zu Siam zum Füttern der Hühner verwendet. Nach seiner
Rückkehr wurde Phra-Ritthi-Kuman mit der Prinzessin Malika-
Thevi (die vom Bestreuen der Tempelbilder mit Mali-Blumen so
genannt war) zum Fürsten in Phixai - Xieng - mai durch Phra#
Ruang eingesetzt, der zur Schenkungsurkunde aus seiner Goldflasche
Wasser vergiesst. Da die Lao*) um den Prinzen gebeten
hatten, so hat sich seitdem unter ihnen die Sitte erhalten, dass
die Mädchen den Antrag stellen (der TJebergang zur Polyandrie
ihrer nördlichen Nachbarn). Durch seine Kenntniss der Trai-
phet (drei Vedas) hatte Phra Ruang seinen Körper unverwundbar
gemacht und in Folge seiner früheren Werke lag Kraft zum
Lebendigmachen oder Sterben in seinen Worten, so dass, was ei
aussprach, auch geschah. Die Geschichte, spricht dann von dem
explodirenden Pulver der Kambodier, das, in Wasser niederfallend,
gefährlich wurde, nennt es aber mit demselben Namen,
den in der kambodischen Geschichte der Edelmann Dam din
führt, den der König gegen den aufständischen Phra Ruang ausschickt.
Dieser grub sich unter der Erde von Kambodia nach
Siam durch in gefürchteten Minenarbeiten (wie sie auch die
Annamiten im chinesischen Kriege nur durch Hexenbeschwöi ungen
bekämpfen zu können glaubten) und tauchte in dem Kloster,
*) Von den Frauen in Xiengmai sagt Gran d jean y dass sie die Männer an
Arbeitskraft, Fleiss und Verstand überträfen. „Sie besitzen ein deutliches
Uebergewicht über die Männer und können sie fo rttreiben, wenn sie nicht mit
ihnen zufrieden sin d .“ De Barros sagt vom siamesischen Stamm der Laos por
que em estas partes as mnlheres tem melhor p a rec er, qne os homens dizem ellas
que as femeas sahem as primeiras mai eos machos ao pai. Kämpfer erwähnt,
dass sie sich tättowireu , um männlich zu erscheinen. Benfey erinnert bei den
Vorrechten, die die Frauen unter denGaros besitzen, an das indische Frauenreich
des Uttara- (nördlichen) Pandja. Nach Megasthenes wurden die Pandae von
einer Königin beherrscht und die Pandu-Brüder begnügen sich mit einer gemeinsamen
Frau. Die Prinzessinnen von Cabenda können (nach Maxwell) Jeden zur
Heirath zwingen und schliessen ihre Männer ebenso eifersüchtig gegen das
andere Geschlecht a b , wie der König von Dahomey seine Frauen. Bei Einigen
der Sikh herrscht (nach Orlich) die Sitte, dass mehrere Brüder eine Frau nehmen
und sie gehören meist zu den J a t im Pen d jab , den Nachkommen der J ith a oder
J e th a (Jueitschi).
wohin Phra Ruang sich zurückgezogen, aus dem Boden auf, wurde
aber durch sein Wort in Stein verwandelt.(wie die Höflinge in
Vicramaditya’s Palast bei dessen Himmelfahrt). Von einer glücklicher
ausgefallenen Grubenfahrt erzählte man mir in den Ruinen
Banon’s in Kambodia. Einen gebratenen Fisch, der ihm zu gross
war, ass Phra Ruang nur zur Hälfte *) und warf die andere wieder
in den Teich,-wo sie lustig weiter schwamm, und dieser halbe
Fisch muss noch Junge gehabt haben, denn er schwimmt
jetzt in vielen Klosterteichen Siam’s und noch mancherlei sonst
in der Einbildung. Ehe Manggalpur von den Ungläubigen in
Besitz genommen war, besass das Wasser im Teich von Jivat-
kunda die Eigenschaft, todte- Körper, die hineingeworfen waren,
neu zu beleben.
Ausser mit Würfeln, liebte Phra Ruang das Spiel mit
Drachen, das in Siam und China von Alt und Jung mit Leidenschaft
getrieben wird. Nachdem er einmal sieben Tage nach
seiner Art umhergewandert war, ohne etwas zu essen, liess
er seinen Drachen steigen, der von der Schnur abriss und
fortflog bis nach der Stadt Toung-U, von einem Sclaven (Nai-U
oder Meister U).beherrscht, der durch das Glück, einen weissen
Alfen gefangen zu haben,. König wurde. Phra Ruang folgte
seinem Drachen bis Toungu, wo er ihn oben an der Thurmspitze des
Palastes hängen sah und in einer Sala (für Wanderer aufgebauten
Halle) vor dem Stadtthore sich zum Schlaf niederlegte. Bei
Nacht betrat er den Palast, beglückte im Vorbeigehen die Prinzessin
mit einer-ehelichen Umarmung und stieg dann zum Thurine,
ganz aus Eisen gebaut, hinauf, um seinen Drachen herabzuholen.
Der König von Toungu, der dort schlief, erwachte und setzte
sich im Bett aufrecht. Phra Ruang stieg auf seine Schulter und,
da er den Drachen noch nicht erreichen konnte, auch auf seinen
Kopf, und machte so einen Sclaven aus dem König, der nichts
merkte. Nachdem er den Drachen losgemacht, floh er davon.
*) Unter den sonderbaren Dingen im Königreiche Kalinga (erzählt der
Dabistan) war ein T empelteich, worin hineingeworfene Knochen eines Brahmanen
oder einer Kuh innerhalb eines Jah re s zur Hälfte zu Stein we rd en , während
die andere Hälfte u'nverändert bleibt.