Studium die Kenntniss der Vedas wieder in seinem Lande aufzufrischen.
Ein anderer Verfolger des Buddhismus war Tantek
oderThaka, Grossvater des Dumindara oder Thamugdara, für den
der Thagia-min in der Gestalt desPonaMahalana wieder Ordnung
in die Aera brachte (79 p. d.), die (wie auch Salavihana fand) in
Verwirrung gerathen war, seitdem sie Asatada in den Zeiten
Kasapa’s verändert hatte. Sein Nachfolger Athita oder Atitya
heirathete seine eigene Mutter Und wurde dafür vom Volke zu
Tode gesteinigt. Unter Zena (Narasinga) oder Supanyanagara-
chinna (dem Sohne des Naga Rasein) empörten sich die Kanyan,
die zum Theile nach dem südlichen Aracan ausgewandert waren.
Der König zog au s, sie zum Gehorsam zurückzuführen, und als
er auf seinem Rückwege die goldne Statue Arimatheia’s in Maha-
muni sah, fühlte er sich so unwiderstehlich durch die Anziehungskraft
dieses Bildes gefesselt, dass er dort Monate und Jahre verweilte,
ohne an die Weiterreise zu denken. Soldaten und Officiere,
die sich nach ihren Familien zurücksehnten, murrten lauter und
lauter, aber der König, dem (wie Gessür Chan im verzauberten
Palast) jeder Gedanke an die Heimath aus dem Gedächtniss
entschwunden war, wanderte umher wie ein Verzückter, nur den
goldnen Buddha vor seinen Augen. Endlich machten ihm die
Minister den Vorschlag, die Bildsäule nach Prome zu schaffen,
und sie begingen die Greuelthat, den Gott einzuschmelzen, da
sonst der Transport unmöglich gewesen wäre. Der geistesabwesende
König wusste nichts davon, als er indess das Bild
nicht mehr erblickte, erwachte er wie aus einem Traume und gab
Befehl zum Aufbruch und zur Rückkehr nach Prome. Aber mit
dieser Stadt war es jetzt vorbei. Unmittelbar nach dem Tode des
Königs brach der Krieg des Siebes aus, in welchem sie zu Grunde
ging. Die Bürger waren schon sehr erbittert durch die vielen
Gewaltthätigkeiten, die sich die aus dem Lager entlassenen Soldaten
erlaubten, als eines Tages einem Kaufmann auf dem Markt
sein Sieb zum Reinigen des Reis durch einen Wirbelwind fortgeführt
wurde. Er lief demselben nach, „mein Sieb*), mein
*) Nach Schora-Bekmursin Nogmow liegt am Bakssan ein G ra b , das das
Siebgrab heisst, als der Erschlagenen in einem S tre ite , der über ein geliehenes
Sieb“ schreiend. Die Bauern und Soldaten auf dem Markte liefen
mit und von allen Seiten kamen die Leute aus den Häusern, ihnen
mit demselben Rufe folgend. Da Keiner recht wusste, warum
es sich handelte, so entstand aus der Menschenmenge ein
grösser Tumult, man packte sich beim Kopf, eine Prügelei begann
und plötzlich war das Passwort gefunden, die alte Feindschaft
der Kanyans, Pyu und Dsit erwachte auf s Neue und die Stadt
theilte sich in drei Heerlager, die sich auf das erbittertste und
blutigste bekämpften (94 p. d.). Nach langen Kriegen trennten
sie sich. DiePyus zogen nach Westen, die Kanyans nach Norden
und liessen die Dsit zurück, die indess später gleichfalls aus dem
verwüsteten Lande auswanderten und den Fluss aufwärts nach
der Insel Johnjhlut zogen, wo sie dann das ältere odei obeie
Pagan der Birmanen gründeten. Die Pyu und Kanyan trafen auf
ihren Wanderungen noch einmal zusammen und der alte Hader
drohte sich zu erneuern, als sie vorzogen, statt durch Waffen, mit
Pagoden zu kämpfen. Die Pyus, als die schlaueren, hatten ihre
falsche Pagode früher fertig und die'besiegten Kanyan siedelten
sich an den rothen Uferbänken des Irawaddi an , wovon sie den
Namen führen. San Germano erwähnt den seine eigene Sprache
und Sitten bewahrenden Stamm der Konjes in den Wäldern Mie-
du’s. Nach dem Abzüge theilten sich die Pyus in Tettuh, Taunio
und Krabindu, wurden aber durch die Taleings ausgetrieben und
bauten dann gemeinsam unter König Domodüt oder Samudiitmin
die Stadt Pantaun tsetja. Frische Kriege mit den Kanyan (aus
Taunia und Pandaun) zwangen sie, sich in Mendoon einen neuen
Zufluchtsort zu suchen, wo sie indess durch die Könige von Din-
jawutti so vielfach beunruhigt wurden, dass sie sich schliesslich
in die dichten Wälder zurückzogen und dort in einen völligen
Zustand der Barbarei zurückgesunken sind. Besonders sollen
; sie sich in dem Hügelland zwischen Prome und Pegu finden,
aber nur schwer zu erblicken sein, da sie sich vor jeder Annäherung
eines Fremden, ausser vor den Karen, flüchten und
Mehl-Sieb ausbrach. Das Königreich Benares unter Brahmadat wurde zerstört in
- Folge eines Streites, der wegen eines Tropfen Honigs ausgebrochen w a r , wie die
Revolte Jamaica’s wegen drei Coeosnüssen.