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besonderen Gerüsten siebt mau Waffen, Scblitten, Schneeschube, so wie Fleisch
uud Mays in der Hütte aufgebäuft ( s. Herrn B o dm e r s Abbildung des Innern der
Hütte des Dipäucb Tab. XIX.). Die Betten oder SoblafsteUen stehen an der inneren
Wand der Hülle nmber. Sie bestellen ans einem grossen TierecUgeu Kasten
von Pergament oder F e ll, mit einem viereckigen Eingänge, sind geräumig genug
für mehre Menschen, die darin sehr bequem und warm auf Fellen und wollenen
Decken liegen. Siehe deu Holzschnitt.
Vor der Thür erbaut man im Innern der Winterhütten eine hohe Schirmwand von
Weideuästen quer vor, die mit Fellen bedeckt wird, deu äusseren Lufteng abhält
und besonders die Feuerstelle vor dem Zuge sehntet. Die Sommerbütlen sind sehr
kühl, und häulig ohne allen üblen Geruch. S a y » ) hat das Innere eiuer Conza-
Hülie (Conza-Lodge) sehr gut beschrieben, auch ziemlich deutlich abgebildet und
einige kleine Verschiedenheiten abgerechnet, ist ihre Bauart in der Hauptsache
anch die der Hütten der Mandans, Mömiilarris und Arikkaras. Hierhin gehören
besonders die Matten, die bei ersteren ruudnin befestigt sind, nnd welche mau hei
den von mir besuchten Völkern nicht bemerkt. Auch die Belten siud auf eiue andere
Art eingerichtet. In ihren Hütten ffiidet man die Mandans nnd Mönnitarris um
das Feuer sitzend und mit allerhand häuslichen Arbeiten beschäftigt. Der Maim ist
gewöhnlich bis auf das Nökkä nackt, und häufig mit Tabackrauchen beschäftigt;
die Weiber sind nie müssig. Im Winter, d. h. im Anfänge oder in der Mitte des
S. Major L oD g s exped. Vol. I. pag. 1 13.
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Novembers ziehen diese Indiauer mit dem grössten Theile ihrer Habe in die benachbarten
Waldungen, wo sie ihre Wiiiterdörfer erbaut haben, welche aus ganz
ähnlichen, nur etwas kleineren Hütten bestehen. Der Abzug aus den Sommerdörfern
richtet sich nach der Witterung, geschieht aber gewöhnlich gegen Mitte
Novembers, und der Wiedereinzug im Frühjahre fällt gewöhnlich in den letzten Theil
des Februars, oder in den Anfang des Märzes; mau kanu also rechnen, dass sie
S ’/a Monate iu ihren Soramerdörfern wohueu. Im Innern der Winterhütten haben die
Pferde eiue besondere Abtbeilung, von Stangen gebildet, in welche man sie Abends
stellt, und mit Mays füttert, während sie bei Tage in den Prairies geweidet,
und sich in deu Gebüschen von Pappelrinde genährt haben. Man zählt in deu beiden
Mandan-Dörfern zusammen etwa 3 0 0 Pferde, von welchen viele Männer zw e i,
viele auch nicht ein einziges besitzen. Die Mandans und Mönnitarris, so wie alle
übrigen Indianer dieses Landes bringen zuweilen in der Nähe ihrer Dörfer sogenannte
Caches an, Mochä in der Maudan- Sprache in der K eh le ), Höhlungen
oder Magazine in der Erde, welche oft so künstlich angelegt sind, dass es sehr
schwer ist, sie zu finden. Aus ihren Winterdörfern sieht man die Indianer g ewöhnlich
oft nach dem Sommerdorfe zurückkehreii, um daselbst mancherlei Bedürfnisse
zu holen, da sie immer einen Theil ihrer Ilabseligkeileu daselbst zurücklassen.
Sobald man die Hütten auf längere Zeit verlässt, werden die Hunde mit
dem Gepäcke beladen, welches sie auf Schleifen, Menissischaii (e halb, an franz.
ausgespr.) und im Winter auf kleinen Schlitten*), Männa-Jürutähue, ziehen. Diese
Schlitten bestehen aus zw e i schmaleu, mit ledernen Riemen neben einander befestigten,
vorn in die Höhe gewölbten dünnen Brettern, ehva 9 bis 1 0 Fuss laug;
vier Querleisten vereinigen diese beiden Bretter, um ihren Halt zu verstärken, und
vorn sind an dieser einfachen Anstalt lederne Stränge angebracht, an welchen
* ) Sclion A le x . M c j t e n z i e (pag. CXXVI.) uud P i k e (pag. 78.) erwälinteQ d ie se r SchliKeD, und Capt.
F r - a n k l i n g ieb t in d e r B e la tio u se in e r e rs te n Reise na ch dem E ism e e re (p ag . 9 5 .) eine BescbroibiiBg
d e rs e lb e n , auch d e r so g en an n ten Ca rio le d e r Canadier. —
P r . Maximilian v. AV. Re ise d. N .-A . 2 . Bd.
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