Das angrenzende Hochland und seine Bevölkerung.
Die Birmanen begreifen unter dem Namen Schan auch die
Siamesen nebst den ändern Laos des Thay-Stammes. Kamboza-
Tein, das aus vier Haupt-Staaten zusammengesetzt war, umfasst
(nach Yule) the whole of the Cis-Salwenic Sbans up to Bamo, if
not to Mogoung. Nach der Inschrift des Königs Nga dat dayaka
(Sohn des Thalwon Mentaragyi) in der Pagode koung Mhoodau
in Ava, waren die Districte von Thibo, Nyoung-shwe und Mone
in dem Königreich Kamhoza begriffen, 1650 p. d. Verschieden
von Kamhozatein in ihrer Sprache sind die fünf Tsohoa der
Shangyi, als Bamo, Momien, Mogaung, Kauntung, Morn eit. Die
Städte sind meistens durch Pallisaden befestigt, wie Mok-mai,
wo einer der Tsohoa von Kamhoza (der Schan) residirte. Von
den Schan-Staaten ist Theini für Pferde, Thibo für die Schönheit
seiner Frauen berühmt. Die zu den Shangyi gehörenden Schan
von Hlaytja nennen sich Thai-hau. Der in Küntung residirende
König der Yun herrscht über die Tsohoa von Monglem,'Mong-
hung,Mongyan,Künhung.
Von einer unbekannten Weltgegend her landete ein Schiff
an einer Küste, wo der herbeigeführte Häuptling, Gandaliet genannt,
sich niederliess und dem Lande den Namen Tarop-pyi
(China) gab. Als in späterer Zeit die Bevölkerung sich so sehr
vermehrte, dass der Platz zu enge wurde, wurden Colonieen in
die Fremde geschickt, und indem die Chinesen sich dann mit
den Khyen der Berge mischten, entstanden die Schan. Nach
Pinto kam Nanca mit ihren drei Söhnen aus Gandipocau zur Besiedelung
China’s. Der türkische Khatainame lässt die Chinesen
von Kain ahstammen, der mit seinen Kindern nach Morgen floh,
bis sie sich erst in dem auf zwei Seiten vom Meere und auf zwei
Seiten von Wüsten umschlossenen Lande sicher fühlten, das sie
durch eine Mauer noch mehr befestigten, (s. Zenker.) Die Pas-
sundi-Tayop (Tarop oder Chinesen) sind ein wildes Volk, das
kein Schweinefleisch isst. Ueber den gegenwärtigen Krieg, der
gegen die Buddhisten aufgestandenen Mohamedaner in China,
sagten mir die Schan, die das Ausbleiben der Caravanen bedauerten,
dass die Tarop ugih to (die Chinesen mit kurzen Röcken)
und die Tarop ugih gyi (mit langen Röcken) kämpften, weil die
ersteren dem Könige Tribut verweigert.
Die von den Cochinchinesen Lo und von den Chinesen No
genannten Stämme im westlichen Yunan verehren, ausser den
Dämonen, (als Moslem) Mohamed. Der Islam wurde nach dem
untern Tibet (Tientang, Haotang, Heh u. s. w.) von Persien
(Ba-tü) gebracht durch die Snau-han (den heiligen Priesterorden),
und da er ausserdem von Qiampa sich nach Norden verbreitet,
so hat auch diese Religion, gleich dem Buddhismus, Hinterindien
von zwei Seiten attakirt, von den Bergen des Nordens
und aus der südlichen Küste. In Vorderindien spricht man
an den Süd-Küsten von den aus China eingeführten Fruchtbäumen
und ebenso (nach Hiuentsang) im nördlichen Tscliina-
pati. Mittelalterliche Reisende erwähnen, dass der Rajah-Poursa
(Pousa) , das geistliche Oberhaupt der Talapoinen in Kambodia
und Laos, in der Grenzstadt Sombrapur wohne. Pinto nennt
die Insel Munay (am Cap Negrais) wegen ihrer vielen Tempel
und Priester den Hauptsitz des Gottesdienstes.
Obwohl die Tsoboa oder Fürsten der Schan jetzt dem Könige
von Birma unterworfen und durch den Bo-mhu-min-tha regiert
sind, dessen Stellvertreter (der Tsitkay-daugyi) in Moneh
residirt, so ist ihnen doch die Gerichtsbarkeit in ihren Stammgebieten
verblieben. Sie dürfen noch das rückwärtsgewundene
Dach *) auf ihre Schlösser setzen und dieselben durch die Spitze
*) Auch in Siam bezeichnet die Zahl der aufeinander gesetzten Dächer den
Bang der Edelleute und ihre rückwärts gebogene Form erinnert an das kosmologische
System der Ja inas von den übereinander gestellten Schaalen.