögen aus, und sind dann
von den Bewohnern verachtet. Man findet aber gegenwärtig auch schon viele gebildete
und achtbare Deutsche hier, und diese haben schon viel dazu beigetragen,
den Araericanern eine bessere Idee unseres Volkes beizubringen. Sehr lobenswerth
ist der Plan achtbarer Männer, einen Verein znr Anfrechtballung nnd Ausiedelnng
ihrer dentscben Landsleute zn bilden, der gewiss von dem grössten Nutzen seyn
wird.
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