Kriegszug ausgelieu werde, nnd er behanptete, dass ihm B odm e r eine Copie der
Zeichnung machen müsse. Da ihm dieses verweigert wurde, so zeichnete er selbst
Herrn B odm e r ab, und auch hier vvar Talent zum Zeichnen nicht zu verkennen.
Am Abend des 3 8 . Februars sandte P i c o t t e die Post von St. Louis herauf,
wo ich die Freude hatte, Briefe* aus Deutschland zu erhalten, die mir erfreuliche
Nachrichten mittheilten. Diese Post wurde am 3 . März durch B e lh um e u r und
H u g r o n mit zwei Huudeschleifen (Travails) nach Fort-Ünion befördert. B o dm e r
zeichnete einen alten Mönuitarri, dessen Name Biröhkä (die Bobe mit dem schönen
Haare) war, den die Maudans aber, wegen seiner grossen Na se, gewöhnlich Pah-
cbub-Häschka (die lange Nase) nannten. Er trng eine Mütze von weissem Bisonfell
und eine grosse rothbraune, mit Federkronen bemalte Bobe. Um sich abzeichnen
zn lassen, hatte er ein schwarzes seidenes Halstuch als Lohn verlangt, welches
er auch erhielt. Er hatte seine alle hässliche Fran milgebracht, deren Beize
er gegen verschiedene Kleinigkeiten feil bot. Herr B o dm e r hat ihn auf der 37 .
Tafei abgebildet, wo er die dritte Figur von der linken Seite des Bildes ist. Da
die Indianer nun sämmtlich wieder io ihr Sommerdorf eingezogen waren, so nahm
Herr K ip p wieder die gewöhnlichen Soldaten in das Fort, von denen vier zum
Schutze gegen den Andrang der Weiber nnd Kinder dienen, täglich aber zwei
sich im Forte aufhalten, wo sie Esseu uud Tabak erhalten. Sie waren M a tö -
T ö p e , D ip ä u c h , B e r ö c k - I t a ln ü und ein vierter. Der erstere rauchte uur seine
Pfeife in einem fremden Zimmer, wenn sich niemand von seinem Platze bewegte
und ihn dabei nicht ansah. Wir hatten eiue interessante Unterhaltung mit mehren
klugen und wissbegierigen Indianern, besonders mit den Soldaten des Forts. Die
Behauptung des Herrn K ip p , dass die Erde rund s e y , suchten sie theils durch
Ausdruck des Mitleids, wie D ip ä u c h , theils durch Lachen, wie B e r o c k - I t a ln ü
zu widerlegen; allein zwei andere Mäuner waren der Meinung „die Weissen
würden es wohl wissen, da sie so vieles besser verständen, als die rothen
Menschen.“
Am 5. März hatten wir früh bei 3 9 ‘/ / einen heftigen Schneestnrm aus Nor^
den, der bis gegen 1 0 ühr auhielt, und wobei man die Sonne ais einen malt gelben
Fleck erblickte. Am folgenden Tage führte M a t ö -T ö p e einen grossen starken
Arikkara bei uns ein, der friedlich unter den Mandans lebt und dessen Name
P a c h tü w a -C h tä (ch guttur.) war. Er war ein schöner kräftiger Mann (siehe seiue
Abbildung auf der Vignette des 3 7 . Capitels von Herrn B o dm e r sehr ähnlich gezeichnet)
übrigens aber ein schlimmer Mensch, der schon viele Weisse umgebracht
haben sollte. Bin anderer grosser starker Mann derselben Nation besuchte uns
ebenfalls oft, bemerkte aber gewöhnlich, er sey nicht wie P a c b t ü w a -C h tä , indem
er nie Weisse nmgebracht habe. M a tö -T o p e hatte anf wiederholtes Bitten
sich von B o dm e r einen weissköpfigen Adler (Patackä), welcher einen blutigen
Scalp in den Klanen trug, malen lassen, ohne Zweifel verband er damit irgend
eine abergläubische Idee, über welche ich keinen Aufschluss erhielt. Dieser Chef
gab mir sehr gründliche Nachrichten von seiuer eigenen und deu benachbarten indianischen
Nationen, so wie es ihm auch viel Unlerbaltnng gewährte, die Worte
der Mandan- uud Arlkkara-SpracUe milzulheilen, da er aucb die letztere geläufig
sprach.
Am 7 . März tanzte die Bande der Meniss-Ochatä aus Buhptare zu Mih-Tutla-
Hangkusch in der Medecine-Hütte. Herr B o dm e r gieng hin, um den Tanz
mit auzusehen, und fand dort auch M a tö -T ö p e , der ihn aber, von seinem Lohen
Werthe als Hund sehr aufgebläht, nicht kennen wollte. S ih -C h id ä , der auch
za dieser Bande gehörte, trat in die Hütte ein und feuerte sein Gewehr daselbst
ab. Am Nachmittage rückten sie in die Nähe des Forts und schon vor dem Thore
vernahm man das Pfeifen anf den Ihkoschkas (Kriegspfeifen). Eine Menge Zuschauer
begleiteten die 8 7 bis 3 8 Hunde, sämmtlich auf das schönste aufgeputzt.
Ein Theil von ihnen war in schöne Bobcii oder auch in Hemden von Bighorn-Leder
gekleidet, andere in rothe Tuchheraden, oder blau uud rothe Uniformen, eiu
Theil hatte den Oberleib nackt, und ihre Coups oder Heldenthaten mit rothbrauner